Bundesliga
Für Harry Kane sind Rekorde scheinbar nur Zwischenstationen. Gegen Augsburg erzielte der Stürmer des FC Bayern sein 50. Bundesliga-Tor im 43. Spiel. Nur eine von mehreren Bestmarken, die sich der Brite mal wieder sicherte. Und nun wartet der Lieblingsgegner.
Den Ball hatte sich Harry Kane natürlich sofort gesichert. Wie immer, wenn der Engländer einen besonderen Abend in der Bundesliga hinlegt. Diesmal steckte das edle Stück - selbstverständlich von allen Mitspielern unterschrieben - in einer Plastiktüte. "Harry Kane braucht mittlerweile einen Ballsack. Wir haben bald keine Bälle mehr zum Training und müssen langsam aufpassen", meinte Bayerns Sportvorstand Max Eberl am Samstagnachmittag schmunzelnd nach der nächsten Gala seines Superstars. Gegen eine ähnliche Trophäe, schon mal gar nicht aus Dortmund hätte der 51-Jährige sicherlich nicht viel einzuwenden. Denn am kommenden Spieltag steht der Klassiker auf dem Programm. Das Auswärtsspiel gegen die Heimmacht Borussia Dortmund. Und gerade dort will der Sportvorstand wieder auf die Stärken seines Superstars setzen.
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Die Chancen stehen nicht schlecht. Denn außergewöhnliche Auftritte sind bei dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft mittlerweile ja schon Tagesgeschäft. Wieder einmal mit einem Hattrick, sogar einem lupenreinen, entschied Kane das Duell gegen den FC Augsburg praktisch im Alleingang für den FC Bayern München. Und schrieb damit die nächsten Kapitel in seinem schon sehr umfangreichen Buch der Rekorde. Der dritte Treffer beim 3:0 gegen den FCA war Kanes 50. Bundesliga-Tor - im 43. Spiel. Damit erreichte er die 50er-Marke sieben Spiele schneller als Ex-BVB-Stürmer Erling Haaland, der bisherige Rekordhalter.
In 13 seiner 43 Spiele hat Kane mehr als ein Tor erzielt, also in rund jedem dritten. Im Schnitt trifft er alle 76 Minuten, die schnellste Taktung der Bundesliga-Historie. Und er braucht pro Tor durchschnittlich weniger als vier Torschüsse.
Besonders das 3:0 in der Nachspielzeit hatte es dem Torjäger selbst angetan. Da überrumpelte er Gästetorwart Nediljko Labrović, indem er den Ball erst mit dem Fuß in die Luft spitzelte und ihn dann locker ins Tor köpfte. "So ein Tor habe ich noch nie gemacht. Dieses Tor hatte Finesse und Touch", meinte der 31-Jährige.
Dass er zuvor zweimal vom Elfmeterpunkt getroffen hatte, passte auch zum Gesamtbild. Es waren seine Elfer Nummer neun und zehn - alle hat er souverän verwandelt. Damit legte der Brite bereits den siebten Dreierpack in seinen nur 43 Bundesliga-Spielen aufs Parkett - den bisherigen Rekord in dieser Kategorie hielt Dieter Müller, der dafür 123 Bundesliga-Spiele benötigte. Und es war schon Kanes zweiter lupenreiner Hattrick in dieser Saison (zuvor gegen Stuttgart), auch ein eingestellter Rekord. Zuletzt war das Manni Burgsmüller vor 44 Jahren gelungen.
Und doch ist Kane tatsächlich aktuell weniger erfolgreich als vor Jahresfrist. Mit 14 Toren und fünf Assists ist er zwar klarer Top-Goalgetter und -Scorer der Bundesliga. 2023/24 waren es zum gleichen Zeitpunkt nach elf Spielen aber schon 17 Treffer. Und obwohl der FCB nun im Klassiker in Dortmund antritt und der BVB bislang alle Heimspiele in dieser Saison gewonnen hat, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Stürmer seine Bilanz weiter aufpoliert. Zum einen befindet sich Kane in Topform, erzielte neun seiner Treffer in den vergangenen fünf Partien, zum anderen ist der BVB der Lieblingsgegner des Engländers - zumindest in Deutschland. Sieben Tore erzielte Kane in sechs Spielen gegen den BVB. Gegen kein anderes deutsches Team hat der Stürmer so oft getroffen - im Duell vor genau einem Jahr ebenfalls per Hattrick. Es könnte also schon bald die nächste Trophäe geben. Max Eberl dürfte froh sein, dass sich in diesem Fall der Dortmunder Zeugwart um Ersatz bemühen müsste.