Bundesliga
Zwischenzeitlich lag Leipzig mit zwei Toren zurück und Trainer Marco Rose wurde auf die Tribüne geschickt. Trotzdem gelang den Sachsen ein sensationelles Comeback, das mit einem Auswärtssieg gekrönt wurde.
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Die beeindruckende Serie an ungeschlagenen Spielen von Bayer 04 Leverkusen ist gerissen. RB Leipzig gelang nach einem 0:2-Rückstand eine beeindruckende Aufholjagd, die Loïs Openda letztlich mit einem Doppelpack zum 3:2-Sieg krönte. Für die Sachsen ist es auch die Revanche für die letzte Saison, in der Leverkusen in beiden Spielen knapp mit 3:2 gewinnen konnte.
Der Leipziger Erfolg war vor dem Hintergrund umso höher zu bewerten, dass Leverkusen ein extrem starkes Spiel machte und keineswegs die schlechtere Mannschaft war. Mit 27 Abschlüssen, 56 Prozent Ballbesitz und 18:2 Ecken war die Werkself sogar eher die etwas stärkere Mannschaft. Doch mit einer couragierten Defensivleistung und brutaler Effizienz vor dem Tor trotzten die Sachsen dieser Überlegenheit und gingen am Ende als Sieger vom Platz. Auch weil Bayer 04 in der mehr als siebenminütigen Nachspielzeit diesmal kein später Treffer gelang.
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Als es nach 45 Minuten 2:0 für Leverkusen stand, schien der Ausgang des Spiels schon besiegelt zu sein. Ein entscheidender Moment, der die Hoffnung bei den Sachsen nochmal aufflammen ließ, war der Vorstoß von Kevin Kampl tief in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Der Spielmacher leitete den Angriff selbst ein, stieß dann in den Strafraum vor und beförderte eine Flanke von Benjamin Henrichs per Flugkopfball zum Anschlusstreffer ins Netz.
Der zweite Schlüsselmoment war das blitzartige Umschaltspiel vor dem Tor zum 3:2 von Loïs Openda. Mit einem Kontakt per Hacke und einem Pass in die Tiefe setzten Kampl und Xavi den Neuzugang Antonio Nusa in Szene, der wiederum zu Openda durchsteckte. Der Belgier verwandelte dann mit einem trockenem Schuss durch die Beine von Leverkusens Edmond Tapsoba in die linke untere Ecke. Nichts zu machen für Keeper Matěj Kovář, der Kapitän Lukáš Hrádecký krankheitsbedingt vertrat.
Auch und besonders für die Trainer war es ein aufregendes Spiel. Leipzigs Marco Rose handelte sich eine Gelb-Rote Karte ein, als er sich zu stark über ein Foulspiel an Openda beschwerte. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigte zunächst die Gelbe Karte, doch als Rose sich nicht beruhigte, gab es die zweite Gelbe direkt hinterher - Rose musste auf die Tribüne.
Nach dem Spiel gestand er sich den Fehler allerdings ein - und entschuldigt sich für sein Verhalten: "Ich habe es jetzt wieder aufgezeigt bekommen. Der ein oder andere mag sagen, der Rose ist unbelehrbar. Das geht ganz klar auf mich. Es war angekündigt, dass die Schiedsrichter so reagieren. Wir haben schon alle das Gefühl, dass es dem Fußball guttut, wenn weniger lamentiert und geredet wird. Ich finde die neue Kapitänsregel gut. Der Schiedsrichter heute hat richtig reagiert. Ich bin jetzt wieder ein Spiel raus. Ich arbeite weiter dran."
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Xabi Alonso auf der Gegenseite schien fast ein Stück weit erleichtert, dass er zukünftig keine Fragen mehr zur "Invincible"-Serie beantworten muss: "Wir nehmen viel Positives und Negatives aus diesem Spiel mit. In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Damit waren wir zufrieden. In der zweiten Halbzeit hatten wir keine Kontrolle und haben Leipzig zu viele Räume gegeben. Wir haben es in der letzten Linie nicht gut gemacht. Von diesen Fehlern werden wir lernen. Es ist nicht gut, einen Gegner nach einem 2:0-Vorsprung zurückkommen zu lassen." Vielleicht können sie mit verbesserter Defensive eine neue Serie starten, denn auch für die Werkself gilt: ""s ist ein Prozess, wir sind noch früh in der Saison."