Bundesliga

2021-05-10T14:00:00Z

Wer wird der Rookie der Saison 2020/21?

Europas Top-Liga mit dem jüngsten Altersdurchschnitt zeichnet auch in der Saison 2020/21 monatlich die besten Nachwuchsstars mit dem Bundesliga Rookie Award by AWS aus. Sechs Spieler haben sich den Award in der abgelaufenen Spielzeit sichern können, Silas Wamangituka vom VfB Stuttgart sogar drei Mal.

Rookie des Monats September: Jude Bellingham (Borussia Dortmund)

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Jude Bellingham hat sich bei Borussia Dortmund sofort etabliert - und das im Alter von gerade einmal 17 Jahren. Der Neuzugang von Birmingham City stand in allen drei September-Pflichtspielen in der Dortmunder-Startformation. "Wenn man ihn sich anschaut, wie er arbeitet und wie bereit er für die Spiele ist, sind wir nicht überrascht", freut sich Trainer Edin Terzic über die glänzenden Aufritte des Rookies des Monats September in dessen Premieren-Saison. Bellingham überzeugte in allen drei Wettbewerben: "Es ist schön, dass er auch alle drei Tage auf diesem Niveau spielen kann. Er ist aber noch jung, und wird noch einige Aufs und Abs haben", sagt Terzic über den Teenager, der im Saisonendspurt nochmals einen Entwicklung-Sprung gemacht hat.  In der ersten DFB-Pokalrunde traf Bellingham gleich im ersten BVB-Pflichtspiel und wurde dadurch vorübergehend zum jüngsten Pflichtspiel-Torschützen der Vereinsgeschichte. Youssoufa Moukoko überholte den Engländer im Laufe der Saison noch in dieser Kategorie.

"Es ist fantastisch, dass er bei uns ist" (Edin Terzic, BVB-Trainer)

Wenig später gelang Bellingham im ersten Bundesliga-Spiel dann ein ähnliches Kunststück: Der 17-Jährige legte dem gleichaltrigen Giovanni Reyna das 1:0 gegen Mönchengladbach auf und sorgte so für die jüngste Tor-Koproduktion der Bundesliga-Geschichte. Für sein junges Alter ist Bellingham aber nicht nur offensiv gefährlich, sondern auch erstaunlich robust. Gute 53 Prozent seiner Zweikämpfe konnte der junge Engländer im September gewinnen (in der Defensive sogar 57 Prozent) und beging dabei lediglich ein Foulspiel. Pro 90 Minuten spult Bellingham zudem starke 11,2 Kilometer ab und brachte 26 Sprints pro Partie auf den Rasen. Dass Bellingham auch in Sachen Passspiel keine Schwächen zeigt, überrascht da schon nicht mehr: 85 Prozent seiner Pässe kamen an - beeindruckende Zahlen. "Er ist gerade einmal 17 Jahre alt, es ist seine erste Saison. Er kam aus der zweiten Liga zu uns in eine sehr schwierige Situation. Er hat immer sehr gut performt, das wirklich sehr gut gemacht. Es ist fantastisch, dass er bei uns ist", schwärmt Terzic.

Rookie des Monats Oktober: Mateo Klimowicz (VfB Stuttgart)

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Mateo Klimowicz ist in der Bundesliga angekommen: Der offensive Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart kam in sechs der sieben Spiele 2020/21 zum Einsatz, durfte drei Mal in der Startformation ran. Im September erzielte er beim 4:1-Sieg seines VfB bei Mainz 05 sein erstes Bundesliga-Tor. Seine erste Vorlage lieferte er dann im Oktober ab, als er Gonzalo Castro zum 2:0-Endstand bei Hertha BSC servierte. Der Name "Klimowicz" ist in der Bundesliga kein unbekannter: Diego Klimowicz, Mateos Vater, war ein großer, bulliger Stürmer (1,91 Meter), der 213 Bundesliga-Spiele für Wolfsburg, Dortmund und Bochum absolvierte. Dabei erzielte Klimowicz Senior 73 Tore.

