Bundesliga

RB Leipzig hat nach dem verpatzten Saisonstart die richtige Antwort geliefert und Heidenheim mit einem souveränen Auftritt 2:0 besiegt. Für das Team von Ole Werner war der Heimerfolg nicht nur der erste seit Mitte April, sondern auch ein "Schritt in die richtige Richtung".
Das 0:6 zum Bundesliga-Auftakt beim FC Bayern wollte RB Leipzig natürlich nicht auf sich beruhen lassen und einen gänzlichen Fehlstart in die Saison mit einem Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim 1846 vorbeugen. Oder wie es Ole Werner vor dem Spiel formulierte: "Für uns gilt es eine Reaktion auf Bayern-Spiel zu zeigen, insbesondere über Intensität und Zweikampfverhalten."
"Gesagt, getan!", dachten sich seine Mannen augenscheinlich – denn sein Team legte los wie die Feuerwehr. Schon eine kleinste Nachlässigleit von Heidenheims Niklas Dorsch erkannte der wachsame Christoph Baumgartner früh – und netzte um ein Haar zur Leipziger Führung ein. Eine Szene, die schon in der fünften Spielminute sinnbildlich dafür stehen sollte, welch glanzvollen Auftritt der Österreicher an jenem Nachmittag auf das Rasen-"Parkett" zaubern sollte.
Denn Baumgartner war in Halbzeit zwei derjenige, der Leipzig den Dosenöffner bescherte: Nach einem tiefen Ball von David Raum hinter die Heidenheimer Abwehr feuerte er das Spielgerät mit 98 Stundenkilometern direkt unter das Tordach von Diant Ramaj. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte", sagte der von den Fans zum Man of the Match gewählte Offensivakteur nach dem Schlusspfiff.
"Ich glaube, wir haben einen Riesen-Schritt heute gemacht. Es standen elf Jungs auf dem Platz, die füreinander das Spiel spielen", fügte der Österreicher noch hinzu. Besonders gut zeigte sich dies 30 Minuten später, beim zweiten Treffer des Nachmittags. Dieses Mal war es Neuzugang Rômulo, der nach einem wunderbar herausgespielten Angriff in bester brasilianischer Art mit der Hacke zum 2:0 einschob.
Spätestens jetzt dürfte man sich in der Red Bull Arena fragen, ob man den Abgängen von Benjamin Šeško und Xavi Simons allzu sehr nachtrauern müsse, wenn man auch ohne sie derart spektakulär trifft. Unter den Augen eines gut gelaunten Jürgen Klopp zeigten die Leipziger einen über 90 Minuten hochverdienten Heimerfolg – was die Stimmung des "Head of Global Soccer" mit Sicherheit nicht gerade verschlechterte.
Grund zum Feiern hatte das Werner-Team bei einem solch überlegenen Auftritt jedenfalls, schließlich war es Leipzigs erster Heimerfolg seit Mitte April. Und mit weitaus mehr Abschlüssen (17 zu 6), einem höheren xGoals-Wert (2,8 zu 0,9) und mehr Spielanteilen (63 zu 37 Prozent) setzten die Sachsen alles daran, dass zu den saisonübergreifend zuletzt sechs sieglosen Bundesliga-Partien in Folge kein weiteres Negativerlebnis hinzukommt.
Ein solches hatten sie gegen Heidenheim in der Bundesliga im Übrigen bisher nie: Aus den fünf Duellen holten sie 13 von 15 möglichen Punkten. Auch Ole Werner stufte den Erfolg als "hochverdient" ein, auch wenn er ihn dennoch als "Arbeitssieg" bezeichnete. Wie auch immer die korrekte Charakterisierung lauten möge, der Sieg war definitiv "ein Schritt in die richtige Richtung".