Bundesliga

2019-08-02T07:30:00Z

Hertha BSC im Team-Check: Covic mit frischem Wind

Marko Grujic (l.) und Neu-Coach Ante Covic sind bei Hertha BSC die Hoffnungsträger
Marko Grujic (l.) und Neu-Coach Ante Covic sind bei Hertha BSC die Hoffnungsträger

Berlin - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Bei Hertha BSC sorgt der neue Trainer Ante Covic für frischen Wind.

Der Kader

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Der Königstransfer des Sommers ist Dodi Lukebakio, der vom FC Watford verpflichtet wurde und in der Vorsaison an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen war. Er bringt enorme Schnelligkeit ins Hertha-Spiel. Vom 1. FC Nürnberg kommt Eduard Löwen, der zuletzt bei der U21-Europameisterschaft in Italien weilte. Zu Saisonbeginn wird er vermutlich nicht direkt eingreifen können, dafür aber im Laufe der Spielzeit eine gewichtigere Rolle spielen. Daishawn Redan vom englischen Premier-League-Club FC Chelsea ist 18 Jahre alt und damit eine Investition in die Hertha-Zukunft. Seine Fähigkeiten aber sind bereits so ausgereift, dass er auch eine sofortige Verstärkung darstellen kann. Dedryck Boyata kommt von Celtic Glasgow, er soll die Innenverteidigung verstärken.

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Trainer Ante Covic wird nicht auf Valentino Lazaro zurückgreifen können. Der Österreicher, der eigentlich in der Offensive spielt, in der vergangenen Saison aber überwiegend als Rechtsverteidiger fungierte, läuft künftig für den italienischen Erstligisten Inter Mailand auf. Julius Kade schloss sich dem 1. FC Union Berlin an, Marius Gersbeck ging zum Karlsruher SC, Jonathan Klinsmann (FC St. Gallen) und Fabian Lustenberger (BSC Young Boys Bern) wechselten in die Schweiz.

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Hertha-Coach Ante Covic setzt vermutlich zum Saisonstart auf ein 3-5-2-System

Schlüsselspieler: Marko Grujic

Seine Arbeit in der Hauptstadt betrachtet Marko Grujic noch nicht als beendet. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler fühlt sich bei der Hertha offenbar so wohl, dass er die Verantwortlichen seines Heimatclubs FC Liverpool überzeugen konnte, die Leihe nach Berlin um ein Jahr zu verlängern. "Ich wollte Berlin nicht auf halbem Wege verlassen. Ich bin noch nicht fertig mit Hertha. Wir können auch als Mannschaft mehr leisten", sagte er kürzlich.

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Außerdem versteht sich Grujic hervorragend mit seinem neuen Trainer Ante Covic. Die beiden sind sogar befreundet, wie der Serbe kürzlich erzählte. Covic habe ihm deutsche Wörter beigebracht und sich trotz seiner Funktion als U23-Trainer um den jungen Profi gekümmert. Auch fußballerisch passt es zwischen den beiden, wie Grujic betont: "Bei Ante gilt der erste Gedanke immer dem eigenen Spiel: Was machen wir mit dem Ball? Wir wollen hoch pressen, immer attackieren, den Ball besitzen und tiefe Pässe in die Mitte spielen. Das ist genau mein Spiel. Ich bin ein zentraler Spieler."

Gewinner der Vorbereitung: Lukas Klünter

Ratlos waren sie nicht in Berlin, als Valentino Lazaro sich für einen Wechsel zu Inter Mailand entschied. Schließlich sahen die Hertha-Verantwortlichen einen Dreikampf um die Nachfolge auf der Position des Rechtsverteidigers. Dort hatte der Österreicher, der eigentlich gelernter Offensivspieler ist, zuletzt vornehmlich agiert. Der Gewinner steht offenbar fest: Lukas Klünter hat die Zeit genutzt und sich gegen den Australier Mathew Leckie und den Slowaken Peter Pekarik durchgesetzt. Die besten Argumente lieferte der 25-Jährige wohl beim 2:1-Erfolg im Testspiel gegen den türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul, als er die Treffer von Daishawn Redan und Vedad Ibisevic vorbereitete.

