Bundesliga

2019-02-04T10:20:00Z

Ginter: "Bis zum Ende ein Hauen und Stechen"

Matthias Ginter ist bei Borussia Mönchengladbach Abwehrchef der Defensive mit den wenigsten Gegentoren
Matthias Ginter ist bei Borussia Mönchengladbach Abwehrchef der Defensive mit den wenigsten Gegentoren

Gelsenkirchen - Mit dem 2:0-Sieg auf Schalke hat sich Borussia Mönchengladbach auf Platz zwei vorgeschoben und im Meisterschaftsrennen zum BVB-Verfolger Nummer eins gekürt. Warum es für die Mannschaft so gut läuft und ob Gladbach jetzt auch die Tabellenführer aus Dortmunder ins Visier nimmt, darüber hat Innenverteidiger Matthias Ginter im Interview nach der Partie gesprochen.

Frage: Matthias Ginter, neun Punkte, kein einziges Gegentor – Borussia Mönchengladbach ist perfekt in die Rückrunde gestartet. Was macht die Mannschaft so stark?

Matthias Ginter: Wir haben in der Winterpause viel gearbeitet, gerade auch an unserer leichten Auswärtsschwäche. Zuhause haben wir in dieser Saison ja bisher alle Spiele gewonnen, aber wir wollten eben jetzt auch auswärts in den Spielen in Leverkusen, auf Schalke oder auch beim nächsten Mal in Frankfurt punkten. Das sind allesamt dicke Brocken. Es lief in den Spielen vielleicht noch nicht alles perfekt – aber ein perfekter Start in die Rückrunde war es auf jeden Fall.

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Frage: Man spürt eine gewisse Selbstverständlichkeit und enorme Ruhe im Spiel der Borussia. Gegen Schalke hat die Mannschaft quasi nur eine Chance zugelassen.

Ginter: Wir hatten in dieser Saison jetzt schon das eine oder andere Spiele, in dem es zur Halbzeit noch 0:0 stand und in dem wir trotzdem geduldig geblieben sind. Wir hatten schon einige Partien, die wir erst in der zweiten Halbzeit entschieden haben. Auch zuhause gegen Augsburg haben wir in der letzten Woche zwei späte Tore gemacht. Wir haben gegen Schalke so gut wie gar nichts zugelassen, standen in der Konterabsicherung sehr gut. Irgendwann kommt dann beim Gegner der Fehler. Wenn die Schalker müde werden, tut sich die kleine Lücke auf. Und auf die haben wir gewartet.

Drei Spiele, drei Siege, kein Gegentor: Borussia Mönchengladbach ist perfekt ins neue Jahr gestartet

Frage: Hat Gladbach überhaupt eine Schwächephase gehabt in diesem Spiel?

Ginter: In den ersten 60, 65 Minuten hat es sich weitgehend neutralisiert. Obwohl wir auch in der ersten Halbzeit die eine oder andere Chance hatten, als wir uns gut durchkombiniert haben. Schalke hatte eben die eine Möglichkeit. Vielleicht war es nicht immer spannend anzusehen, aber wir waren auch nicht da, um für Spektakel zu sorgen. Wir wollten die drei Punkte. Und deswegen sind wir geduldig geblieben.

Frage: Hat die Mannschaft noch einen Entwicklungsschritt gemacht und ist jetzt noch stabiler als in der Hinrunde?

Ginter: Ich glaube schon, dass das eine oder andere noch besser greift. Wir verteidigen defensiv alle mit und werfen alles rein, was wir haben. Und dann wissen wir bei unserer spielerischen Anlage, dass wir vorne immer für ein Tor gut sind. Wir sind wirklich sehr stabil. Es freut uns alle, dass wir insgesamt die nächsten Schritte gemacht haben.

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Frage: Und jetzt wartet Mönchengladbach auf einen Ausrutscher von Borussia Dortmund?

Ginter: (lacht) Nicht wirklich. Ich glaube, der BVB ist für nicht wenige der Favorit in diesem Meisterschaftsrennen. Bei den Bayern weißt du natürlich nie, was sie machen. Mit ihrer Qualität können sie vieles schaffen. Aber mich würde es wundern, wenn Dortmund nicht Meister wird!

Frage: Aber auch der Respekt vor Borussia Mönchengladbach wird bei den Gegnern augenscheinlich immer größer.

Ginter: Das haben wir uns alles so erarbeitet. Wir wollen auch weiter marschieren, aber in der Bundesliga ist jedes Spiel schwer. Der Blick muss jetzt schon wieder auf die Partie gegen Berlin gehen. Auch das wird ein schweres Spiel, das haben wir im Hinspiel erlebt.

Frage: Bei zehn Punkten Vorsprung auf Rang fünf ist die Perspektive für die Champions League für Gladbach aber mehr als gut – und der Blick könnte auch nach ganz oben gehen.

Ginter: Was bei uns rauskommt, wird man am Ende sehen. Unsere nächsten Gegner heißen Berlin, Frankfurt, Wolfsburg - und dann FC Bayern. Das ist auch nicht das einfachste Programm. Dann kann es auch schon wieder ganz anders aussehen. Wir genießen jetzt unsere Situation, aber für irgendwelche Prognosen ist es noch ein bisschen früh.

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Frage: Im direkten Duell gegen Eintracht Frankfurt könnte Gladbach aber zur Champions-League-Qualifikation einen Riesenschritt machen. Ist das schon ein kleines Endspiel?

Ginter: (lacht) Nein, denn in einem Endspiel hättest du dein Ziel bei einem Sieg ja sicher. Frankfurt hat wahnsinnig viel Qualität, Leipzig auch – und Dortmund und die Bayern sowieso. Um die Qualifikation für die Champions League wird es bis zum Ende ein Hauen und Stechen geben und sehr eng werden. Wir versuchen bei uns zu bleiben, auf uns zu gucken und uns weiter zu entwickeln. So, wie wir es in den letzten Monaten auch gemacht haben. Dann wird man sehen, was dabei herauskommt.

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte.

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