Bundesliga

Zur Saison 2025/26 verstärken sich die Clubs mit zahlreichen Spielern, die bisher kaum oder gar nicht in der Bundesliga im Einsatz waren. bundesliga.de stellt in der Serie "Neue Gesichter der Bundesliga" einige von ihnen vor. In der vierten Folge mit Luis Díaz, Arijon Ibrahimović, Ezechiel Banzuzi, Robin Fellhauer und Saïd El Mala.
Der neue kolumbianische Superstar des FC Bayern München braucht eigentlich keine große Vorstellung mehr. "His name is Lucho, he came from Porto, he came to score, came to score, came to score, score, score" – der ihm gewidmete Song der Liverpool-Anhänger bringt es schon ziemlich gut auf den Punkt. Jetzt kommt Luis Díaz vom LFC nach München – und auch diesmal ist er gekommen, um Tore zu schießen.
Aber nicht nur: 20 Tore für Junior FC, 41 für Porto und 41 für Liverpool sprechen zwar eine klare Sprache, doch es sind vor allem seine Stärken im Eins-gegen-eins, sein Tempo, seine Explosivität und seine Wendigkeit, die ihn zu einem der spektakulärsten Flügelspieler der Welt machen.
Aus dem ärmlichen Barrancas führte der Weg des einst unterernährten Linksaußen ganz steil nach oben: von der Categoría Primera A in Kolumbien über die Liga Portugal und die Premier League bis nun in die Bundesliga. Und so wenig Díaz eine lange Vorstellung braucht, so kurz dürfte wohl auch seine Eingewöhnungszeit in München ausfallen. Schon bei seinem Bayern-Debüt im Testspiel gegen Lyon ließ er die Fans und Mitspieler staunen. Womöglich hallt bald auch in München sein Fan-Gesang durchs Stadion.
Nicht Zlatan, sondern Arijon: Der neue Leihspieler vom 1. FC Heidenheim 1846 trägt zwar einen der berühmtesten Namen im Fußball, kann aber natürlich nicht ansatzweise mit seinem schwedischen Namensvetter verglichen werden. Das möchte er auch gar nicht – und stellte selbst klar, dass er lieber nur Arijon genannt wird. Trotz großer Vorschusslorbeeren steht der 18-Jährige noch am Anfang seiner Karriere. Ganz fremd ist ihm die Bundesliga allerdings nicht.
Arijon Ibrahimović kam bereits mit zwölf Jahren in den Nachwuchs des FC Bayern und debütierte im Februar 2023 mit gerade mal 17 in der Bundesliga gegen den VfL Bochum. Es folgte ein Abstecher nach Italien – zunächst zum Serie-A-Aufsteiger Frosinone Calcio, wo er in 18 Partien zwei Treffer erzielte, später zu Lazio Rom. Einen kurzen Bundesliga-Einsatz für Bayern gab es zwischendurch auch noch – ausgerechnet gegen den FCH!
An der Brenz hat man mit jungen Bayern-Talenten wie Niklas Dorsch, Paul Wanner oder Frans Krätzig bereits gute Erfahrungen gesammelt. Jetzt ist Arijon an der Reihe – bereit, durchzustarten. Und wer weiß: Gegen eine ähnlich steile Karriere à la Zlatan hätte er sicher nichts einzuwenden.
Auch der nächste Neuzugang wurde bereits mit einem großen Namen des Weltfußballs verglichen – diesmal nicht wegen des Nachnamens, sondern durch seine Statur, Rolle und Spielweise: Ein echter Box-to-Box-Spieler. Und die Rede ist eben nicht vom französischen Weltmeister Paul Pogba, sondern von RB Leipzigs Ezechiel Banzuzi. Und auch er zieht es – genau wie Arijon Ibrahimović – vor, seinen eigenen Weg zu gehen – und sich seinen eigenen Namen machen.
Diesen Weg schlägt der 20-Jährige nun bei RB Leipzig ein. Vom belgischen Klub OH Leuven gekommen, soll der niederländische U21-Nationalspieler das Mittelfeld beleben – dynamisch, robust, immer mit Zug nach vorn. Und er passt perfekt ins RBL-Profil.
Abseits des Platzes eher ruhig, auf dem Feld voller Energie: "Ich lasse mein Herz auf dem Platz und gebe immer 100 Prozent", sagt Banzuzi. Schon in den ersten Tests deutete er an, was in ihm steckt: Debüttor gegen Toulouse, fast ein weiterer Treffer gegen Atalanta. Einer, der antreibt. Einer, der Verantwortung übernimmt. Einer, der in der Bundesliga viel vorhat.
Der vierte im Bunde steht zwar nicht mehr ganz am Anfang seiner Karriere, hat sich aber gerade seinen Traum erfüllt – und noch viel vor sich. Robin Fellhauer ist in der Bundesliga angekommen. Mit 27 Jahren wechselt der Defensiv-Allrounder als Kapitän der SV Elversberg zum FC Augsburg – mit Führungsqualitäten, Mentalität und Zweikampfstärke im Gepäck.
Fellhauer gilt als Spätstarter: Ausgebildet in Saarbrücken und Freiburg, führte ihn sein Weg über Regionalliga und Zweite Liga bis an die Schwelle zur Bundesliga. Mit Elversberg stieg er zweimal auf und scheiterte erst in der Relegation am Sprung in die Bundesliga – jetzt ist er endlich da.
Mit Trainer Sandro Wagner, dessen Einstellung und Motivation ihn begeistert, sieht Fellhauer die perfekte Basis, um sich durchzusetzen. Spätstarter? Vielleicht. Aber einer, der mit seiner Erfahrung und Einstellung perfekt zum FCA passt – und der endlich zeigen will, dass auch mit 27 noch ein Bundesliga-Durchbruch möglich ist.
Zum krönenden Abschluss: ein Name, den noch nicht alle kennen – aber bald kennen dürften: Saïd El Mala. Der 18-Jährige gilt als eines der spannendsten Talente im deutschen Fußball. Mit Tempo, Technik und echter Straßenkicker-Mentalität hat er sich bei Viktoria Köln in der 3. Liga und bei der U19-EM ins Rampenlicht gespielt. 13 Tore, fünf Assists – und die Auszeichnung als "Newcomer des Jahres" der 3. Liga.
Jetzt greift der pfeilschnelle Offensivspieler im Trikot des 1. FC Köln an. Zusammen mit seinem Bruder Malek El Mala wechselt er endgültig von Viktoria zum FC, nachdem er in der letzten Saison noch auf Leihbasis beim Drittligisten spielte. Nun will er den nächsten Schritt machen. "Ich freue mich sehr auf den FC, auf die Fans, auf die Mannschaft. Ich kann es kaum erwarten zu starten", sagt Saïd. FC-Trainer Lukas Kwasniok schwärmt schon: "Wow – was für ein Talent."
Unerschrocken, unbekümmert, mit Tempo und Wucht – genau so will El Mala auftreten. Noch ist er ein Geheimtipp. Aber wenn er so weitermacht wie zuletzt, wird bald ganz Fußball-Deutschland seinen Namen kennen.