60 Jahre Bundesliga
Das hat es in der langen Geschichte der Bundesliga nur einmal gegeben: 1971 muss die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Werder Bremen vorzeitig enden, weil der Torpfosten bricht.
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Eigentlich ist es der Ball, der den Weg ins Netz finden muss und nicht der Fußballspieler selbst. Am 3. April 1971 allerdings war es Herbert Laumen von Borussia Mönchengladbach, der beim Versuch, den Ball ins Netz zu köpfen, mit dem Torwart des SV Werder Bremen zusammenprallte, ins Straucheln kam und rückwärts ins Tornetz fiel. Die Wucht des Aufpralls sorgte dafür, dass der zwölf mal zwölf Zentimeter dicke Holzpfosten des Bremer Tores direkt über der Grasnarbe abbrach, das Tor stürzte ein.
"Als der Pfosten sich zur Seite neigte, habe ich gedacht: Oh, jetzt besser in Deckung gehen. Wer weiß, was noch passiert", sagte Laumen rückblickend über die Szene. Was passierte, war kurios. Spieler, Fans und Ordner versuchten zwölf Minuten lang, das Tor wieder aufzurichten, doch vergeblich. Dann wurde es dem Schiedsrichter zu bunt und er brach die Partie beim Stande von 1:1 ab.
Blieb die Frage, wie die Partie sportlich gewertet werden sollte. Wolfgang Kleff, damals in Diensten der Borussia, erinnerte sich Jahre später: "Wir wollten Meister werden, das 1:1 reichte nicht. Die Gedanken gingen in die Richtung: Vielleicht gibt es eine Wiederholung. Aber die Statuten sagten etwas anderes aus."
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Das DFB-Bundesgericht kam zum Schluss, dass die Gladbacher in der Pflicht waren, den Schaden zu beheben. Da sie das nicht konnten, wurde die Partie mit 2:0 für Bremen gewertet, zudem mussten die "Fohlen" 1.500 D-Mark Strafe zahlen. Am Ende wurde Gladbach allerdings trotzdem Deutscher Meister.
Und eine weitere große Folge hatte der Pfostenbruch: In der Folge wurden die Holztore auf den Plätzen abgeschafft. Seit 1971 sind Alupfosten der Standard in der Bundesliga.
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