Bundesliga
Als eine der größten fünf europäischen Ligen hat die Bundesliga auch in der Saison 2021/2022 eine ziemlich gute Figur abgegeben. Im internationalen Vergleich ist die höchste deutsche Spielklasse in wichtigen Statistiken ganz oben zu finden.
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Seit rund einem Monat ist die Bundesliga-Saison 2021/2022 nach den Relegationsspielen zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV Geschichte. 34 plus zwei Spieltage, die in großen Teilen endlich wieder vor Fans auf den Rängen stattfinden konnten. Die Rückkehr der Anhänger hat der abgelaufenen Spielzeit ihre Krone aufgesetzt. Doch dies war mitnichten das einzige Faustpfand, das die Bundesliga zu bieten hatte. Ihre Kraft ließ sich nicht nur durch die überbordende Unterstützung von den Rängen entfalten. Die Basis wurde wie immer auf dem Platz gelegt. Vereine und Spieler haben die höchste deutsche Spielklasse im internationalen Vergleich in einem guten Licht dastehen lassen.
Gegenüber den vier anderen Top-Ligen in Europa, der Serie A in Italien, der Premier League in England, der Ligue 1 in Frankreich sowie der Primera Division in Spanien sticht vor allem ein Fakt besonders heraus: Der Torschrei ertönte im internationalen Vergleich am häufigsten in der Bundesliga. Im Schnitt wurden 3,12 Tore pro Spiel erzielt, und damit mehr als in jeder der anderen genannten Ligen. Somit stieg die Torausbeute im Vergleich zum Vorjahr (3,03 pro Spiel) sogar an. Insgesamt war die Bundesliga in den vergangenen vier der letzten fünf Spielzeiten obenauf - die Ausnahme bildet die Saison 2020/21, als die Serie A minimal mit 3,05 zu den eben genannten 3,03 vorne lag.
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Einen großen Anteil an diesem Spitzenwert hatten unverkennbar der deutsche Meister FC Bayern München sowie die Zweit- und Drittplatzierten Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen. Der FCB schoss 2,85 Tore pro Spiel, verwies damit Englands Meister Manchester City auf Platz zwei (2,61), der BVB kommt auf Rang drei (2,50) vor dem FC Liverpool mit 2,47 Toren pro Spiel sowie Frankreichs Ligaprimus Paris Saint-Germain (2,37).
Dass die Bundesliga in dieser Statistik die Nase vorn hat, ist insbesondere Bayerns Robert Lewandowski zu verdanken. "RL9" sichert sich nicht nur im Inlandsvergleich Platz eins der Torjäger, sondern ist auch über Ländergrenzen hinweg spitze. Mit 35 Toren in 34 Spielen belegt er mit großem Abstand vor Kylian Mbappe (28 Tore in 35 Spielen) den ersten Rang.
Den Thron erklimmt "Lewy" ebenso in puncto Effizienz: 84 Minuten braucht der Pole für ein Tor. Direkt dahinter teilen sich Erling Haaland noch im Trikot Dortmunds und Patrik Schick von Leverkusen vor Karim Benzema von Real Madrid (96/Tor) und Ciro Immobile von Lazio Rom (101/Tor) mit 87 Minuten pro Tor den zweiten Platz.
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Die Bundesliga glänzte aber nicht nur mit ihren Tormaschinen, sondern hat auch Europas Vorlagenkönig in den eigenen Reihen: Thomas Müller vom FC Bayern lässt mit 18 Assists unter anderem Kylian Mbappe (17) oder Lionel Messi (14) hinter sich. Auf den geteilten fünften Platz bringt es mit Christopher Nkunku (13) von RB Leipzig zudem ein weiterer Bundesliga-Profi.
Die Bundesliga besticht darüber hinaus durch kluge Einwechslungen und treffsichere Joker von der Bank. Fast in jedem zweiten Spiel fiel ein Jokertor (0,48) - Bestwert in den großen fünf Ligen Europas! Zu beachten ist dabei, dass in der Premier League, die auf 0,27 Jokertore pro Spiel kommt, nur drei Wechsel pro Partie gestattet waren.
Kölns Anthony Modeste zählte definitiv nicht zu den Bundesliga-Jokern. Der Franzose erzielte seine Tore zumeist als Teil der ersten Elf. Mit zehn Kopfballtoren ist er der torgefährlichste Kopfballspieler in Europas fünf großen Ligen, in denen kein anderer auf mehr als sieben kam. Insgesamt war in der Bundesliga zusammen mit der Primera Division der Anteil der Kopfballtore mit je 17 Prozent am höchsten. In Deutschland nickte der SC Freiburg mit 16 Kopfballtreffern am häufigsten ein. Nur Rennes in Frankreich (18) und Inter Mailand in Italien waren aus der Luft gefährlicher.
In der Bundesliga werden aber nicht nur viele Tore geschossen und vorbereitet. Auch wenn es in 2021/22 erneut ziemlich zur Sache ging, stand Fairness über allem: Nirgendwo anders wurden im europäischen Vergleich so wenige Rote Karten gezückt (24). Dies entspricht - gerechnet auf die Anzahl der Spiele - einem Wert von 0,08 Platzverweisen pro Partie. Die Premier League auf Rang zwei kommt beispielsweise auf die Zahl 0,11. Bei Gelben Karten pro Spiel muss sich die Bundesliga mit 3,44 knapp der englischen Profiliga mit 3,42 geschlagen geben. In der kommenden Saison will sich die Beletage des deutschen Fußballs wiederholt auf faire Art und Weise mit der internationalen Konkurrenz messen. Scheuen muss die Bundesliga keinen Vergleich, wie die Werte eindrucksvoll belegen.