60 Jahre Bundesliga
Pierre-Emerick Aubameyang stand und steht für Spektakel auf und neben dem Platz. Ein Dreierpack zum Einstand, Salto- und Masken-Jubel, aber auch ungenehmigte Ausflüge mit dem Privatjet nach Mailand bleiben von einem der spektakulärsten Bundesliga-Spieler der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung.
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78. Spielminute, Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am 23. Spieltag 2014/15: der Ball rutscht in den Schalker Strafraum, wo Pierre-Emerick Aubameyang am schnellsten schaltet und den Ball am Schalker Keeper Timon Wellenreuther vorbei ins lange Eck spitzelt. Ekstase im Signal Iduna Park, aber einer behält erneut einen kühlen Kopf: Torschütze Aubameyang schnappt sich einen bereitliegenden Turnbeutel hinter dem Tor und zieht sich eine Batman-Maske auf, in der er zusammen mit seinem "Verbündeten" Marco "Robin" Reus, der ebenfalls die passende Augenbinde von Aubameyang erhält, die 1:0-Führung vor der Südtribüne bejubelt.
Ähnlich spektakulär wie der Jubel des Gabuners war auch sein Einstand im BVB-Trikot am 10. August 2013 im Auswärtsspiel beim FC Augsburg. Beim 3:3 erzielte der Angreifer alle drei Tore für die Gäste. Auch bei seinem ersten Bundesliga-Tor in Augsburg konnte sich der Jubel, ein perfekt gestandener Vorwärts-Salto, bereits sehen lassen. Nur sein damaliger Trainer Jürgen Klopp fand den Jubel nicht toll: "Wir haben ein paar Spieler, die es immer besonders schnell zum Torschützen schaffen, da müssen wir aufpassen, dass Aubameyang sie beim Jubel-Salto nicht mit dem Fuß im Gesicht trifft."
Diese Befürchtung von Kloppo bewahrheitete sich glücklicherweise nie, stattdessen bejubelte der pfeilschnelle Stürmer nach seinem Debüt in Augsburg weitere 95 Bundesliga-Tore und verpasste den Club der 100er damit nur um zwei Treffer. Um vier Treffer verpasste er den BVB-Rekord eines ausländischen Spielers mit den meisten Toren im schwarz-gelben Trikot, den somit weiterhin Stephane Chapuisat (102 Tore) innehält.
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In die BVB-Geschichtsbücher ist Aubameyang trotzdem eingegangen, denn seine 31 Treffer in der Saison 2016/17 sicherten ihm nicht nur die Torjägerkanone, sondern er stellte damit auch einen uralten BVB-Saisonrekord von Lothar Emmerich aus der Spielzeit 1965/66 ein. Auch wenn der Abgang zum FC Arsenal im Januar 2018 eher unrühmlich verlief, war Aubameyang mit seinem spektakulären Spielstil, inklusive fleißiger, von den Fans oft mit Szenenapplaus bedachter Defensivarbeit, seinen kreativen Torjubeln und schrillen, fast wöchentlich wechselnden Frisuren eine große Bereicherung für die Bundesliga. Seit diesem Sommer setzt der mittlerweile 34-Jährige nach Stationen beim FC Barcelona und dem FC Chelsea seine Karriere bei Olympique Marselle fort.