"Er ist ein wendiger, zielstrebiger Spieler, der auch dahingeht, wo es wehtut.“ (Pellegrino Matarazzo, VfB-Trainer)

Klimowicz Junior ist ein ganz anderer Spielertyp - was nicht nur an seiner Körpergröße von 1,79 Metern liegt: "Er ist ein wendiger, zielstrebiger Spieler, der auch dahingeht, wo es wehtut. Er hat ein gutes Timing für Freilaufbewegungen und viele Stärken, das sieht man schon", sagt sein Trainer Pellegrino Matarazzo über den Youngster. Der 20 Jahre alte Offensivspieler bewegt sich gut zwischen den Linien und hat im letzten Drittel kreative Lösungen im Dribbling und Passspiel anzubieten. Sieben Mal suchte der Argentinier zudem im Oktober den Abschluss. Was ebenfalls für Klimowicz spricht: sein Anlaufen, das Arbeiten gegen den Ball. Er gewann im Oktober für einen offensiv ausgerichteten Spieler starke 48 Prozent seiner Zweikämpfe. Nach kurzer Zeit macht er seinem Namen in der Bundesliga bereits alle Ehre. Auch dank ihm überzeugte der Aufsteiger aus dem Schwabenland 2020/21. In der Vorrunde der U21-Europameisterschaft im März feierte Klimowicz zudem ein ansehnliches Debüt in Deutschlands U21, absolvierte alle drei Spiele für die Elf von Stefan Kuntz.

Rookie der Monate November, Dezember und Februar: Silas Wamangituka (VfB Stuttgart)

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Eine Szene von Silas Wamangituka gehört in jeden Jahresrückblick: Dem offensiven Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart gelang am 19. Spieltag gegen Mainz ein über 80 Meter langes Solo, bei dem er mehrere Akteure des FSV wie Slalom-Stangen einfach stehen ließ. Das Kunststück veredelte Wamangituka mit einem eiskalten Abschluss zum 2:0. In dieser Szene vereinte der 21 Jahre alte Kongolese alles, was ihn so besonders macht: Tempo, Technik, Durchsetzungsfähigkeit im Dribbling und Präzision im Abschluss. Wamangituka kommt in seiner Premieren-Saison in der Bundesliga auf elf Tore und vier Assists. Am 26. Spieltag riss sich der 1,89-Meter-Schlaks gegen die Bayern das vordere Kreuzband im rechten Knie und kam 2020/21 nicht mehr zum Einsatz. Wamangituka wurde aufgrund seiner konstanten und starken Leistungen von den Fans belohnt: November, Dezember und Februar wählten sie ihn jeweils zum Rookie des Monats. Im November gelangen ihm ein Tor und eine Vorlage, zudem gab er sieben Torschussvorlagen ab. Seine Dribblings (29) und Torschüsse (neun) konnte im November kein anderer VfB-Akteur überbieten.

"Der Junge verfügt über ein unfassbares Talent" (Pellegrino Matarazzo, VfB-Trainer)

Im Dezember legte der Kongolese nochmal eine Schippe drauf, schnürte seine ersten Bundesliga-Doppelpacks (in Bremen und Dortmund), gab  beim 5:1 gegen den BVB zudem noch eine Torvorlage. Nur Weltfußballer Robert Lewandowski traf im Dezember öfter (fünf Tore). "Er ist schnell, wird immer sicherer am Ball, der erste, der zweite Ballkontakt passen immer mehr, er verliert weniger Bälle, hat ein immer besseres Timing für die Tiefe - er ist auf einem sehr guten Weg", schwärmt sein Trainer Pellegrino Matarazzo über die Entwicklung des 21-Jährigen. Im Februar wurde der Sprinter mit 34,4 km/h geblitzt (Top-15 im Ranking powered by AWS) - an seinen Top-Wert von 35,4 km/h kam er also fast heran. Im Februar legte der Flügelflitzer 37 Sprints pro 90 Minuten hin. Zudem bestritt er im Schnitt 32 Zweikämpfe pro 90 Minuten und konnte gute 47 Prozent von diesen gewinnen. Tempo, defensive Disziplin, zahlreiche intensive Läufe neben seinen technischen Fähigkeiten: Das Ende der Fahnenstange in der Entwicklung Wamangitukas sei noch lange nicht erreicht, er wolle laut Matarazzo "weiterkommen und ist lernwillig. Der Junge verfügt über ein unfassbares Talent." Hoffentlich kann er dieses nach dem Auskurieren seiner Verletzung wieder schnellstmöglich zeigen.