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Der im vergangenen Sommer vom 1. FC Köln gewechselte Klünter arbeitete im Sommer unermüdlich an den Fähigkeiten, die nach seinem Empfinden noch verbesserungswürdig waren. Neben seiner Schnelligkeit - in der vergangenen Saison erzielte er den Top-Wert von 35,4 km/h - ist er zu einem kompletteren Fußballer gereift. Ihm kommt entgegen, dass Trainer Ante Covic die Mannschaft auch im 3-5-2-System spielen lassen kann. Dann kann er seine Rolle als offensiv agierender Außenverteidiger besonders gut ausüben. "Mit seiner Geschwindigkeit kann Lukas jedem Gegner wehtun“, prognostiziert Covic.

Der Trainer: Ante Covic ist flexibel

Es war auffällig, wie häufig Ante Covic sich seine Spieler während der Trainingseinheiten zur Brust nahm. Der 43-Jährige korrigierte, zeigte Alternativen auf, lobte und kritisierte. Sein besonderes Anliegen aber ist ein allgemeines: Der neue Hertha-Trainer will weg vom traditionellen 4-2-3-1, mit in die Alte Dame in der vergangenen Saison agierte. Sein Wunsch: Das Team beherrscht gleich mehrere taktische Ausrichtungen.

Die von ihm derzeit bevorzugte Formation wird wohl das 3-5-2 sein, mit dem er zuletzt gegen Fenerbahce Istanbul auftrumpfte: "Gegen Fenerbahce hatten wir zunächst keinen Zugriff. Nach 30 Minuten haben wir von 4-3-3 auf 3-5-2 umgestellt und es wurde wesentlich besser. Diese Flexibilität wollen wir fortführen", merkt er an. Ein probates Mittel seiner Elf, für die er sich auch ein 4-4-2 vorstellen kann: "Es geht darum, dass wir die Schwächen des Gegners besser ausnutzen können. Dazu braucht es taktische Flexibilität."

Ein oft gesehenes Bild: Hertha-Trainer Ante Covic nimmt seine Profis ins Gebet

Die aktuelle Form

In der Vorbereitung gab es Licht und Schatten. Positiv für die Hertha: Das als Tiefpunkt empfundene 1:4 im Test gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue liegt länger zurück als das durchaus überzeugende 2:1 gegen den türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul. Auffällig war dabei: Trainer Ante Covic ließ sich in Bezug auf seine mögliche Startaufstellung nur ungern in die Karten blicken.

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In den Trainingslagern in Neuruppin und Stegersbach arbeiteten die Herthaner zuletzt am Feinschliff. Und das aufgrund der wechselnden Formationen mit erhöhtem Engagement. Denn die Berliner haben, vor allem wegen des Trainerwechsels von Pal Dardai zu Covic, einen kleinen Umbruch vollzogen. Bei 100 Prozent sieht der 43-Jährige seine Elf daher noch nicht. Zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel bei Rekordmeister FC Bayern München sagt er: "Wir haben keine Zeit zu verschenken."

Saisonziel und Prognose

Auf ein Saisonziel wollen sich Mannschaft und Trainer Ante Covic erst zum Abschluss der Vorbereitung einigen. Aber Salomon Kalou hat schon einmal vorsichtig nach oben geschaut. Ein Platz unter den Top Sechs, so der Berliner Stürmer, sei für seine Mannschaft wohl drin. Das könnte für den Elften der vergangenen Saison realistisch sein. Denn innerhalb des Teams hat es nur wenige Änderungen gegeben. Neu ist hingegen der Trainer. Der kennt den Verein gut, bringt aber zahlreiche neue Ideen ein. Davon könnte die Hertha-Elf in der kommenden Saison profitieren.

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