Bundesliga
Welche Spieler sind die besten der Bundesliga? Auf diese Frage gibt es viele offensichtliche Antworten. Doch so mancher Spieler, der unter dem Radar läuft, gehört in bestimmten Bereichen zu den besten seines Fachs. Das zeigt unsere Match-Facts-Analyse der ersten sieben Spieltage der Saison 2021/22.
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Seit Anfang des Jahres 2020 kooperieren die DFL Deutsche Fußball Liga und Amazon Web Services (AWS) unter anderem im Bereich der Datenanalyse. Dadurch wurde die Liveverarbeitung von Daten zu innovativen Statistiken ermöglicht - und es entstanden die "Bundesliga Match Facts powered by AWS", die Broadcastern und Fans während der Partien zur Verfügung stehen. bundesliga.de analysiert, welche Spieler in der Anfangsphase der Saison die besten mit Blick auf die verschiedenen Match Facts waren.
Am 7. Spieltag, kurz vor der Länderspiel-Unterbrechung, meldete sich der Speed Alarm! Jeremiah St. Juste vom 1. FSV Mainz 05 hat sich den Titel "schnellster Spieler der Bundesliga" ersprintet. Er wurde gegen Union Berlin mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36,63 km/h gemessen. Das ist neuer Bundesliga-Rekord seitdem diese Daten erfasst werden (2011). Damit löste St. Juste den Bayern-Profi Alphonso Davies ab, der bis dato mit 36,51 km/h der schnellste Spieler gewesen war.
Der Match Fact "Most Pressed Player" bezeichnet den Spieler, der im Laufe einer Partie am häufigsten unter erheblichen Gegnerdruck gesetzt wurde. Im bisherigen Saisonverlauf waren insbesondere Danilo Soares vom VfL Bochum und Robin Hack vom DSC Arminia Bielefeld von besonders großem Druck betroffen. Sie sind die einzigen beiden Spieler, die nach sieben Partien schon jeweils vier Mal Most Pressed Player ihrer Teams waren.
Den größten Druck im Vergleich zum Rest seines Teams erlebte Soares am 1. Spieltag in Wolfsburg. Dort geriet er 49 Mal in eine Drucksituation, durchschnittlich gerieten alle Spieler des VfL Bochum in diesem Spiel aber nur 22,5 Mal unter Druck. Die daraus resultierende Differenz zwischen den Drucksituationen des Spielers und den durchschnittlichen Drucksituationen seines Teams (118 Prozent) ist die größte, die in der Bundesliga-Saison 2021/22 bislang verzeichnet wurde.
Die xGoal-Statistik ist inzwischen vielen Fans ein Begriff. Sie weist die Torerzielungs-Wahrscheinlichkeit für jeden einzelnen Abschluss aus. Für jeden bisher erzielten Bundesliga-Treffer kann genau gesagt werden, wie wahrscheinlich es war, dass dieser erzielt wurde.
Und so ist auch klar, welches Tor bisher das unwahrscheinlichste der Saison war: Das 1:3 von Jacob Bruun Larsen für die TSG Hoffenheim im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am 7. Spieltag, mit einem xGoal-Wert von 1,6 Prozent. Fast genau so unwahrscheinlich: Das 1:0 von Mitchel Bakker für Bayer 04 Leverkusen am 2. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach (1,8 Prozent) und der Freistoßtreffer von Vincenzo Grifo für den SC Freiburg gegen Borussia Dortmund, ebenfalls am 2. Spieltag (2,1 Prozent).
Auch das wahrscheinlichste Tor lässt sich berechnen, wenngleich es keine ganz so große Leistung war, dieses zu erzielen: Am 5. Spieltag drosch Robert Lewandowski den Ball für den FC Bayern München zum 5:0 gegen den VfL Bochum aus kürzester Distanz ins leere Tor. Torwahrscheinlichkeit: 98,8 Prozent.
Ein noch recht junger Bundesliga Match Fact ist die "Abschluss Effizienz". Sie vergleicht die tatsächlich erzielten Tore eines Spielers oder einer Mannschaft mit der entsprechenden kumulierten Torwahrscheinlichkeit der erspielten Chancen. So zeigt sich, dass die Werkself nach sieben Spieltagen das effizienteste Team der Bundesliga ist: Alle Abschlüsse von Bayer 04 Leverkusen ergeben zusammen einen xGoals-Wert von 12,4. Tatsächlich hat das Team von Gerardo Seoane aber schon 20 Tore erzielt, fast acht mehr als erwartbar waren. Die Abschluss Effizienz beträgt +7,6. Auf Platz zwei folgt Borussia Dortmund (+4,3), Dritter sind die Bayern (+1,4).
Wenig überraschend spielt auch der effizienteste Spieler der Bundesliga für Bayer 04: Nationalspieler Florian Wirtz kommt auf einen xGoals-Wert von nur 1,3, hat aber bereits vier Tore auf dem Konto. Seine Abschluss-Effizienz liegt demzufolge bei +2,7. Ähnlich effizient war BVB-Star Erling Haaland (+2,6), Rang drei belegt wieder ein Leverkusener: Moussa Diaby (+2,1).
Nicht nur beim Toreschießen können Vereine und Spieler Effizienz zeigen, auch im Passspiel funktioniert das. Um die Schwierigkeit von Pässen zu bewerten, kommt das "xPass"-Modell zu Einsatz. Dieses bewertet die Wahrscheinlichkeit, ob ein Pass beim Empfänger ankommt, unter anderem anhand des Gegner-Drucks auf den ausführenden und den empfangenden Spieler, der Flughöhe des Balls und der Anzahl der Gegner zwischen Passgeber und Passempfänger.
Besonders effiziente Passspieler sind demnach die Profis von RB Leipzig. Sie brachten deutlich mehr Pässe an den Mitspieler, als es zu erwarten gewesen wäre, ihre Pass Effizienz liegt bei +48,7. Der beste Spieler in dieser Kategorie trägt hingegen das Trikot von Borussia Dortmund. Linksverteidiger Raphael Guerreiro weist mit +14,3 die höchste Pass Effizienz aller Bundesliga-Profis auf.