Rookie des Monats Januar: Matthew Hoppe (FC Schalke 04)

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Der FC Schalke 04 ist nach 30 Jahren wieder abgestiegen. Im Januar keimte jedoch zwischenzeitlich Hoffnung auf, den Abstieg noch vermeiden zu können. Der Grund: Matthew Hoppe. Der US-Amerikaner hatte mit einem Dreierpack beim 4:0 gegen die TSG Hoffenheim nahezu im Alleingang für den erlösenden Erfolg nach fast einem Jahr gesorgt. Ein historischer Moment: Der 19 Jahre alte Mittelstürmer avancierte damit nicht nur zum ersten US-Dreierpacker der Bundesliga-Geschichte, sondern auch zum jüngsten Schalker, der jemals drei Tore in einer Partie erzielt hatte. "Matthew hat es in den Spielen, in denen er bisher gespielt hat, wirklich sehr gut gemacht. Ich denke, dass auch die Tore in der Art und Weise, wie sie erzielt wurden, eine hohe Qualität hatten", lobt ihn sein Trainer Dimitrios Grammozis. Damit war im Januar noch nicht Schluss, traf Hoppe doch auch in den folgenden beiden Spielen in Frankfurt (16. Spieltag) und gegen Köln (17. Spieltag) jeweils einmal. Fünf Treffer im Januar, übrigens überhaupt die ersten des Schalker Shooting-Stars in der Bundesliga. Nur Weltfußballer Robert Lewandowski (Bayern) und Andre Silva (Frankfurt), die beide jeweils sieben Tore erzielen konnten, waren im Januar erfolgreicher.

"Er ist sich nie zu schade, den tiefen Laufweg zu machen." (Dimitrios Grammozis, Schalke-Trainer)

So war es angesichts der aufsehenerregenden Leistungen des Youngsters auch wenig verwunderlich, dass sich der FC Schalke 04 beeilte, den Vertrag mit dem 19-Jährigen möglichst schnell zu verlängern. Hoppe unterschrieb bei den "Königsblauen" einen Profivertrag bis 2023, bleibt den S04-Fans also noch länger erhalten. "Die letzten Wochen waren wie ein Traum. Ich bin allen Verantwortlichen bei Schalke 04 extrem dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben", sagte der 19-Jährige anlässlich der Verkündung. "Er geht in jeden Zweikampf, ist sich nie zu schade, den tiefen Laufweg zu machen. Er attackiert die gegnerischen Verteidiger: Das sind Sachen, die wichtig für die Mannschaft sind", sieht S04-Coach Grammozis auch defensive Qualitäten beim 1,91 Meter großen Sturmhünen, der 2019 aus seiner Heimat in die Schalker Nachwuchsabteilung wechselte und in der „Knappenschmiede“ unter Trainerikone Norbert Elgert den Feinschliff erhielt.

Rookie des Monats März: Ritsu Doan (Arminia Bielefeld)

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Arminia Bielefeld steht derzeit zwar mitten im Abstiegskampf, hat im Schlussspurt aber noch alle Möglichkeiten, um den Klassenerhalt zu schaffen. Und daran hat Ritsu Doan großen Anteil. Bis zum 31. Spieltag war der Japaner mit vier Treffern und zwei Vorlagen zusammen mit Fabian Klos Topscorer der Arminia. Im März traf er in Leverkusen zum enorm wichtigen 1:0 und ebnete so den Weg zum 2:1-Erfolg bei der Werkself. Kein Wunder also, dass DSC-Geschäftsführer Samir Arabi über den von der PSV Eindhoven ausgeliehenen Offensivspieler sagt: „Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, werden wir alles versuchen, um Ritsu zu halten.“ Bei den statistischen Daten, die Doan in dieser Saison abliefert, ist das kein Wunder. Der 22-Jährige hat bei der Arminia nach 31 Spieltagen zusammen mit Klos nicht nur die meisten Tore erzielt, sondern auch die meisten Torschüsse abgegeben (61) und vorbereitet (57).

