Bundesliga
1:0 beim englischen Vertreter Tottenham Hotspur: RB Leipzig hat sein erstes K.o.-Spiel in der Champions League gewonnen. Gründe dafür waren eine starke Defensivleistung sowie der eiskalte Vollstrecker Timo Werner, der in der 58. Minute zum 1:0 für die Sachsen traf. Das brachte einen Funktionär ins Schwärmen.
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Timo Werner blieb betont gelassen, obwohl er wusste, dass gerade Historisches geschah. Der Top-Torjäger von RB Leipzig legte sich den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurecht, atmete einmal kurz durch und zielte auf die linke Ecke. Der 23-Jährige erzielte das erste Tor für die Sachsen in einem K.o.-Spiel der Champions League. Weil es eben das erste Mal überhaupt war, dass der Tabellenzweite der Bundesliga die Gruppenphase des internationalen Wettbewerbs überstanden hatte. Angesichts der Begleitumstände war es daher umso bemerkenswerter, wie Werner und seine Mannschaftskollegen sich beim 1:0 (0:0)-Sieg beim englischen Vertreter Tottenham Hotspur präsentierten.
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Es gab kein vorsichtiges Abtasten, kein zaghaftes Austesten von Grenzen - RB Leipzig legte direkt los. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hatte in den ersten anderthalb Minuten vier Torchancen, scheiterte zunächst jedoch an gegnerischen Verteidigern sowie dem glänzend aufgelegten Tottenham-Keeper Hugo Lloris. Es war daher ein willkommenes Geschenk, dass Spurs-Verteidiger Ben Davies Leipzigs Konrad Laimer in der 56. Minute im Strafraum foulte und Werner so den Siegtreffer ermöglichte (58.).
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Der Nationalstürmer, in der Bundesliga bereits 20 Mal erfolgreich, ließ sich diese Chance nicht nehmen, brachte sein Team so auf die Siegerstraße. Damit beeindruckte er Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff einmal mehr. „Wenn ich über Timo nachdenke, habe ich jedes Mal ein Strahlen im Gesicht. Seit er bei uns ist, hat er extrem viel zu dem beigetragen, was wir erreicht haben“, sagte der Funktionär nach der Partei. Jedoch erinnerte er - vermutlich aufgrund der dargebotenen Nervenstärke des Angreifers - daran, dass auch der zuverlässige Torjäger mal einen schlechten Tag haben dürfe: „Dass Timo keine Maschine ist und es immer mal wieder kleine Tiefs gibt, gehört auch zum Sport dazu.“
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Werner selbst zeigte sich nach dem Schlusspfiff und dem Schaffen der hervorragenden Ausgangslage für das Rückspiel gegen den Londoner Club (10. März) ebenso nüchtern wie bei seinem Strafstoß: „ Wir wollten Tottenham zu langen Bällen zwingen und haben es wirklich gut gemacht.“ Weil Spurs-Trainer Jose Mourinho verletzungsbedingt einige Änderungen hatte vornehmen müssen, trat der englische Vertreter anders auf als von der Nagelsmann-Elf erwartet. Werner: „ Wir waren allerdings schon etwas überrascht, dass wir so viel Ballbesitz hatten, haben daraus aber auch einige Chancen gemacht.“
Die Gastgeber kamen nur selten vor das Tor von Peter Gulacsi, der in der Schlussphase mehrmals sein Können zeigte. Und wenn Tottenham sich in die gegnerische Hälfte bewegte, griffen die Mechanismen, die Trainer Nagelsmann seiner Verteidigung eingeimpft hatte. Auch das war besonders. Schließlich hatte der Coach nicht nur Abwehr-Chef Willi Orban und Ibrahima Konate ersetzen müssen, sondern auch noch den gelbgesperrten Dayot Upamecano. Dirigent in der Dreierkette war der erst 19 Jahre alte Ethan Ampadu.
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Tottenham warf noch einmal alles nach vorne, doch Keeper Gulacsi parierte sowohl gegen Giovani Lo Celso (73.) als auch gegen Erik Lamela (85.). Am Ende jubelten die Gäste über einen historischen Sieg. Der Schütze des entscheidenden Tores analysierte die Schussphase dennoch nüchtern - wie auch sonst? Werner: „Dass der Gegner am Ende etwas aufkommt, ist normal, wir haben aber gut dagegengehalten."