Bundesliga

2019-05-06T14:00:00Z

Rookie im April: Pereira, Mukiele oder Mateta?

Frankfurt am Main - Europas Top-Liga mit dem jüngsten Altersdurchschnitt zeichnet auch in der Saison 2018/19 die besten Nachwuchsstars mit dem Bundesliga Rookie Award by TAG Heuer aus. Das sind die Kandidaten im April:

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Matheus Pereira (1. FC Nürnberg)

Der in Portugal aufgewachsene Brasilianer wechselte im Sommer am letzten Tag der Transferperiode von Sporting Lissabon auf Leihbasis zum 1. FC Nürnberg. Es dauerte aber eine Weile, bis der technisch versierte Offensivspieler in der Bundesliga richtig zum Zug kam. Gegen Ende der Hinrunde erkämpfte er sich einen Stammplatz und stand auch an den ersten sechs Rückrundenspieltagen jeweils in der Startelf. Zum Wendepunkt für Matheus Pereira wurde dann aber ein Jokereinsatz. Gegen den FC Augsburg traf er nach Einwechslung kurz vor Schluss zum erlösenden 2:0 (Endstand 3:0). Seitdem spielt er zielstrebiger und effektiver. Vor dem Augsburg-Spiel hatte es der flinke Linksfuß auf eine Torbeteiligung in 13 Partien gebracht, seitdem sind es vier Scorerpunkte in fünf Begegnungen (drei Tore, eine Vorlage).

"Er ist auf diesem Niveau, wenn er sich in das Taktische der Mannschaft einbettet, ein Unterschieds-Spieler" (Boris Schommers)

Folgerichtig hat er im April keine Bundesliga-Minute verpasst und in den vier Partien zwei Tore erzielt und ein weiteres vorbereitet. Der 22-Jährige ist nur ganz schwer vom Ball zu trennen - zumindest mit legalen Mitteln. Pereira wurde im April so häufig gefoult wie kein anderer Bundesliga-Spieler (15 Mal). "Er bringt uns in Situationen, in denen wir Erfolgserlebnisse haben", lobt Nürnbergs Sportdirekter Robert Palikuca den Senkrechtstarter der vergangenen Wochen. Und die Statistik gibt ihm Recht: In jedem der drei Spiele, in denen Pereira für den Club traf, holten die Franken mindestens einen Zähler. Er ist für die genialen Momente im zuletzt stark verbesserten Nürnberger Spiel zuständig. "Er ist auf diesem Niveau, wenn er sich in das Taktische der Mannschaft einbettet, ein Unterschieds-Spieler", befindet sein Trainer Boris Schommers. Im April hat der vielseitige Tempodribbler das eindrucksvoll bestätigt.

Nordi Mukiele (RB Leipzig)

Der französische Abwehrspieler war bereits anderthalb Jahre Stammspieler in Montpellier, als er im Sommer 2018 nach Leipzig wechselte. Die Eingewöhnung bei den Sachsen verlief zunächst im Eiltempo, denn Nordi Mukiele stand an den ersten zehn Spieltagen beachtliche sieben Mal in der Startelf. Diesen Schnitt konnte er dann zunächst nicht halten, aber zuletzt hat sich der athletische Defensivallrounder wieder in den Vordergrund gespielt. In den vier der letzten fünf Partien stand der 21-Jährige in der Startelf. Dabei kommt ihm seine Vielseitigkeit zu Gute, denn Mukiele ist sowohl auf der rechten Abwehrseite als auch als Innenverteidiger im System mit Dreierkette einsetzbar. Und egal, wo er auflief, eines war immer gleich: RB Leipzig verliert nicht, wenn der 1,85 Meter große Rechtsfuß auf dem Platz steht. Aus den 16 Bundesliga-Spielen mit Mukiele holten die Sachsen zwölf Siege und vier Remis.

