Der Bayern-Schreck ist rechtzeitig in Topform

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Es war gar nicht so sehr der Treffer mit der Brust, der Jonathan Burkardt am vergangenen Samstag ins Rampenlicht rückte, vielmehr gab der Stürmer mit einem überragenden Lupfer aus der Luft über den herauseilenden Kamil Grabara eine Bewerbung für weitere große Aufgaben ab. Der Wolfsburger Keeper konnte das Tor in dieser Situation zwar noch geradeso verhindern, doch der nachsetzende Burkardt legte die Kugel vor die Füße von Paul Nebel, der zur zwischenzeitlichen Führung für den 1. FSV Mainz 05 im Duell mit dem VfL Wolfsburg sorgte. Die Begegnung ging aus Sicht der Rheinhessen 3:4 verloren, doch Burkardt war einmal mehr einer der überragenden Mainzer. Und das nicht zum ersten Mal und das offensichtlich auch nicht ohne Grund.

Denn ein wenig klang es im Oktober dann schon wie eine Drohung, zumindest wie eine besonders selbstsichere Ankündigung, als der Stürmer erklärte, er werde alles probieren, um "vielleicht irgendwann mal zur Nationalmannschaft eingeladen zu werden". Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte die früheren Bewerbungen des Angreifers offenbar wahrgenommen: Die erhoffte Nominierung folgte nur wenige Tage später. Der Stürmer wurde erstmals in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen und feierte auch sein Debüt. "Ich habe gar nicht mehr so gut zuhören können, als ich erfahren habe, dass ich nachnominiert worden bin", beschrieb der 24-Jährige damals das Gespräch mit dem Bundestrainer.

Verdient hat sich der Angreifer die Nominierung allemal. Denn die Bilanz ist mit zehn Treffern in 13 Spielen schon eine besonders gute. Der Mainzer liegt aktuell in der Torjägerliste hinter Harry Kane und Omar Marmoush auf Rang drei und ist damit der erfolgreichste deutsche Stürmer. Nachdem der 24-Jährige bei der jüngsten Länderspielreise verletzungsbedingt nicht dabei war, lautet die Maxime nun wohl wieder, möglichst viel zu probieren, um erneut eingeladen zu werden. So erzielte der gebürtige Darmstädter in den vergangenen vier Spielen fünf Treffer, in jeder Begegnung mindestens eins, bereitete einen weiteren vor und ist damit an mehr als der Hälfte der Mainzer Tore in diesem Zeitraum direkt beteiligt gewesen.

Doch nun wartet auf die Rheinhessen eine besonders schwere Aufgabe. Mainz empfängt am 14. Spieltag die Bayern im eigenen Stadion. Angst, dass die Serie gegen den defensivstarken Rekordmeister reißen könnte, braucht Burkardt aber ganz sicher nicht zu haben. Denn der Stürmer weiß, wie man gegen den aktuellen Tabellenführer trifft und im eigenen Stadion gewinnt. Seine beiden Heimspiele gegen Bayern gewann der Stürmer mit Mainz und in beiden Begegnungen erzielte Burkardt jeweils die 1:0-Führung. Dem Stürmer fehlt vor dem 14. Spieltag nur noch ein Treffer, um seinen Bundesliga-Rekord von elf Toren aus der Spielzeit von 21/22 einzustellen. Der Bayern-Schreck könnte sich sicherlich eine weitere Bewerbung gegen den Rekordmeister gut vorstellen.