Bundesliga

2019-04-17T14:30:00Z

Jovic ist der Torjäger der Zukunft bei der Eintracht

Luka Jovic erzielt das späteste Elfemtertor der Bundesliga-Geschichte
Luka Jovic erzielt das späteste Elfemtertor der Bundesliga-Geschichte

Köln - Es sind Situationen wie die neunte Minute der Nachspielzeit in der Partie zwischen dem FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt am 28. Spieltag dieser Saison, in denen Helden geboren werden: Strafstoß für die Eintracht beim Spielstand von 1:1, aber mit Sebastien Haller fehlt der etatmäßige Elfmeterschütze. Alles kein Problem, wenn man Luka Jovic in seinem Team hat. Der Torjäger schnappt sich selbstbewusst den Ball und nagelt ihn mit mit einem beeindruckenden Selbstverständnis trocken unter die Latte. Nerventest bestanden.

Umso bemerkenswerter wird die Szene, wenn man bedenkt, dass Jovic erst 21 Jahre alt ist. Es war zudem sein erster Strafstoß im professionellen Clubfußball. Für Serbiens Juniorennationalteams war der athletische Rechtsfuß allerdings schon vier Mal angetreten und konnte jeweils verwandeln. So wichtig war aber keiner der vorherigen Versuche.

Mit dem spätesten Elfmetertor in der Bundesliga seit Beginn der Datenaufzeichnung sicherte der Serbe der SGE nicht nur drei extrem wichtige Punkte im Kampf um die Champions League, sondern sein rechtes Bein konnte auch wieder mit dem linken gleichziehen. Von seinen insgesamt 25 Bundesliga-Toren erzielte Jovic zehn mit Rechts, zehn mit Links und fünf mit dem Kopf. Das ist die Bilanz eines kompletten Stürmers. Beim 1:3 gegen den FC Augsburg hätte Jovic eigentlich weitere Tore folgen lassen müssen, aber im Abschluss fehlte ihm die sonst eigene Präzision.

Dennoch gibt es keinen Zweifel seinen Qualitäten. Der Torjäger der Eintracht verbindet großes Talent mit einer großartigen Arbeitseinstellung. In der Jugend arbeitete er mit großer Zielstrebigkeit an seinem Ziel Fußballprofi. Slavoljub Dordevic, sein ehemaliger Jugendtrainer bei Roter Stern Belgrad, war schon in jungen Jahren von Siegermentalität und Torinstinkt seines Schützlings beeindruckt. "Ich habe sehr viel Arbeit investiert, um es bis hierher zu schaffen", sagt Jovic selbst über seinen Werdegang.

Kollegen und Verantwortliche geraten beim serbischen Nationalspieler ins Schwärmen. "Wenn Luka Jovic den Ball hat, passiert zu 99 Prozent etwas Exzellentes", lobt etwa Innenverteidiger Martin Hinteregger, der bei der Eintracht in Rekordtempo Kultstatus erlangt hat. Trainer Adi Hütter schätzt aber auch seine Qualitäten im Rückwärtsgang. "Luka ist ein Goalgetter. Er hat aber so viel Punch, dass er auch nach hinten arbeiten kann", so der österreichische Erfolgstrainer.

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Seine Kernkompetenz liegt aber zweifellos vor dem gegnerischen Tor. Zusammen mit seinen Toren in dieser Spielzeit, war Jovic in der Bundesliga im Schnitt alle 145 Minuten erfolgreich – das ist historisch der zweitbeste Wert der Bundesliga-Geschichte. Der ewige Gerd Müller traf alle 105 Minuten.

Kein Wunder also, dass die Eintracht die Kaufoption des bulligen Knipsers gezogen hat und den Serben fest bis 2023 gebunden hat. "Für uns war es gar keine Frage, dass wir ihn fest an den Club binden wollten", erklärte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Jovic hatte im Vorfeld schon mehrfach erklärt, wie wohl er sich am Main fühlt.

Einen Tag nach dem eingetüteten Transfer trifft Jovic mit der Eintracht im Viertelfinale der Europa League auf seinen Ex-Club und soll mithelfen, das 2:4 aus dem Hinspiel bei Benfica Lissabon noch auszubügeln. Bereits in Portugal hatte er mit einem Treffer bewiesen, dass es ein Fehler von Benfica war, ihn in zwei Jahren nur zwei Mal in der Liga einzusetzen (kein Tor). Dieses Missverständnis ist nun endgültig beendet. Nutznießer ist die Eintracht, der es so gelang, einen der größten Transfers-Coups der jüngeren Bundesliga-Geschichte einzutüten.

Florian Reinecke

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