Musiala und Wirtz: Youngster der Rekorde

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Es gibt gleich eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Jamal Musiala und Florian Wirtz. Beide kommen aus dem 2003er Jahrgang, beide haben Mitte 2020 in der Bundesliga als Nobodys debütiert. Und beide zählen zwei Jahre später längst zu den Top-Stars der Bundesliga und sind inzwischen deutsche A-Nationalspieler.

Auch beim Positionsprofil ähneln sich die Spieler mit ihrer Rolle im offensiven Mittelfeld, doch während Wirtz mehr in der Zentrale agiert, kommt Musiala meist auf den offensiven Außenpositionen oder gar als Stürmer. Der Youngster des FC Bayern München hat eine beeindruckende Technik. "Er dreht sich immer wie eine Schlange aus der Situation heraus", sagt Trainer Julian Nagelsmann über die Qualitäten seines Schützlings.

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In seinen 48 Bundesliga-Auftritten hat Musiala neun Tore erzielt. Er war der jüngste Debütant des FC Bayern (inzwischen von Paul Wanner abgelöst) und ist noch immer der jüngste Torschütze des Rekordmeisters. Damit aber noch nicht genug: Er ist der jüngste Deutsche Meister der Bundesliga-Historie, er ist der erste 18-Jährige, der mehr als fünf Bundesliga-Tore für den FC Bayern erzielte, er ist auch der jüngste Doppelpacker der Bayern-Historie (zwei Tore am 29. Spieltag 2020/21 in Wolfsburg). In der Champions League ist er der jüngste Spieler und Torschütze des FC Bayern. Und: Bereits vor seinem 19. Geburtstag hat Musiala neun Länderspiele für Deutschland absolviert.

"Aufgrund der Konkurrenzsituation spielt er für seine Qualitäten eigentlich zu wenig", so Nagelsmann über das Problem Musialas. Mit Serge Gnabry, Kingsley Coman, Leroy Sane und nicht zuletzt auch Thomas Müller hat Musiala gestandenes Personal als Stammplatzkonkurrenten. Nur in acht von 24 Bundesliga-Spielen 2021/22 durfte er starten. Immerhin gelangen ihm dabei starke drei Tore und vier Assists.

Da ist ihm der etwas mehr als zwei Monate jüngere Florian Wirtz etwas voraus. Wirtz ist bei Bayer Leverkusen auf der Achter- oder der Zehnerposition überhaupt nicht mehr wegzudenken. Seine Qualitäten sind eine an Perfektion grenzende Ballbehandlung mit Pässen, die seine Mitspieler perfekt in Szene setzen können. Alleine zehn Torvorlagen hat Wirtz in dieser Saison gegeben. Kein Akteur war ligaweit außerdem an mehr Doppelpässen beteiligt. Aber auch vor dem Tor ist der 18-Jährige ein Vollstrecker, kommt hier auf sieben Saisontore. Insgesamt hat Wirtz in seinen 58 Spielen 13 Mal getroffen. Mehr als jeder andere Bundesliga-Spieler in der Historie im gleichen Alter.

So viele Spiele sind ohnehin außergewöhnlich in diesem Alter. Wirtz bestritt am 16. Spieltag gegen Hoffenheim als historisch jüngster Spieler seine 50. Bundesliga-Partie. Den Bundesliga-Rekord des jüngsten Torschützen (jetzt: Youssoufa Moukokou) und den des jüngsten Leverkusener Spielers (jetzt Zidan Sertdemir) musste der viermalige Nationalspieler inzwischen aber wieder abgeben. Doch das dürfte ihn wenig stören, denn Wirtz wird die kommenden Jahre im deutschen Fußball ohne Zweifel prägen. Das weiß auch Bundesliga-Legende Lothar Matthäus: "Er macht Dinge, die andere nicht machen und hat die Fähigkeit, auf höchstem Niveau den Unterschied zu machen. Die Fähigkeiten, die er hat, habe ich nicht gehabt."

Am Samstag (Anstoß 15:30 Uhr) treffen die beiden Star-Teenager, die sich bestens aus den Nationalmannschaften kennen, aufeinander. Und die Chancen, dass einer der beiden das Spiel seiner Mannschaft mit einer genialen Aktion in die richtige Richtung lenkt, stehen gar nicht mal so schlecht.