Bundesliga
Zum Rückrundenauftakt kommt es am Samstagabend zum Wiedersehen zwischen RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen. Das Hinspiel hatten die Rheinländer in einem spektakulären Schlagabtausch mit 3:2 für sich entschieden. Im Topspiel des 18. Spieltags trifft nun der Tabellenvierte auf den Tabellenersten.
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"Leverkusen war aber auch richtig gut heute, das muss man auch sagen. Wenn sie das über die ganze Saison so spielen, können sie auf jeden Fall oben mit dabei sein", hatte Yussuf Poulsen nach der 2:3-Hinspielniederlage den Saisonverlauf der "Werkself" wohl schon geahnt. Rund fünf Monate später belegt die Tabelle: Poulsen hatte sich nicht verschätzt - im Gegenteil. Bayer 04 Leverkusen ist als Tabellenführer sogar ganz oben dabei. RB Leipzigs Platzierung auf Rang 4 kann sich vor dem Rückspiel am 18. Spieltag ebenfalls sehen lassen.
Das Hinspiel riss die Zuschauer in der BayArena von den Sitzen. Bei 13:11 Torschüssen machte Bayer 04 mehr aus seinen Torchancen (1,4 zu 1,6 xGoals) und behielt in einem temporeichen Spitzenduell die Oberhand. Für die Rheinländer trafen Jeremie Frimpong, Jonathan Tah und Florian Wirtz, der mit einem Traumtor den letztlich entscheidenden dritten Treffer herstellte. Bei den Sachsen trugen sich Dani Olmo und Loïs Openda in die Torschützenliste ein.
Insgesamt treffen die Sachsen und die Rheinländer zum 15. Mal in der Bundesliga aufeinander: Siebenmal siegten die Leipziger, viermal gab es eine Punkteteilung und viermal gewannen die Leverkusener. In den letzten fünf Spielen hat Bayer 04 drei- und RBL zweimal gewonnen.
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Die Form spricht für die in dieser Spielzeit noch unbezwungenen Leverkusener, die drei ihrer fünf letzten Spiele gewonnen haben. Zuletzt fuhr das Team von Trainer Xabi Alonso beim 1:0 in Augsburg einen Sieg der Moral ein. Exequiel Palacios hatte die "Werkself" auf den letzten Drücker zum Sieg geschossen und damit zum Hinrundenmeister gemacht. Das Team von Trainer Marco Rose hat in dieser Zeit dreimal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und sich jüngst zuhause gegen Frankfurt 0:1 geschlagen geben müssen.
Drei sieglose Bundesliga-Partien in Folge gab es für Leipzig unter Rose noch nicht. Auch deshalb versprüht der 47-Jährige nach dem erstmals seit fünf Jahren missglückten Jahresstart der Sachsen Zuversicht: "Aber wir werden das aufarbeiten und nächste Woche gegen Bayer 04 Leverkusen wieder rausgehen und marschieren. Wir wollen das Spiel gewinnen uns das trauen wir uns mit unseren Fans im Rücken auch zu." Immerhin konnten die Leipziger vier ihrer sieben Heimspiele gegen die Leverkusener gewinnen.
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Positiv aus RBL-Sicht zudem: Dani Olmo feierte gegen die Eintracht sein Comeback und dürfte gegen Bayer 04 wieder zur Anfangself zählen. Ebenso gab Winter-Neuzugang Eljif Elmas sein Debüt in der Schlussphase und liefert Rose neue Optionen in der Offensive. Im Gegensatz zum kommenden Gegner musste Leipzig mit Amadou Haidara lediglich einen Spieler für den Afrika-Cup abstellen. Leverkusen muss weiterhin ohne vier Stammspieler auskommen: Odilon Kossounou, Edmond Tapsoba sowie Amine Adli verweilen beim Afrika-Cup, Victor Boniface fehlt als ursprünglich ebenfalls nominierter Afrika-Cup-Teilnehmer verletzt.
Es kommt also nicht zum Stürmerduell zwischen Openda (elf Tore) und Boniface (zehn). Nicht minder interessant dürfte das Aufeinandertreffen der beiden Dribbelkünstler Xavi und Wirtz werden. Xavi steht bei elf Scorerpunkten (vier Tore, sieben Vorlagen), Wirtz bei zwölf (fünf Tore, sieben Vorlagen). Bei den Torschussvorlagen liegen Wirtz mit den zweitmeisten (39) und Xavi mit den meisten (41) fast gleichauf. Gut möglich, dass einer der beiden Superstars das Spiel am Samstagabend mit einem Zuckerpass mitentscheiden wird.
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In ihren jüngsten Duellen fehlte beiden Teams jedoch das Zielwasser: Leverkusen traf gegen Augsburg erst mit seinem 25. und letzten Torschuss, Leipzig blieben die Punkte trotz 28:5 Torschüssen bzw. 2,7 zu 0,8 xGoals verwehrt. Bayer 04 hat in dieser Saison eine deutlich bessere Abschluss-Effizienz (+5,6) als RB Leipzig (+0,5). "Der letzte Punch hat gefehlt", analysierte Lukas Klostermann das Duell mit den Hessen passenderweise. Die "Werkself" konnte den Sieg dagegen mit Palacios' Volleyschuss erzwingen und reist deshalb mit, wie Jonas Hofmann sagte, "Glücksgefühlen, die man nur selten erlebt" nach Sachsen.
Dort treffen dann zwei der konterstärksten Mannschaften der Bundesliga aufeinander: Die Werkself traf achtmal nach schnellen Gegenangriffen aus der eigenen Spielhälfte (Bestwert mit dem FC Bayern), direkt dahinter folgen die Leipziger, deren Umschaltspiel siebenmal mit einem Treffer gekrönt wurde.
Wie im Hinspiel dürften auch im Rückspiel Nuancen entscheiden. Dem Leipziger Offensivspiel dürfte die angriffslustige Spielweise der Leverkusener entgegenkommen und umgekehrt. Keines der 15 Duelle endete torlos. Mit einer tempo-, ideen- und vor allem torreichen Partie ist also auch dieses Mal zu rechnen - ein echtes Topspiel eben.