Bundesliga

RB Leipzig demontierte Augsburg mit 6:0 und lieferte ein Lehrstück in Effizienz und Variabilität: sechs verschiedene Torschützen, ein xGoals-Wert von nur 2,9 und starke Einwechslungen zeigen die Qualität der Sachsen.
RB Leipzig lieferte in Augsburg ein klares Statement: sechs Tore bei einem xGoals-Wert von 2,9 dokumentieren eine außergewöhnliche Effektivität. Augsburg hatte mit 16:14 zwar mehr Torschüsse, blieb aber erstmals in dieser Saison ohne Treffer. Dabei waren die Abschlüsse des FCA selten hochkarätig. Anders die Gelegenheiten RBLs nach schnellen Kontern.
"Kein Spiel ist perfekt, aber es war nah dran. Ich glaube, dass es bis zum 3:0 ein relativ ausgeglichenes Spiel war, aber wir hatten die gefährlicheren Situationen. Wir haben sehr viel davon umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben", bejubelte Trainer Ole Werner das klare Ausrufezeichen seines Teams, das nach der Klatsche gegen die Bayern am ersten Spieltag (0:6) mittlerweile richtig gut in form ist.
Auffällig war gegen die Fuggerstädter die Verteilung der Treffer auf sechs verschiedene Schützen, was die Unberechenbarkeit der Angriffsbemühungen unterstreicht. Heraus stachen dabei unter anderem Assan Ouédraogo und Yan Diomande, die je einmal trafen und auflegten. Die Flügelaktionen und schnellen Konter wurden so gnadenlos gespielt, dass die Augsburger oft in Gleichzahl oder gar Unterzahl verteidigen mussten.
Der Erfolg war das Ergebnis einer klaren Strategie: kontrolliertes, weil nicht zu hohes Pressing, schnelle Umschaltmomente und eine hohe Qualität im Abschluss. Christoph Baumgartner spielte dabei eine wichtige Rolle. Aus der Tiefe eroberte er wie vor dem 4:0 in Strafraumnähe den Ball und rückte anschließend nach. Dadurch ergaben sich in der Regel Räume für die Kollegen beziehungsweise konterte Leipzig in Überzahl.
"Die erste halbe Stunde haben wir brutal gekontert, wir hatten Effizienz ohne Ende. Wir haben auch viel Qualität vorne, so dass wir umschalten und uns Chancen erspielen. Wenn wir die dann nutzen, sind wir sehr schwer zu schlagen", freute sich der Österreicher nach Schlusspfiff.
Zudem sorgten die Einwechselungen für zusätzlichen Druck: Conrad Harder und Tidiam Gomis kamen mit sichtbarer Wucht ins Spiel, suchten Abschlüsse und erhöhten die Torgefahr. Einerseits ein Beleg für die personelle Tiefe des Kaders. Andererseits der Anspruch Werners, das Spiel über die komplette Bank weiter zu dominieren. Ob die Messestädter künftig auch so deutlich gewinnen werden, bleibt abzuwarten. Schließlich kann nicht jede Woche nahezu jeder Schuss ein Treffer sein.