Bundesliga
Borussia Dortmund liebt K.o.-Wettbewerbe. Wenn es um alles oder nichts geht, ist der BVB am stärksten. Doch wer macht am Ende den Unterschied? bundesliga.de wirft einen Blick auf die Stars, die Schwarzgelb dem Klub-WM-Titel näher bringen.
Gregor Kobel
Über 34 Spieltage zeigte Gregor Kobel nicht die stärkste Leistung seiner Karriere, doch als es drauf ankam, war er zur Stelle. Während der Erfolgsserie der letzten acht Spieltage, von denen Borussia Dortmund sieben gewann und nur einmal unentschieden spielte, glänzte vor allem der Schweizer wie kein anderer.
Zwar kassierte Kobel zehn Gegentore, dabei sah er sich allerdings auch 34 Torschüssen gegenüber, von denen er 24 parierte – und das, obwohl statistisch nur 20,8 Paraden zu erwarten gewesen wären. Mit einer Torwart-Effizienz von +3,2 war er in dieser Schlussphase der beste Keeper der Bundesliga. Kann er diese Form in die Klub-WM konservieren, macht er einen gehörigen Unterschied.
Waldemar Anton
Es war keine einfache Saison für Waldemar Anton, der mit großen Erwartungen aus Stuttgart kam. Mehrere Verletzungen und eine Leistungsdelle warfen ihn aus der Bahn, doch auch er war zur Stelle, als es drauf ankam. Als Nico Schlotterbeck sich langfristig verletzte, rückte Anton in den Fokus – und lieferte ab.
Mit 62,1 Prozent gewonnenen Zweikämpfen verpasste er nur knapp die Top-10 der Liga, glänzte dabei besonders in der Luft mit 65,9 Prozent Duellsiegen. Mit seinem Offensivdrang ersetzt er den Schlotterbeck-Faktor richtig gut. Unter Bundesliga-Innenverteidigern dribbelte Anton am dritthäufigsten und war bei unfassbaren 81,8 Prozent dieser Aktionen erfolgreich – Ligabestwert unter allen, die mindestens zehnmal ins Dribbling gingen.
Daniel Svensson
Kaum ein Spieler passt so gut zu Trainer Niko Kovač wie Daniel Svensson. Der Linksverteidiger kam im Winter zunächst per Leihe und sorgte mit Topleistungen dafür, dass der BVB ihn fest verpflichtete. "Er ist sehr dyunamisch und aggressiv. Sensationell beim Sprinten, sehr ordentlich am Ball, wenige Fehler, immer anspielbar und bereit, den Angriff einzuleiten", adelte der Übungsleiter den Schweden.
Starke 325 Sprints zog Svensson in nur zwölf Bundesliga-Partien (acht Mal Startelf) für den BVB an – hochgerechnet auf 34 Spiele ergibt das 920 Läufe im schnellsten Gang. Damit wäre er mit Abstand bester Dortmunder gewesen (Bundesliga Rang sieben) gewesen. Mit einem Treffer und drei Assists zeigte Svensson zudem seinen Wert im Offensivspiel.
Pascal Groß
Mit seiner Vielseitigkeit füllte Pascal Groß in der abgelaufenen Saison viele Lücken, besonders glänzen konnte der Achter allerdings, als Kovač ihn in seine Stammrolle im zentralen Mittelfeld zog. Mit seinen engagierten Laufwege (2326 intensive Läufe, Rang 18 in der Bundesliga) zog er immer wieder die gegnerische Abwehr auseinander – oder war selbst in der Tiefe anspielbar.
Herausgestochen sind bei Groß vor allem die hervorragenden Flanken in den Strafraum – gegen Union Berlin fand der DFB-Nationspieler gleich vier Mal seinen Mittelstürmer zum Treffer, zehn Torvorlagen sind zudem geteilter BVB-Spitzenwert. Damit kann Groß als Taktgeber der Offensive Spiele entscheiden.
Serhou Guirassy
Abnehmer der vielen Groß-Flanken ist natürlich Stoßstürmer Serhou Guirassy. Mit 21 Treffern war der Guineer erneut zweitbester Torjäger der Liga hinter Harry Kane – und hätte mit der Rückrunden-Form sogar noch mehr erreichen können: 14 der Treffer erzielte er nach dem 18. Spieltag, Ligabestwert.
Guirassy liebt von allen Dortmunder vielleicht am meisten den K.o.-Wettbewerb: Unfassbare 13 Buden erzielte der BVB-Knipser in der Champions League und wurde damit Toptorjäger des höchsten UEFA-Wettbewerbs. Wird er auch bester Knipser der Klub-WM? Möglich wäre es!