Bundesliga
Der zweite Abstieg des FC Schalke 04 binnen drei Jahren ist besiegelt. RB Leipzig gewann 4:2 (2:1) gegen S04, das aufopferungsvoll kämpfte, am Ende aber keine Chance gegen fußballerisch starke Leipziger hatte. Konrad Laimer (10.), Christopher Nkunku (19., 90.+4) und Yussuf Poulsen (82.) sorgten für den Sieg, Marcin Kaminski (28.) und ein Eigentor von Willi Orban (49.) ließen S04 zwischenzeitlich noch einmal hoffen.
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Schon vor dem 34. Spieltag hatte RB Leipzig den dritten Platz und damit die Teilnahme an der Champions League sicher. Dementsprechend baute Trainer Marco Rose die Mannschaft nach dem Sieg gegen Bayern (3:1) auf fünf Positionen um. Orjan Nyland, Benjamin Henrichs, Lukas Klostermann, Emil Forsberg und Timo Werner spielten für Janis Blaswich, Mohamed Simakan, Dominik Szoboszlai, Andre Silva (alle auf der Bank) und Josko Gvardiol (nicht im Kader).
Auf der anderen Seite setzte Thomas Reis beim FC Schalke 04 sogar noch einen drauf - und stellte mit sechs Wechseln einen neuen Saisonrekord bei den Gästen auf. Hierzu war er nach dem 2:2 gegen Frankfurt am letzten Spieltag allerdings auch auf der ein oder anderen Position gezwungen. Ralf Fährmann, Marcin Kaminski, Marius Bülter, Dominick Drexler, Danny Latza und Sebastian Polter begannen für Alexander Schwolow, Kenan Karaman, Tim Skarke (alle auf der Bank), Tom Krauß (muskuläre Probleme im Oberschenkel), Moritz Jenz und Simon Terodde (jeweils Gelb-Sperre). Torhüter Fährmann stand nach überstandener Verletzung erstmals seit dem 14. April wieder zwischen den Pfosten.
Fantasy Heroes: Christopher Nkunku (26 Punkte), Dani Olmo (15), Orjan Nyland (14)
Den besseren Start erwischten die Hausherren. Nach zehn Minuten gelang Konrad Laimer die 1:0-Führung. Einen langen Pass von Nyland bekam Dani Olmo auf der rechten Seite, der sich gegen Latza durchsetzte und dann freie Bahn hatte. Die Hereingabe wehrte Fährmann zwar mit einer tollen Reaktion ab, doch der Ball landete genau vor Laimer, der in der Mitte mitgelaufen war und völlig frei ins leere Tor einschieben konnte.
Schalke hatte bis dahin eigentlich einen mutigen und beherzten Auftritt gezeigt, war auf Sicherheit bedacht, zog sich aber keineswegs zurück, sondern zeigte sich immer wieder vor dem Gegnerischen Tor. Doch die wenigen Fehler, die die Königsblauen machten, nutzte RBL zu seinem Vorteil. So auch in der 19. Minute, als Nkunku fast im Alleingang das 2:0 machte.
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Alles schien sich gegen Königsblau verschworen zu haben. Zum gleichen Zeitpunkt war der VfL Bochum in Überzahl gegen Leverkusen ebenfalls in Führung gegangen, der Relegationsplatz rückte immer weiter weg. Doch das Reis-Team hatte jetzt nichts mehr zu verlieren, konnte alles nach vorne werfen. Das eröffnete Leipzig zwar weitere Chancen, die u.a. Nkunku vergab (26.). Auf der anderen Seite nutzte S04 eine Ecke und machte durch Kaminski das 1:2 (28.). Rodrigo Zalazar hatte im Anschluss sogar noch zwei weitere Möglichkeiten (33., 37.), doch es blieb bis zur Pause beim 2:1 für Leipzig.
Die zweite Hälfte begann dann aus Sicht der Gäste sehr glücklich. Wie schon in den 45 Minuten zuvor gingen die Königsblauen früh vorne drauf. Einen Pass von Nyland auf Kevin Kampl im RBL-Strafraum konnte Drexler zu Bülter ablenken, der links im Strafraum frei war und die rechte untere Ecke anvisierte. Der Schalker traf zunächst nur den Pfosten, doch den herausspringenden Ball drückte Willi Orban über die eigenen Torlinie. Damit stand es 2:2 durch ein Geschenk der Leipziger (49.).
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Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Zwar hatten die Leipziger die etwas zwingenderen Chancen, wie durch Halstenberg (53.) oder Werner (56.). Doch hielt Fährmann seine Mannschaft im Spiel. Und Schalke kämpfte aufopferungsvoll und warf alles rein. Kapitän Latza musste 15 Minuten vor Schluss mit Krämpfen ausgewechselt werden (75.).
In der Schlussphase setzte Leipzig dann noch einmal einen drauf, ging durch Poulsen (82.) und Nkunku (90.+4) wieder in Führung und besiegelte damit Schalkes zweiten Abstieg innerhalb von drei Jahren.
Christopher Nkunku war mit seinem Doppelpack und seiner Torvorlage (für Yussuf Poulsen zur 3:2-Führung) der Matchwinner. Der 25-jährige Franzose gab die meisten Torschüsse aller Leipziger ab (5), bereitete zwei weitere Abschlüsse vor, sammelte erstmals in dieser Bundesliga-Saison drei Scorer-Punkte in einem Spiel und durfte sich über die Torjägerkanonen (16 Saisontreffer, wie Niclas Füllkrug) freuen.