"Er ist überdurchschnittlich schnell, hat ein gutes Kopfballspiel und eine richtig gute Positionstechnik" (Ralf Rangnick)

"Seit Weihnachten habe ich auch bei ihm den Eindruck, dass er gereift ist", lobt sein Trainer Ralf Rangnick die Entwicklung des athletischen Defensivspielers. Dieser Reifeprozess wurde zuletzt im April besonders augenscheinlich. Mukiele absolvierte im letzten Monat 300 von 360 möglichen Bundesliga-Minuten und war maßgeblich daran beteiligt, dass Leipzig die perfekte Ausbeute von zwölf Punkten holte. In praktisch allen statistischen Kategorien machte er einen großen Sprung. So brachte er es auf eine Passquote von 85 Prozent und gewann ganz starke 66 Prozent der direkten Duelle. In der Luft konnte sich der französische U21-Nationalspieler sogar in 81 Prozent der Fälle durchsetzen. "Er ist überdurchschnittlich schnell, hat ein gutes Kopfballspiel und eine richtig gute Positionstechnik", beschreibt Rangnick die Qualitäten seines Schützlings. Wobei überdurchschnittlich sogar noch untertrieben ist, denn im April erreichte der in einem Pariser Vorort aufgewachsene Verteidiger eine atemberaubende Spitzengeschwindigkeit von 34,5 km/h. Dass er am 29. Spieltag zudem auch erstmals direkt an einem Bundesliga-Treffer beteiligt war, rundete einen überragenden Monat für Mukiele ab.

Jean-Philippe Mateta (1. FSV Mainz 05)

Bevor der französische Mittelstürmer im vergangenen Sommer in Mainz unterschrieb, stellte er seine Torgefährlichkeit mit 17 Saisontreffern in der zweiten französischen Liga unter Beweis. Von Olympique Lyon war Jean-Philippe Mateta an Le Havre ausgeliehen und empfahl sich dort für höhere Aufgaben. Die Umstellung auf die Anforderungen der Bundesliga brauchte ein wenig Zeit, aber mittlerweile steht der schlaksige Stürmer bei sehr ordentlichen zwölf Saisontoren. Elf davon erzielte er in seinen letzten 22 Einsätzen. Der 21-Jährige ist ein kompletter Stürmer, der immer den direkten Weg zum Tor sucht. Vier seiner Treffer erzielte er per Kopf, fünf mit links und drei mit rechts. Auch deshalb ist er für die Rheinhessen unverzichtbar. Mateta ist der einzige Feldspieler, der bis Ende April in allen Bundesliga-Partien der 05er zum Einsatz kam. 27 Mal davon stand er in der Startelf.

"Er hat eine sehr gute Quote, bringt viel Gefahr im Strafraum, hat aber auch in den Tiefenläufen eine gute Qualität. Und er hat einen sehr guten Abschluss mit viel Ruhe am Ball" (Sandro Schwarz)

"Ich wollte schon als kleiner Knirps treffen, meine Mannschaft retten, in engen Spielen das Siegtor machen und der sein, dessen Name von den Fans gebrüllt wird", erinnert sich Mateta an seine Kindheit. Allein im April durfte der französische U21-Nationalspieler es fünf Mal genießen, dass die Fans nach einem Treffer seinen Namen rufen. Kein Bundesliga-Spieler traf im vergangenen Monat häufiger. "Er hat eine sehr gute Quote, bringt viel Gefahr im Strafraum, hat aber auch in den Tiefenläufen eine gute Qualität. Und er hat einen sehr guten Abschluss mit viel Ruhe am Ball", charakterisiert ihn sein Trainer Sandro Schwarz. Gerade die Ruhe am Ball war im April besonders augenscheinlich. Für seine fünf Treffer im April benötigte er gerade einmal 14 Torschüsse. Zudem nutzte er fünf seiner sechs Großchancen. Und wenn der 1,92 große Mateta trifft, springt für den 1. FSV Mainz 05 auch etwas Zählbares dabei heraus: Aus den neun Partien mit mindestens einem Treffer des Franzosen holte Mainz sieben Siege und zwei Remis.

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