Bundesliga
Dortmund - Ein 2:1-Sieg über Mönchengladbach zum Abschluss der Hinrunde, stolze 42 Punkte, souveräne Tabellenführung – kein Wunder, dass auch Michael Zorc bei Borussia Dortmund ein mehr als zufriedenes Zwischenfazit zieht. Im Interview spricht der Sportdirektor der Dortmunder über den Wert des Gladbach-Sieges und Matchwinner Mario Götze, ordnet die Hinserie ein und benennt die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
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Frage: Michael Zorc, wie beurteilen Sie den 2:1-Sieg über Gladbach zum Abschluss der Hinrunde?
Michael Zorc: Gegen Gladbach war es wichtig, nach der Niederlage in Düsseldorf entsprechend zurückzukommen. Wir haben mentale Stabilität bewiesen. Wir haben ein klasse Spiel gemacht und mehr als verdient gewonnen. Wir hätten auch noch höher gewinnen können, weil wir uns immer wieder hervorragende Torchancen erspielt haben. Deshalb können wir jetzt zufrieden in die Weihnachtspause gehen.
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Frage: Hatten Sie nach der Niederlage in Düsseldorf Sorge, dass die Mannschaft nervös werden könnte?
Zorc: Nein, dafür sind wir zu stabil. Natürlich sind jetzt gegen Gladbach gleich drei Innenverteidiger ausgefallen, so dass wir umstellen mussten. Dann mussten wir noch die Verletzung von Paco hinnehmen. Dafür haben wir es auch spielerisch top gelöst.
Frage: Was sagen Sie zum "Aushilfsverteidiger" Julian Weigl in seiner ungewohnten Rolle?
Zorc: Julian hat es hervorragend gemacht. Durch ihn hat man eh‘ einen sehr gepflegten Spielaufbau. Aber er hat es auch in der Defensive gut gemacht in den Duellen gegen Plea. Ich freue mich, dass er so ein tolles Spiel gezeigt hat auch in einer für ihn ungewohnten Position.
Frage: Und Mario Götze hat gleich mit zwei Vorlagen geglänzt.
Zorc: Auch Mario hat eine tolle Leistung gezeigt. Das war auch bei ihm ganz anders als noch am Dienstag in Düsseldorf. Er hat das Spiel mit entschieden - vor allem mit der zweiten Vorlage, die er genau getimt zwischen Verteidiger und Torwart zu Reus gebracht hat. Er hat immer wieder Bälle festgemacht, wirklich gut gespielt. (lacht) Wir hatten ja auch wieder eine 60:30-Teilung zwischen Mario und Paco. Das funktioniert!
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Frage: Wie fällt nun nach dem letzten Sieg des Jahres Ihr Gesamtfazit dieser Hinrunde aus?
Michael Zorc: Das war eine außergewöhnliche Leistung der Mannschaft, sowohl in der Meisterschaft als auch in der Champions League. Es war eine außerordentlich gute Leistung von Mannschaft und Trainerteam – Kompliment an beide. Wir sind Erster in der Champions League-Gruppe geworden, fünf Spiele ohne Gegentor. Dazu 42 Punkte in der Liga – wir haben in unserer ganzen Historie nur einmal mehr Punkte geholt. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war dazu genau so, wie wir uns das vorgestellt haben, als wir gesagt haben, dass wir wieder Frische und neuen Elan hineinbekommen müssen.
Frage: Der BVB überwintert mit einem beachtlichen Vorsprung an der Tabellenspitze. Haben Sie sich das im Sommer vorstellen können?
Zorc: Es war eine Entwicklung, die sich auch über die letzten Wochen ergeben hat. Wir sind nicht ganz einfach in die Saison gekommen und haben uns auch reinbeißen müssen. Wir haben ganz viele mentale Stärke bewiesen und immer wieder auch Spiele gedreht, sind nach Rückständen wiedergekommen und haben dann doch noch gewonnen. Da reift dann auch der Glaube an dich und an deine Mannschaft. Das Ergebnis war am Ende, dass wir eben auch viele enge Spiele gewinnen konnten. 42 Punkte sind eine außergewöhnliche Leistung!
Frage: Hatte rückblickend schon gleich zum Saisonauftakt der schwer erkämpfte Pokalsieg in Fürth so etwas wie eine Signalwirkung für die Mannschaft?
Zorc: Natürlich wäre es nicht schön gewesen, wenn du gleich bei deinem ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal rausgeflogen wärst. Auch da hat die Mannschaft schon dieses Gesicht gezeigt, dass sie nicht gerne verliert. Und dass es eben schwer ist, sie zu besiegen, was in der letzten Saison noch deutlich einfacher war. Wir haben auch viel dafür getan, indem wir einige robuste Typen dazu geholt haben. Und natürlich den Trainer, der einen klaren Ansatz hat und eine klare Balance findet zwischen Offensivfußball und Absicherung. Das alles zusammen macht es aus. Aber jetzt ist gerade mal die Hälfte der Saison gespielt
Frage: Ist Axel Witsel unter den robusten Typen der Schlüsselspieler?
