Bundesliga
Der SC Freiburg in der Champions League? In dieser Saison ist das tatsächlich möglich. Ein Sieg gegen den FC Bayern München am 28. Spieltag könnte dabei helfen. Für die Elf von Trainer Christian Streich ist die Partie auch eine Art Reifeprüfung.
>>> Hol dir die Bundesliga NEXT App!
Der SC Freiburg ist extrem gut darin, Erwartungen zu übertreffen. Im Breisgau wird traditionell mit geringeren finanziellen Mitteln gearbeitet als bei anderen Vereinen. Wenn das zwischendurch einen Abstieg bedeutet - kein Problem! Freiburg ist immer wieder zurückgekommen, zuletzt in der Saison 2015/16. Im Folgejahr wurde die Mannschaft von Trainer Christian Streich dann überraschend Siebter in der Bundesliga und qualifizierte sich für die Europa League.
Nach Platz zehn im Vorjahr schicken sich die Freiburger an, in der Saison 2021/22 wieder einen Rang zu sichern, der zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen würde. Diesmal könnte es sogar die Champions League werden, denn Freiburg liegt mit 45 Zählern gleichauf mit dem Tabellenvierten RB Leipzig. Nur die Tordifferenz verhindert aktuell, dass der SCF einen Champions-League-Platz belegt. Auf einem guten Weg dorthin ist der Verein aber, denn Freiburg ist seit sechs Bundesliga-Spielen ungeschlagen (drei Siege, drei Remis), aktuell kein Bundesligist länger. Allerdings heißt der nächste Gegner nun: FC Bayern München.
Das Duell mit dem deutschen Rekordmeister ist eine Art Reifeprüfung für den SC Freiburg. Behauptet sich das Überraschungsteam auch in diesem Duell, dann ist es wohl tatsächlich bereit für den größten internationalen Wettbewerb auf Vereinsebene. Dafür müsste es allerdings anders laufen als in der Hinrunde. Da waren die Freiburger nach zehn Spieltagen noch ungeschlagen, kassierten dann in München ihre erste Niederlage der Saison (1:2).
Die Bilanz spricht nicht unbedingt für einen Heimsieg des SCF im Rückspiel. Freiburg gewann zwar seine ersten drei Bundesliga-Heimspiele gegen die Bayern (in den Jahren 1993 bis 1996, darunter im August 1994 legendär mit 5:1), von den seitherigen 18 allerdings nur noch eines (im Mai 2015 mit 2:1). Von seinen 104 Bundesliga-Siegen (gleichauf mit Volker Finke Vereinsrekord) feierte Christian Streich nur diesen einen gegen die Bayern.
In diesem Jahr ist seine Mannschaft allerdings so stark wie nie zuvor im Zeitalter der Drei-Punkte-Regel: 45 Punkte nach 27 Spieltagen sind Freiburgs bisher beste Ausbeute. "Wir haben verstanden, dass wir den nächsten Schritt machen können. Wir haben auch ein bisschen Glück gebraucht, aber wir haben großes Selbstvertrauen. Und mit Selbstvertrauen kann man noch einige Spiele gewinnen", erklärte jüngst Vincenzo Grifo im Interview mit "Spox" und "Goal".
Gegen die Bayern wird es für die Gastgeber vor allem auf ihre beiden größten Stärken ankommen: Defensivpower und gefährliche Standards. Freiburg stellt nach den Bayern (28 Gegentore), die zweitbeste Defensive der Bundesliga (29). Und das Team von Christian Streich hat in der laufenden Saison schon 20 Tore nach ruhenden Bälle erzielt, mehr als alle anderen Vereine. 17 dieser Standards, die zu Toren führten, trat Grifo – ebenfalls Bundesliga-Bestwert. Der italienische Nationalspieler ist sich vor dem Duell mit den Bayern sicher: "Wir werden unsere Chancen haben, aber wir müssen sie nutzen." Vielleicht übertreffen die Freiburger dann auch in diesem Spiel am Samstag ab 15.30 Uhr wieder viele Erwartungen.