Bundesliga

Der nächste Schritt ist gemacht, das Tor zur Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA einen großen Spalt weiter geöffnet. Mit dem 4:0 gegen Luxemburg hat die deutsche Nationalmannschaft wieder Platz eins in ihrer Quali-Gruppe erobert – und kann nun am Montag in Nordirland dem großen Ziel mit einem Sieg sehr nah kommen.
>>> DFB-Team lässt Luxemburg keine Chance
Joshua Kimmich war zu Scherzen aufgelegt. Auf die ewige Frage, auf welcher Position der Kapitän, der seit Jahren im Nationalteam zwischen zentralem Mittelfeld und rechter Abwehrseite pendelt, denn nun am liebsten spiele, hatte Kimmich eine klare Antwort: "Eigentlich im Tor".
Der Star des FC Bayern München hatte an diesem Abend aber auch allen Grund zur Ausgelassenheit. Deutschland siegte gegen Außenseiter Luxemburg souverän mit 4:0 – und Kimmich gelang sein erster Doppelpack im Dress der Nationalmannschaft. "Zu treffen ist nicht mein Kerngebiet", gab der Kapitän zu, doppelt schon gar nicht. Passend, dass es in seinem 104. Länderspiel geschah, womit er nun Legende Franz Beckenbauer (103) überholt hat.
Es war letztlich ein lockerer Aufgalopp für das Team mit dem Bundesadler auf der Brust gegen den vermeintlichen Fußballzwerg aus Luxemburg. Das erste Tor von Serge Gnabry schon in der vierten Minute zählte wegen Handspiels noch nicht, weil Nick Woltemade den Ball an den Arm bekommen hatte.
Aber bereits nach 20 Minuten stand es 2:0 - David Raum mit einem wunderschönen Freistoß und Kimmich per Elfmeter hatten getroffen. Zudem spielte Luxemburg von nun an nur noch zu zehnt, weil Dirk Carlson für das Handspiel, das zum Strafstoß führte, Rot gesehen hatte.
>>> Gier und Galligkeit waren gut
Ab da war es ein Spiel auf ein Tor, bei dem sich Luxemburg in seinem Strafraum verschanzte und die Deutschen nach Lücken in der Defensive suchten. Diese fanden Gnabry und noch einmal Kimmich kurz nach dem Wechsel.
Ansonsten hatte der vierfache Weltmeiser die Partie sicher im Griff, ließ nichts anbrennen. Zumal sich alle voll reinwarfen und auch den letzten Einsatz zeigten. Etwa wie Gnabry, der bei einem Luxemburger Konter im ersten Durchgang aus der Sturmspitze bis zum eigenen Strafraum sprintete, um dort den Angriff per Grätsche zu beenden.
"Es war wichtig zu gewinnen, aber es war auch wichtig, dass wir in der Art und Weise gewonnen haben. Was gut ist, dass wir gewisse Prinzipien und Einstellungsthemen an den Tag gelegt haben", lobte dann auch Kimmich das ganze Team.
Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann sprach danach von "einem wichtigen Sieg, den wir unbedingt brauchten." Zumal dieser Dreier dem deutschen Team wieder Platz eins in der WM-Qualigruppe A einbrachte, da die Slowakei in Nordirland mit 0:2 unterlag.
Damit sind Deutschland, die Slowakei und Nordirland jetzt mit jeweils zwei Siegen und einer Niederlage punktgleich, das Nagelsmann-Team hat jedoch das beste Torverhältnis (7:3). Logisch, dass der Blick nach der Pflichtaufgabe gleich zum kommenden Spiel weiterging.
Denn bereits am Montag tritt das deutsche Team in Belfast gegen Nordirland an. "Da müssen wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen und die Lust auf Gegenpressing mitnehmen, aufs gemeinschaftliche Verteidigen", sagte Nagelsmann, der sein Team zuvor jedoch für dessen "Gier und Galligkeit" gelobt hatte. Mit dieser Einstellung sollte es auch im Windsor Park zu Belfast klappen – und dann stände das Tor zur WM ganz weit offen.