Bundesliga
Ab dem 5. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: der RB Leipzig. Der Pokalsieger hat seine Mannschaft punktuell verstärkt und hat die Möglichkeiten, ganz oben anzugreifen.
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RB Leipzig hat in diesem Transfersommer mehr auf Qualität statt auf Quantität gesetzt. Der Erfolgskader der vergangenen Saison, in der Rückrunde war man die beste Mannschaft und krönte sich mit dem Pokalsieg, bleibt im Grunde komplett zusammen. Lediglich zwei Spieler kommen von der Konkurrenz neu hinzu, erhöhen aber sofort die Qualität: Linksverteidiger David Raum, der Senkrechtstarter der letzten Saison, passt mit seiner intensiven Spielweise, seinen vielen Sprints und Flanken ideal zur Spielweise der Sachsen.
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Und der vom VfL Wolfsburg verpflichtetet Xaver Schlager erhöht noch einmal den ohnehin schon großen Kampf um die Stammplätze im zentralen Mittelfeld. Schlager ist wie Raum direkt ein Mann für die Stammelf. Erwähnenswert ist außerdem noch Leihrückkehrer Alexander Sörloth, der sich in der Vorbereitung stark präsentiert hat und eine Alternative zu Stürmer Andre Silva darstellt. Mit Tyler Adams und Nordi Mukiele haben hingegen zwei Akteure den Verein verlassen, die unter Domenico Tedesco keine zentralen Rollen gespielt haben.
Es ist kaum mehr vorstellbar, dass der 24-Jährige vor zwei Jahren noch in der 2. Bundesliga gespielt hat. Raum war 2021/22 gewiss einer der großen Senkrechtstarter in der Bundesliga und hat sich längst in der Nationalmannschaft festgespielt. Der Aufwand, den der ungemein schnelle Raum betreibt, sucht dabei seinesgleichen. Kein Spieler legte letzte Saison ligaweit mehr Sprints hin (1063), kein Spieler flankte häufiger (188 Mal). Mühen, die sich ausgezahlt haben: Raum war gleich in seiner ersten Bundesliga-Spielzeit an 14 Toren direkt beteiligt, mit elf Torvorlagen war er der gefährlichste Verteidiger. Er passt perfekt in die Leipziger Philosophie.
Schlüsselspieler: Christopher Nkunku
An ihm führt kein Weg vorbei: Der "Man of the season" lieferte in seinen 34 Einsätzen sagenhafte 33 Scorer, in den Pokalwettbewerben war die Quote bisweilen sogar noch besser. Nkunku hat sich längst als Halbstürmer etwas weiter vorne etabliert und traf nach Belieben. 32 Pflichtspieltreffer waren es 2021/22 für den Franzosen, der dann endlich auch mal zu seiner Nationalmannschaft eingeladen wurde. Dass RB Leipzig den Vertrag des kreativen Offensivspielers in diesem Sommer verlängern konnte, ist deshalb ein starkes Zeichen. Nkunku hat natürlich längt auch bei internationalen Top-Clubs Begehrlichkeiten geweckt.
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Youngster to watch: Hugo Novoa
Der 19-Jährige traf gleich bei seinem Bundesliga-Debüt im vergangenen Oktober, es folgten noch weiter sieben Kurzeinsätze. Nun könnte der Außenstürmer, der mittlerweile auch für Spaniens U21 aufläuft, das Pensum steigern: "Mein Ziel in der nächsten Saison ist es, wichtig zu sein. Ich muss den nächsten Schritt machen und mich etablieren", so Novoa.
Wenn Domenico Tedesco seine Startelf nominieren muss, hat er vor allem im Mittelfeld die Qual der Wahl. Für Spieler wie Kevin Kampl, Amadou Haidara, Xaver Schlager, Konrad Laimer, Dani Olmo, Dominik Szoboszlai und Emil Forsberg bleiben im bevorzugten 3-4-1-2 meist nur drei Plätze in der Startelf. Das bedeutet aber auch, dass der Kader in Breite enorm stark besetzt ist und ein Spieler praktisch ohne Qualitätsverlust ersetzt werden kann. Mehr oder weniger gesetzt sind Torwart Peter Gulacsi, Abwehrchef Willi Orban, die beiden Flügelspieler und Kreativzentrale Christopher Nkunku. Alle anderen Spieler werden durch die Dreifachbelastung der regelmäßigen Rotation ausgesetzt. Trainer Tedesco wechselt aber auch oft schon früh in der zweiten Hälfte frisches Personal ein.
Die mögliche Startelf
Gulacsi - Simakan (Klostermann), Orban, Halstenberg (Gvardiol) - Henrichs, Kampl (Haidara), Schlager (Laimer), Raum - Olmo (Forsberg, Szoboszlai) - Silva, Nkunku
Nur zwei Testspiele hat Leipzig absolviert, die aber gegen durchaus namhafte Gegner aus der Premier League: War gegen den FC Southampton noch ein 3:1-Sieg gelungen, ging man wenige Tage später beim Top-Spiel gegen den FC Liverpool mit 0:5 baden. "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Wir können lernen aus dem 0:5, vielleicht ist es ein Augenöffner. Trotzdem hätte ich gern drauf verzichtet", sagte Tedesco im Anschluss an die Partie. Im Supercup gegen den FC Bayern München unterlagen die Leipziger mit 3:5, zeigten dabei aber besonders offensiv, dass mit ihnen in der kommenden Saison zu rechnen sein wird.
Saisonziel und Prognose
Nach dem Sieg beim DFB-Pokal hat RB Leipzig Blut geleckt. Weitere Titel sollen folgen. Seit Domenico Tedesco an der Seitenlinie steht, ist Leipzig in der Liga klar auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Das Saisonziel Meisterschaft wird zwar gewiss niemand im Club formulieren, doch ist Leipzig, wenn es so weiterspielt wie im bisherigen Kalenderjahr, durchaus in der Lage, die Meisterfrage lange offen zu halten. Die Qualifikation für die Champions League ist jedoch das Mindestziel.