Bundesliga
Nach einem Stotterstart haben Niko Kovač und Borussia Dortmund zusammgenfunden. Der BVB kommt unter dem Coach auf einen Punkteschnitt von 2,1 Zählern. Immer mehr kristallisiert sich ein gutes Match heraus. Und ganz nebenbei wird die Borussia wieder zum Bayern-Jäger Nummer eins.
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Eine Antwort lieferte das Spitzenspiel des 6. Spieltags wahrlich nicht. Die Antwort, ob Borussia Dortmund in dieser Saison wieder die Position des ersten Bayern-Jägers einnehmen würde. Gegen RB Leipzig gab es am Ende ein 1:1-Unentschieden. Beide Teams heften in der Tabelle weiter an den Fersen des FC Bayern München.
Eine Antwort könnte aber vielleicht der kommende Spieltag nach der Länderspielpause bringen. Denn da sind die Westfalen zu Gast in der Allianz Arena. Der Klassiker steht an und damit das Duell des Tabellenführers gegen den Zweitplatzierten. Ein Spiel, das alleine tabellarisch Prädikat "Spitzenspiel" verdient hat.
Dass es sportlich genau das wird, daran hat ausgerechnet ein Ex-Trainer der Bayern und der aktuelle Coach des BVB maßgeblichen Anteil: Niko Kovač.
Dabei verlief der Auftakt des ehemaligen Bayern-Profis bei der Borussia alles andere als gut. Vier Niederlagen in sechs Partien gab es zunächst nach der Verpflichtung im Januar 2025 und in der Fanbasis wuchs die Ungeduld. Mit einem beeindruckenden Endspurt von sieben ungeschlagenen Partien und 19 Punkten im Saisonfinale sicherte sich Dortmund doch noch den zwischenzeitlich in Gefahr geratenen Champions-League-Platz.
Unter Kovač gewann Dortmund 65 Prozent der Bundesliga-Partien (13 von 20), im Schnitt wurden 2,1 Punkte geholt – kein Bundesliga-Coach des BVB hatte eine bessere Bilanz. Kovač liegt gleichauf mit Thomas Tuchel und Lucien Favre. (Allerdings mit 20 Begegnungen, Tuchel und Favre waren 68 beziehungsweise 79 Ligaspiele im Einsatz.) Kein Wunder also, dass der Kontrakt des 53-Jährigen im Sommer bis 2027 verlängert wurde.
Und der Erfolg wurde in die neue Saison transportiert. Der BVB ist saisonübergreifend seit 14 Bundesliga-Spielen ungeschlagen, seit dem 30. März gab es ganz starke elf Siege und drei Remis. Die 14 ungeschlagenen Bundesliga-Spiele des BVB waren die Partien nach der Umstellung von Vierer- auf Dreierkette in der Abwehr – Kovač hat offenbar den richtigen Schlüssel gefunden.
War es zunächst meist die Offensive, die hauptverantwortlich für den guten Lauf war, glänzte zuletzt aber gerade die Defensive, zumindest in der Bundesliga. Nach dem wilden 3:3 beim FC St. Pauli am ersten Spieltag kassierte der BVB an den letzten fünf Spieltagen nur noch ein Gegentor (zuletzt eben beim 1:1 gegen Leipzig).
Der Erfolg lässt sich eindeutig ablesen: Dortmund belegt nach sechs Spieltagen der aktuellen Saison den zweiten Rang. Auch in der "Kovač-Tabelle" seit Anfang Februar belegt Dortmund mit 42 Punkten Platz zwei hinter den Bayern. Mit einem Sieg in München könnten die Schwarzgelben den Abstand auf einen Punkt verkürzen.
"Bayern ist der Top-Favorit. Sie spielen zuhause, ungeschlagen, zehn Siege in Folge. Wir sind auch auf einem guten Weg, wissen aber natürlich, dass wir uns dort sehr strecken müssen, damit wir dort etwas mitnehmen", gibt sich Kovač realistisch. Mit einem Dreier bei den glänzend aufgelegten Bayern würde der BVB eine doppelt so starke Antwort auf die Frage nach dem Bayern-Jäger Nummer 1 nachliefern.
Simon Bartsch