Bundesliga
Obwohl er schon seit Januar bei RB Leipzig ist, ist Dominik Szoboszlai gefühlt ein Sommer-Neuzugang. Nach einer langen Leidenszeit gab der Ungar am 2. Spieltag gegen den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Startelfdebüt mit einem Doppelpack. Vor allem aber die Art und Weise, wie der 20-Jährige seine Treffer erzielte, macht Lust auf mehr.
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In der noch jungen Saison darf Dominik Szoboszlai schon jetzt für sich beanspruchen, vielleicht die beiden schönsten Treffer erzielt zu haben. Der Mittelfeldspieler von RB Leipzig eröffnete den Torreigen beim 4:0-Sieg zum Auftakt des 2. Spieltags am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart in der 38. Minute mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumkante - mit einer Torwahrscheinlichkeit von gerade einmal zwei Prozent!
Nicht minder spektakulär war sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 nach der Pause, als Szoboszlai einen Freistoß von der linken Seite direkt aus 35 Metern in die Maschen setzte, auf eine Weise, wie man es vielleicht so noch nie in der Bundesliga gesehen hat. Mit viel Unterschnitt bugsierte der Ungar die Kugel in Richtung Tor. Ob der Ball dabei als Flanke oder Schuss gedacht war, bleibt Szoboszlais Geheimnis. Für Stuttgart-Keeper Florian Müller, der aufgrund der langen Flugbahn nicht gut aussah, gab es bei diesem Ball dennoch kaum eine Abwehrchance.
Ein Bundesliga-Einstand, der besser nicht hätte laufen können. Nachdem Szoboszlai bereits am 1. Spieltag als Joker sein Bundesliga-Debüt gab, preschte er bei seinem Startelf-Debüt eine Woche später dann gleich mit der Tür ins Haus. Dabei hatte der 20-Jährige gerade erst eine extrem lange Leidenszeit hinter sich gebracht. Hartnäckige Adduktoren- und Schambeinprobleme hatten den Neu-Leipziger seit Beginn des Jahres außer Gefecht gesetzt. Auch der Traum von der EM war deshalb in letzter Minute geplatzt, wenngleich Szoboszlai als Unterschiedsspieler der Ungarn zunächst nominiert worden war.
"Es war das größte Tief in meiner Karriere", sagte der glückliche Doppeltorschütze nach dem Spiel und fügte hinzu: "Ein besseres Debüt zu Hause vor unseren Fans kann man nicht haben. Wir haben sehr gut auf das Spiel gegen Mainz reagiert. Heute war es perfekt."
Der ohnehin schon starke Auftritt des Rechtsaußen, der aber auch im linken Mittelfeld oder in der Zentrale spielen kann, macht aber noch viel Lust auf mehr. Schon als Teenager lieferte er in Österreich bei RB Salzburg dank seiner tollen Schusstechnik und seinen gefährlichen Standards haufenweise Scorerpunkte und war in 56 Einsätzen in der dortigen Bundesliga an 42 Toren direkt beteiligt (wovon er 16 Mal selbst traf). Und mit 20 Jahren ist er noch längst nicht an Ende seiner Entwicklung angekommen.
"Er ist ein super Typ und ein junger Spieler mit viel Potenzial", bescheinigte auch Trainer Jesse Marsch, dessen Mannschaft auch dank Szoboszlai ein ganz anderes Gesicht zeigte als beim verlorenen 0:1-Auftakt gegen eine arg ersatzgeschwächte Mainzer Elf.
Aber auch ein anderer Neuzugang konnte seine Qualitäten eindrucksvoll nachweisen: Stoßstürmer Andre Silva, mit 28 Saisontoren im Gepäck von Eintracht Frankfurt gekommen, hatte mit einem sehenswerten Hacken-Assist zum 2:0 und einem verwandelten Elfmeter zum 4:0 auch an zwei Toren seine Aktien drin.
Die durchaus runderneuerte Leipziger Mannschaft scheint sich unter Jesse Marsch also langsam zu finden. Am 3. Spieltag wartet mit Champions-League-Teilnehmer VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag dann ein Konkurrent auf Augenhöhe. Vor Szoboszlai und Silva dürften die Wölfe dann aber mehr als gewarnt sein.