Bundesliga
In einem ansehnlichen Schlagabtausch trennen sich der SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach mit einem 0:0-Unentschieden. Kevin Schade kam zu seinem Debüt nach einer Verletzung. Lars Stindl stand nach Verletzung zum ersten Mal wieder in der Startelf.
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Christian Streich wechselte beim SC Freiburg nur zwei Mal im Vergleich zur Europa-League-Partie gegen Qarabag FK: Daniel-Kofi Kyereh und Michael Gregoritsch stürmten statt Woo-Yeong Jeong und Nils Petersen. Für Kyereh war es der erste Startelf-Einsatz seit seinem Wechsel vom FC St. Pauli in den Breisgau. Auf der Bank nahm mit Kevin Schade ein Verletzungsrückkehrer Platz und kam später zum Saison-Debüt.
Die Gladbacher mussten häufiger rotieren, Trainer Daniel Farke wechselte drei Mal. Marvin Friedrich rückte für den gesperrten Ko Itakura in die Defensive und wurde dort von Christoph Kramer ergänzt. Dessen Position im Mittelfeld nahm Neuzugang Julian Weigl ein, da Nico Elvedi verletzt ausfiel. In der Offensive gab Kapitän Lars Stindl sein Startelf-Debüt dieser Saison für den ebenfalls verletzten Alassane Plea.
Fantasy Heroes: Yann Sommer (17), Ramy Bensebaini (12), Mark Flekken (11)
Gladbach begann stark. In den ersten fünf Minuten kamen die Freiburger gar nicht ins Spiel, auch wenn Ritsu Doan den ersten Abschluss nahm (3.). Stindl (4.) und eine Topchance von Florian Neuhaus (5.) machten es spannend, er zog aus rund 13 Metern nach Jonas Hofmanns Vorlage ab. Noch in derselben Minute flankte Ramy Bensebaini einen Ball rein, der zwar keinen Abnehmer fand, aber fast selbst ins Tor ging. Dann kamen auch die Freiburger mit einer Offensivserie. In der 10. Minute holte der Sport-Club einen Freistoß am Strafraumeck heraus, der aber nichts einbrachte. In der 15. Minute war es Marcus Thuram, der Mark Flekken im Freiburg-Tor prüfte: Neuhaus schickte ihn in die Tiefe, Philipp Lienhart sprintete hinterher und störte gerade genug, dass Flekken den Abschluss etwas einfacher parieren konnte.
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Dann direkt der Konter im Gegenzug. Kyereh wurde von Vincenzo Grifo in die Spitze geschickt (16.), scheiterte aber ebenfalls am Schlussmann gegenüber - Yann Sommer parierte den Flachschuss mit dem rechten Fuß. Nach einer kurzen Ruhephase wurden die Freiburger richtig stark und drückten den Gast hinten rein. In der Folge kam Gregoritsch zu drei Abschlüssen - einmal aus spitzem Winkel von links (21.), dann mit dem schwachen Rechten aus dem Rückraum (24.) und schließlich per Kopf am Tor vorbei (26.).
Jetzt befreiten sich die Borussen über einen Konter. Neuhaus behauptete den Ball im Mittelfeld und schickte Hofmann nach rechts, der zog aus dem Rückraum ab (28.). Eine Minute später kam wieder Thuram zu einer Topchance: Von Stindl angespielt tanzte er nach innen Matthias Ginter aus und zog ab - kein Problem für den Keeper. In der Folge begann eine Gladbacher Druckphase, aus der sich Freiburg nicht lösen konnte. Ein Befreiungsversuch nach dem anderen landete bei den Gästen. Dann kam es in der 30. Minute nach einer Ecke zum Abschluss von Bensebaini, den Ginter blockte. Beim zweiten Ball prallten Kyereh und Neuhaus zusammen - in der Folge musste der Gladbacher Spielmacher den Platz verletzt verlassen.
Doch die erste Halbzeit war noch lange nicht zu Ende. Die Gladbacher lösten ihren Klammergriff wieder etwas. Gregoritsch steckte eine Flanke für Lienhart durch, der nach Ecke vorne mit dabei war. Doch der reagierte zu langsam und konnte nicht abschließen. Die Fohlen wollten das Spiel dann wieder etwas mehr unter Kontrolle bringen, sicherten die Bälle über die Defensive und bauten ruhiger auf. Eine sehr starke erste Halbzeit endete mit einer Kopfballchance von Friedrich, der eine Ecke von Hofmann nicht aufs Tor bringen konnte (45.+2).
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Die zweite Halbzeit begannen die Gladbacher mit der stärksten Phase der Partie. Die ersten 15 Minuten kamen die Freiburger nahezu gar nicht an den Ball. Kiliann Sildillia verhinderte eine gute Chance von Stindl (49.). Dann nutzte Thuram einen Lienhart-Fehlpass nicht aus, scheiterte an einer starken Parade von Flekken (58.). Ein weiterer unsauberer Pass, diesmal vom Keeper auf Lienhart, landete bei Gladbach und Stindl kam zum Abschluss. Doch Vorbereiter Hofmann hatte im Abseits gestanden (59.), der Schuss ging ohnehin rechts vorbei.
In der Folge lösten sich die Freiburger etwas aus dem hohen Pressing der Gegner, kontrollierten den Ball und das Spiel etwas mehr. Günter schickte bei einer Freistoßvariante Grifo den rechten Flügel runter. Dessen Flanke (63.) wurde von Stindl gerade genug abgefälscht, damit zentral Nicolas Höfler und Gregoritsch nicht an den Ball kamen. Die Hausherren drückten jetzt wieder stärker, holten sich die Bälle immer wieder zurück und starteten ihre Angriffe. Doch die Abschlüsse von Gregoritsch (64.) und Günter (68.) konnten Sommers Tor nicht in Gefahr bringen.
In der 76. Minute kamen erneut die Freiburger zum Abschluss. Der eingewechselte Jeong wurde von Gregoritschs Hacke bedient, tanzte Marvin Friedrich aus und schoss - doch erneut blieb Sommer der Sieger. Wie zuvor leitete in der 80. Doan einen Angriff ein, eroberte nach eigenem Fehlpass den Ball zurück und spielte Grifo an, der links für Gregoritsch in die Spitze steckte - doch auch dieser Abschluss wurde von Sommer pariert.
Dann beruhigte sich das Spiel etwas. Nach einer starken Phase von Gladbach waren die Freiburger eine Zeit lang besser. Die Gladbacher kamen wieder etwas mehr an den Ball, doch große Chancen hatte die Schlussphase auf beiden Seiten kaum noch zu bieten. Der eingewechselte Yvandro Borges Sanches flankte auf Thuram, fand den Stürmer jedoch nicht gut genug (84.). Ein ansehnliches Spiel ging verdient mit einem Unentschieden zu Ende. Ein 1:1 wäre hier wohl passender gewesen als das finale 0:0, doch beide Keeper waren auf der Linie zu stark für Tore.
In einem starken Spiel aller Akteure ragte Jonas Hofmann heraus. Der deutsche Nationalspieler war an sechs der 14 Gladbacher Torschüsse direkt beteiligt, das war ebenso Fohlen-Bestwert wie seine fünf Torschussvorlagen. Hofmann war laufstärkster Akteur der Partie (11,9 Kilometer), zog die meisten Sprints aller Spieler an (32) und gewann gute 57 Prozent seiner Zweikämpfe.