Zorc: Axel Witsel ist ein ganz wichtiger Spieler mit seiner internationalen Erfahrung und seiner Abgeklärtheit im Spiel. Er gibt nach innen Selbstvertrauen und strahlt das gleiche nch außen aus. Das ist manchmal mehr als nur die reine Ballaktion, das ist auch die Ausstrahlung. Aber sehen Sie sich die Entwicklung von Marco Reus an, was er geleistet hat. Oder Jadon Sancho. Wir könnten jetzt viele Spieler nennen, die für die Entwicklung stehen, die wir genommen haben. Aber jetzt reicht es auch langsam mit den ganzen Lobeshymnen. (lacht) Nachher lesen die Spieler das alles auch noch.
Frage: Sie haben auch die Rolle von Lucien Favre angesprochen. Wie ordnen Sie seine Leistung ein?
Zorc: Ein großes Kompliment an ihn und sein Team. Er hat vom ersten Tag an eine klare Vorstellung gehabt, wie unser Spiel laufen soll. Er hat diese Abläufe in den Trainingseinheiten immer wieder mit der Mannschaft geübt. Auch mit unterschiedlichem Personal, aber es waren immer die gleichen Abläufe. Die Mannschaft hat es irgendwann verinnerlicht, das sieht man. Wir haben eine sehr gute Balance zwischen schönem, attraktivem Spiel und gleichzeitig einer gesunden Absicherung.
Frage: Und Lucien Favre macht jeden Spieler besser…
Zorc: (lacht) Vielleicht sollte ich es auch nochmal versuchen bei ihm, aber das reicht wohl nicht mehr. Im Ernst: Wir haben uns das bei Lucien Favre schon erhofft, als wir ihn verpflichtet haben. Es hat ihn immer ausgezeichnet, dass er besonders auch bei den jungen Spielern im Detail arbeitet und besessen mit ihnen versucht, Dinge zu verändern, an die sie vorher vielleicht selbst noch gar nicht gedacht haben. Aber die Arbeit ist ja noch nicht beendet – am 3. Januar geht’s direkt weiter.
Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte
Frage: Hatte rückblickend schon gleich zum Saisonauftakt der schwer erkämpfte Pokalsieg in Fürth so etwas wie eine Signalwirkung für die Mannschaft?
Zorc: Natürlich wäre es nicht schön gewesen, wenn du gleich bei deinem ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal rausgeflogen wärst. Auch da hat die Mannschaft schon dieses Gesicht gezeigt, dass sie nicht gerne verliert. Und dass es eben schwer ist, sie zu besiegen, was in der letzten Saison noch deutlich einfacher war. Wir haben auch viel dafür getan, indem wir einige robuste Typen dazu geholt haben. Und natürlich den Trainer, der einen klaren Ansatz hat und eine klare Balance findet zwischen Offensivfußball und Absicherung. Das alles zusammen macht es aus. Aber jetzt ist gerade mal die Hälfte der Saison gespielt
Frage: Ist Axel Witsel unter den robusten Typen der Schlüsselspieler?
Zorc: Axel Witsel ist ein ganz wichtiger Spieler mit seiner internationalen Erfahrung und seiner Abgeklärtheit im Spiel. Er gibt nach innen Selbstvertrauen und strahlt das gleiche nach außen aus. Das ist manchmal mehr als nur die reine Ballaktion, das ist auch die Ausstrahlung. Aber sehen Sie sich die Entwicklung von Marco Reus an, was er geleistet hat. Oder Jadon Sancho. Wir könnten jetzt viele Spieler nennen, die für die Entwicklung stehen, die wir genommen haben. Aber jetzt reicht es auch langsam mit den ganzen Lobeshymnen. (lacht) Nachher lesen die Spieler das alles auch noch.
Frage: Sie haben auch die Rolle von Lucien Favre angesprochen. Wie ordnen Sie seine Leistung ein?
Zorc: Ein großes Kompliment an ihn und sein Team. Er hat vom ersten Tag an eine klare Vorstellung gehabt, wie unser Spiel laufen soll. Er hat diese Abläufe in den Trainingseinheiten immer wieder mit der Mannschaft geübt. Auch mit unterschiedlichem Personal, aber es waren immer die gleichen Abläufe. Die Mannschaft hat es irgendwann verinnerlicht, das sieht man. Wir haben eine sehr gute Balance zwischen schönem, attraktivem Spiel und gleichzeitig einer gesunden Absicherung.
Frage: Und Lucien Favre macht jeden Spieler besser…
Zorc: (lacht) Vielleicht sollte ich es auch nochmal versuchen bei ihm, aber das reicht wohl nicht mehr. Im Ernst: Wir haben uns das bei Lucien Favre schon erhofft, als wir ihn verpflichtet haben. Es hat ihn immer ausgezeichnet, dass er besonders auch bei den jungen Spielern im Detail arbeitet und besessen mit ihnen versucht, Dinge zu verändern, an die sie vorher vielleicht selbst noch gar nicht gedacht haben. Aber die Arbeit ist ja noch nicht beendet – am 3. Januar geht’s direkt weiter.
Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte