Bundesliga
Der frühere Star-Trainer Ottmar Hitzfeld feiert seinen 75. Geburtstag - die Bundesliga gratuliert dem General!
"Meine Geburtstage feiere ich eigentlich immer gleich: im kleinsten Kreis der Familie. Ich bin generell nicht so der Typ, der ständig zurückschaut – man muss im Jetzt leben, die Gegenwart ist das, was zählt", so Ottmar Hitzfeld im Interview auf fcbayern.com.
Der Fußball beschäftigt ihn natürlich immer noch - auch wenn er Spiele inzwischen deutlich entspannter verfolgen kann als während seiner Trainerlaufbahn.
"Der Fußball ist meine Leidenschaft, mein Hobby. Ich freue mich immer wieder auf Bundesligaspiele oder internationale Begegnungen. Ich fiebere nicht mit, sondern genieße es, wenn etwa schöne Tore fallen, und respektiere die Leistung, die dahintersteckt. Weil ich nicht Fan bin, muss ich nicht leiden", so der "General" im Gespräch mit dem Kicker.
Zwangsläufig geht aber immer wieder der Blick auch zurück auf die Jahre in Verantwortung bei den Top-Clubs FC Bayern München und Borussia Dortmund. Vor allem der Umgang mit Stars wie Matthias Sammer, Oliver Kahn oder Franck Ribéry sei fordernd gewesen. Täglich habe er gedacht: "Was steht in der Zeitung, was hat sich dieser oder jener Spieler wieder erlaubt." Als er 2004 in München entlassen wurde, war er froh: "Nach sechs Jahren Bayern war ich ausgebrannt." Das Angebot des DFB, Bundestrainer zu werden, lehnte er ab. "Ich brauchte eine Pause." Wehmut? "Überhaupt nicht! Ich wollte diesen Stress nicht mehr und hatte mit dem Trainerdasein abgeschlossen", sagte Hitzfeld einmal in einem Interview mit dem DFL-Magazin.
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Erst nach fast drei Jahren als TV-Experte zog es ihn im Februar 2007 noch einmal für 16 Monate nach München zurück. "Fußball ist keine Mathematik", dieser legendäre Satz fiel damals, weil Mathelehrer Hitzfeld es nach Meinung von Bayerns damaligem Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge mit der Rotation übertrieben hatte. Nach dem Double 2008 verabschiedete sich Hitzfeld in die Schweiz, "weil man als Nationaltrainer regenerieren kann, keinen Alltagsstress hat".
Den Trainer Ottmar Hitzfeld wird die Fußballwelt nicht mehr erleben. Warum auch, schließlich hat er persönlich fast alles erreicht, was man als deutscher Trainer erreichen kann?
Mit dem BVB (1997) und den Bayern (2001) gewann er die Champions League, holte dazu mit seinen zwei Lieblingsclubs insgesamt sieben Deutsche Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege. Hitzfeld ist nach Udo Lattek der zweiterfolgreichste Trainer der Bundesliga-Geschichte.