Bundesliga

2018-12-09T12:50:00Z

Kimmich und Goretzka: Das neue Bayern-Tandem

Leon Goretzka und Joshua Kimmich: Das neue Bayern-Duo auf der Doppelsechs
Leon Goretzka und Joshua Kimmich: Das neue Bayern-Duo auf der Doppelsechs

München - Von zentraler Bedeutung ist Joshua Kimmich für das Spiel des FC Bayern München schon lange, seit kurzem agiert er aber auch tatsächlich im Zentrum des Geschehens. Wie in der Nationalmannschaft kommt Kimmich nun bei den Bayern ebenso im zentralen defensiven Mittelfeld zum Zug. Die Rückkehr auf seine Lieblingsposition zahlt sich aus - auch dank eines Teamkollegen.

Bei der 5:1-Gala gegen Benfica Lissabon in der Champions League bildete Kimmich zusammen mit Leon Goretzka erstmals in dieser Saison die Doppelsechs. Die Umstellung der taktischen Grundordnung weg von einem 4-1-4-1 hin zu einer 4-2-3-1-Formation hat sich seither auch in der Bundesliga mit zwei Siegen bei Werder Bremen und am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg bezahlt gemacht.

Die Systemänderung führte Trainer Niko Kovac im Vorfeld der Partie darauf zurück, dass man durch eine zusätzliche Absicherung im Zentrum die Konteranfälligkeit minimieren wollte. "Wir werden das erst einmal beibehalten, weil sich die Mannschaft damit wohlfühlt", erklärte Kovac. Dass Kimmich von der Rechtsverteidigerposition in die Mitte gerückt ist, hing auch mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Thiago zusammen. "Es war etwas aus der Not geboren", räumte Kovac ein, "wir wussten aber, dass Josh das kann, nicht nur weil er dort auch in der Nationalmannschaft spielt, sondern auch schon vorher dort gespielt hat."

In der Jugend des VfB Stuttgart und später auch bei RB Leipzig spielte Kimmich auf der Sechs. Und in seiner ersten Saison bei den Bayern 2015/16 stellte ihn sein damaliger Trainer Pep Guardiola zunächst im defensiven Mittelfeld auf. Nach dem Karriereende von Philipp Lahm war er allerdings als Rechtsverteidiger gesetzt. Als Kimmich Anfang September beim Nationalteam im Nations-League-Spiel gegen Frankreich erstmals wieder als Sechser auflief, habe er sich gefreut wie ein Kind.

Joshua Kimmich im Zweikampf mit Nürnbergs Virgil Misidjan

Diese Freude strahlt der 23-Jährige nun auch im Trikot der Bayern an der Seite von Goretzka aus. "Wir ergänzen uns da ganz gut auf der Position. Wir haben auch schon in der Jugend, in der U21 zusammengespielt. Wir kennen uns schon lange und es macht immer wieder Spaß mit ihm zu spielen", sagte Kimmich bei Sky. Sein Trainer Kovac zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seinem Mittelfeld-Tandem: "Beide haben ein sehr gutes Fußballverständnis, sehen gewisse Situationen. Sie verstehen sich auch außerhalb des Platzes, das ist auch sehr wichtig. Das ist schon eine Achse, die im Moment richtig Spaß macht."

Beide überzeugten beim souveränen 3:0-Erfolg gegen Nürnberg mit ihrer Ballsicherheit, jeweils 96 Prozent ihrer Pässe landeten beim Mitspieler - ein ausgezeichneter Wert. Ein Fixpunkt des Bayern-Spiels ist Kimmich in dieser Saison ohnehin schon, seine 1.457 Ballbesitzphasen sind ligaweit mit Abstand die meisten. Mit seiner Laufleistung von 168,3 Kilometern - was etwa drei Mal der Strecke von München nach Augsburg entspricht - zählt Kimmich auch hier zu den Stärksten der Bundesliga.

Einer der Gründe dafür, dass sich Joshua Kimmich im defensiven Mittelfeld so wohl fühlt: Leon Goretzka (l.)

Drei Siege nach Änderung der taktischen Grundordnung

Aber nicht nur defensiv kann das Duo Kimmich/Goretzka punkten, sondern auch offensiv. Gegen Nürnberg legte Kimmich per Eckball den Führungstreffer von Robert Lewandowski auf, später staubte der Pole nach einem Lattenschuss von Goretzka ab. "In letzter Zeit haben wir auch durchs Zentrum ein ganz ordentliches Kombinationsspiel", analysierte Thomas Müller, der selbst als Zehner die Schnittstelle im Umschaltspiel bildet. "Jetzt suchen wir auch die Kombinationen mit Lewa, mit den Sechsern. Und das hat jetzt ganz gut funktioniert."

Drei Siege sind den Bayern wettbewerbsübergreifend in der neuen taktischen Grundordnung gelungen. "Das sollte der Anfang einer Serie sein", sagte Goretzka bei FCB.tv. "Wir haben wieder Souveränität in unser Spiel bekommen. Das war eine konsequente Leistung von uns, daran müssen wir in den kommenden Wochen anknüpfen."

Aus München berichtet Maximilian Lotz

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