"Ritsu ist für uns einfach ein wichtiger Spieler und einer, der einer Mannschaft und auch einem Spiel immer einen Impuls geben kann." (Frank Kramer, Arminia-Trainer)

Umso überraschender war es, dass Doan beim ersten Spiel von Frank Kramer gegen Union Berlin zunächst auf der Bank saß. Der neue Coach hatte allerdings sofort eine englische Woche vor der Brust und musste deshalb die Belastung ein wenig steuern. An der grundsätzlichen Wertschätzung, die Kramer seinem offensiv vielseitig einsetzbaren Techniker entgegenbringt, ändert dies nichts. „Ritsu ist für uns einfach ein wichtiger Spieler und einer, der einer Mannschaft und auch einem Spiel immer einen Impuls geben kann“, adelt Kramer seinen Schützling.

Aber der Japaner gibt sich nicht damit zufrieden, nur offensiv zu glänzen: Der 1,72 Meter große Rechtsfuß geht keinem Zweikampf aus dem Weg und gewann im März sehr ordentliche 49 Prozent seiner direkten Duelle. Im Eins-gegen-eins lässt er seinen Gegner auch schon mal mit Schamesröte im Gesicht zurück, denn Doan ist einer der Tunnelkönige der Bundesliga: Er verteilte an den ersten 31 Spieltagen bereits 14 Beinschüsse.

Rookie des Monats April: Jamal Musiala (FC Bayern München)

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Jamal Musiala ist gerade mal 18 Jahre alt und hat schon viel geschafft in seiner noch jungen Karriere: Er ist der jüngste deutsche Torschütze in der Champions League, feierte im März sein Debüt im DFB-Team und wurde von Bundestrainer Joachim Löw umgehend geadelt: "Wir werden noch viel Freude an ihm haben." Außerdem unterschrieb der talentierte Youngster, den seine enge und sichere Ballführung unter hohem Raum-, Zeit- und Gegnerdruck auszeichnet, einen Profivertrag beim FC Bayern München bis zum Sommer 2026. Auf 25 Einsätze in der Bundesliga kommt er an den ersten 31 Spieltagen, sechs Treffer hat Musiala dort erzielt - drei davon im April. Im Schnitt benötigte der deutsche Nationalspieler im April rund vier Torschüsse für einen Treffer (13 Torschüsse, Top-5 im Ranking powered by AWS). Beim 3:2-Sieg des FCB in Wolfsburg schnürte er einen Doppelpack, gegen Union Berlin erzielte er den Führungstreffer beim 1:1 - das Talent agiert bereits spielentscheidend bei den Bayern.

"Er ist sehr ballsicher und kann deshalb sehr gut zwischen den Linien spielen" (Hansi Flick, Bayern-Trainer)

Musiala, der im osthessischen Fulda aufwuchs, kann in der Offensive nahezu alle Positionen bekleiden: Linksaußen, Rechtsaußen, Zehner, Stürmer. Zudem agierte die Nummer 42 des FCB bereits auf der Acht und der Doppelsechs beim deutschen Rekordmeister. Im April stand Musiala, der ebenfalls einen englischen Pass besitzt und in den Jugendakademien des FC Southampton und des FC Chelsea ausgebildet wurde, drei Mal in der Startelf. In allen fünf April-Spielen wurde der 1,80 Meter große Allrounder eingesetzt. "Er ist sehr ballsicher und kann deshalb sehr gut zwischen den Linien spielen", schwärmt Hansi Flick von seinem Schützling, der in engem Räumen immer wieder Lösungen findet: Seine Passquote im April lag bei starken 84 Prozent. Auch gegen den Ball, im von Flick präferierten hohen Pressing und dem unmittelbaren Gegenpressing nach Ballverlust, agiert Musiala sehr gut: 52 Prozent seiner Zweikämpfe gewann er im April. Er ist der historisch jüngste Spieler mit sechs Bundesliga-Toren, der jüngste Spieler, den der FCB in der Bundesliga einsetzte und außerdem der jüngste Torschütze sowie Doppelpacker: Wird Musiala nun auch noch Rookie der Saison?

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