Bundesliga

2022-07-26T07:05:00Z

Teamcheck Werder: Die Mission heißt Klassenerhalt

Die Bremer Aufstiegshelden sind im Sommer punktuell verstärkt worden
Die Bremer Aufstiegshelden sind im Sommer punktuell verstärkt worden

Ab dem 5. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: der SV Werder Bremen. Für den Auxfsteiger lautet das Ziel Klassenerhalt - und der soll mit aktivem und mutigem Fußball gesichert werden.

Der Kader

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Der Sommer lief fast perfekt für den SV Werder Bremen: Von den Stammkräften der Aufstiegsmannschaft ging allein Kapitän Ömer Toprak von Bord. Alle weiteren Leistungsträger sind geblieben. Als letzter Aufstiegsheld konnte auch Mitchell Weiser nach Leihe fest von Bayer Leverkusen verpflichtet werden. Zudem konnten mit zahlreichen Schlüsselspielern die Verträge verlängert werden (Pavlenka, Veljkovic, Friedl, Gruev, Schmid, Füllkrug). Das gibt auch über die kommende Saison eine gewisse Planungssicherheit.

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Darüber hinaus wurde die Mannschaft mit einigen namhaften Akteuren verstärkt. Amos Pieper (Arminia Bielefeld) und Niklas Stark (Hertha BSC) erhöhen die Qualität in der Defensive, Jens Stage (FC Kopenhagen) soll im Mittelfeld sofort die Fäden ziehen. Zudem erhöhen Lee Buchanan (Derby County, Linksverteidiger), Dikeni Salifou (FC Augsburg U19, defensives Mittelfeld) und Oliver Burke (Sheffield United, Angriff) Werners Möglichkeiten in der Breite. In der Vorbereitung hat sich zudem Leihrückkehrer Benjamin Goller in den Vordergrund gespielt, der Flügelspieler wird allerdings - genau wie Salifou auch - verletzungsbedingt noch einige Zeit fehlen.

Dynamik und Spielstärke für das Bremer Mittelfeld: Jens Stage ist da

Top-Neuzugang: Jens Stage

Bei den Bremern wurde vor allem auf ablösefreie Zugänge gesetzt, aber für Jens Stage hat Frank Baumann ein wenig Geld in die Hand genommen. Der großgewachsene Mittelfeldspieler kommt vom FC Kopenhagen an die Weser - ein Weg, der sich in der jüngeren Vergangenheit bei Ludwig Augustinsson und vor allem Thomas Delaney schon bewährt hat. Mit Delaney verbindet Stage eine ausgeprägte Physis, die er aber etwas offensiver einbringt als der ehemalige Bremer und Dortmunder. Stage hat kaum Schwächen in seinem Spiel, ist mit beiden Füßen hervorragend geschult und ist in der Luft nicht nur dank seiner 1,87 Meter eine echte Waffe. Gelingt die Umstellung auf die Bundesliga schnell, wird der 25-jährige Box-to-Box-Spieler das Bremer Mittelfeld entscheidend verstärken.

Schlüsselspieler: Marvin Ducksch

30 Scorerpunkte (21 Tore, neun Vorlagen) sammelte der Angreifer in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga. Dieser Wert wurde nur von Torschützenkönig Simon Terodde übertroffen. Marvin Ducksch ist aber viel mehr als "nur" ein Torjäger. Der 28-Jährige ist auch viel ins Spiel eingebunden, ist ein ausgewiesener Standard-Experte und arbeitet auch gut gegen den Ball. In seiner bisherigen Karriere konnte er allerdings seine Qualitäten bei Borussia Dortmund (2013/14), dem SC Paderborn (2014/15) und zuletzt bei Fortuna Düsseldorf (2018/19) nicht konstant auf Bundesliga-Niveau abrufen. Im vierten Anlauf soll es nun endlich funktionieren. Und die Vorzeichen stehen nicht schlecht, denn 2021/22 war die bislang stärkste Saison seiner Karriere.

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Youngster to watch: Lee Buchanan

Der 21-jährige Außenverteidiger wechselte aus der zweiten englischen Liga an die Weser. Lee Buchanan kommt mit der Erfahrung von 70 Championship-Spielen im Gepäck nach Bremen, scheint sich aber schnell an das Niveau in Bremen anzupassen. Dank seiner enormen Schnelligkeit und des starken linken Fußes könnte er direkt zum Saisonstart in der ersten Elf stehen.

Marvin Ducksch wird auch in der kommenden Saison ein Eckpfeiler des Bremer Offensivspiels sein

So könnten sie spielen

Ole Werner vertraute in der 2. Bundesliga voll auf ein 3-5-2-System, das auch am besten auf den Kader zugeschnitten ist. Im Idealfall würde der Bremer Trainer gerne auch ein 4-3-3-System im Repertoire haben, aber dazu fehlen derzeit die hochkarätigen Flügelspieler im Kader. Deshalb sind zunächst taktisch im Vergleich zur Vorsaison keine großen Änderungen zu Erwarten - und personell auch nicht. Ein Sechser und zwei Achter werden hinter dem gesetzt Sturm-Duo agieren. Auch in der Bundesliga soll weiter offensiver Fußball gespielt werden.

Die mögliche Startelf

Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Friedl - Groß - Weiser, Stage, Schmid, Jung - Füllkrug, Ducksch

So könnte Werder am 1. Spieltag auflaufen

Bisherige Vorbereitung

Ergebnistechnisch lief es zunächst ausbaufähig beim Aufsteiger. Nach einer Niederlage gegen den VfB Oldenburg gab es einen Sieg gegen den KSC, eine weitere Niederlage gegen Besiktas Istanbul und ein Remit gegen Twente Enschede. Bis zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung experimentierte Ole Werner aber personell sehr viel. Erst zur Generalprobe vor dem DFB-Pokalspiel bei Energie Cottbus ließ er seine vermeintlich stärkste Elf ran. Diese gewann dann gegen den niederländischen Erstligisten Groningen äußerst überzeugend mit 6:1. Die zweite Garde spielte anschließend gegen den FC Emmen 0:0. Der Test gegen Groningen sorgt aber dafür, dass die Hanseaten mit Rückenwind in den Pflichtspielstart gehen.

Saisonziel und Prognose

Als Aufsteiger geht es für die Bremer einzig und allein um den Klassenerhalt. So dominant wie in der vergangenen Saison (nur der HSV kam auf einen höheren Ballbesitz) wird das Werner-Team sicher nicht auftreten können, aber der Kader ist eher auf konstruktives Spiel mit dem Ball als auf eine abwartende Kontertaktik ausgelegt. Das große Plus ist die Eingespieltheit der Mannschaft. Mit Hilfe der Neuzugänge sollte der SVW am Ende der Saison über dem Strich stehen.

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