Bundesliga
Am 29. Spieltag steigt in Dortmund das Topspiel zwischen der gastgebenden Borussia und Eintracht Frankfurt. bundesliga.de nennt die fünf Schlüsselspieler, auf die es für die "Schwarz-Gelben" in diesem Duell besonders ankommen wird.
Gregor Kobel ist die Lebensversicherung von Borussia Dortmund - in brenzligen Situationen ist er immer wieder da und rettet sein Team vor einem Gegentor. Der Schweizer wehrte in der laufenden Saison überragende 73 Prozent der Schüsse auf sein Tor ab. So einen starken Wert kann kein anderer Bundesliga-Keeper vorweisen. Damit übertrifft er auch seine eigenen Rekorde - der Saisonbestwert lag bisher bei 68 Prozent (2020/21 für Stuttgart), im Durchschnitt parierte er in der Bundesliga bisher 65 Prozent der Torschüsse.
Dabei weiß Kobel auch, wie die Garderobe sauber bleibt - mit acht weißen Westen liegt der Borusse auf Rang drei der Liga. Koen Casteels (elf weiße Westen) und Mark Flekken (zehn) standen jedoch alle 28 Bundesliga-Spiele auf dem Platz - Kobel verpasste sieben und sammelte seine gegentorlosen Spiele somit in nur 21 Duellen.
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In der laufenden Saison stand Emre Can bisher nur 14 Mal in der Startelf, sieben Mal wurde er eingewechselt. Doch besonders nach der Winterpause avancierte der polyvalente Defensivspieler zum absoluten Leistungsträger beim BVB. In den elf Spielen, in denen er einsatzbereit war, spielte er immer von Beginn an. Zehn Mal als Sechser, zuletzt auch aushilfsweise in der Innenverteidigung. Hier könnte er aufgrund der angespannten Personalsituation rund um seine Kollegen auch gegen Eintracht Frankfurt wieder zum Einsatz kommen. In der Vergangenheit machte er es seinen Trainern immer einfach, aufgestellt zu werden. So agierte er auch zeitweise als Rechts- und vereinzelt auch als Linksverteidiger. Durch seine technische Qualität und Ballsicherheit in Kombination mit der physischen Robustheit ist er überall gut einsetzbar.
In 85 Bundesliga-Partien für die "Schwarz-Gelben" sammelte Can 16 Torbeteiligungen (zehn Tore, sechs Vorlagen) - für einen Defensivspieler eine gute Bilanz. Doch vor allem in der aktuellen Phase zeigt er sich richtig gefährlich in der Offensive. Er trag gegen Leipzig und Bayern, bereitete gegen Schalke zudem einen Treffer vor. Somit sammelte er drei seiner 16 Torbeteiligungen in den vergangenen fünf Spielen. Zudem weist er in dieser Saison eine starke Passquote von 91,7 Prozent auf - damit ist er bei den Borussen nur knapp auf dem zweiten Platz hinter Niklas Süle (91,9 Prozent). Trotz seiner Physis bringt er eine richtig gute Geschwindigkeit mit. In der laufenden Saison erreichte der 29-Jährige einen Topspeed von 35,12 km/h. Damit liegt er in der Top-30 der Bundesliga, beim BVB waren nur die drei Flügelflitzer Karim Adeyemi, Jamie Bynoe-Gittens und Donyell Malen schneller.
Mit seinen gerade einmal 19 Jahren ist Jude Bellingham in dieser Saison eine unverzichtbare Größe bei Borussia Dortmund. Der Leistungsträger im Mittelfeld kam in 27 von 28 Bundesliga-Spielen zum Einsatz (einmal gelb-gesperrt) und stand dabei 26 Mal in der Startelf. Dabei stand er 2.346 Spielminuten auf dem Feld - kein Borusse war länger im Einsatz. Am 8. und 18. Spieltag durfte er seinen BVB sogar als Kapitän aufs Feld führen - er ist schon in jungen Jahren ein absoluter Führungsspieler. Dabei ist er im Schnitt starke 73 Mal innerhalb von 90 Minuten am Ball - nur Bayerns Joshua Kimmich ist unter den Mittelfeldspielern häufiger am Ball als der Engländer.
Und aus diesem Ballbesitz macht er offensiv einiges. Er gab beim BVB die meisten Torschüsse ab (49) und ergänzt dazu ordentliche 31 Torschussvorlagen. In der Gesamtbeteiligung an Torschüssen liegt nur Julian Brandt vor ihm. Seine vier Bundesliga-Tore sind jetzt schon sein persönlicher Saisonrekord. Zudem trifft er wettbewerbsübergreifend noch besser. Seine starken zehn Treffer sind Bestwert beim BVB!
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Ähnlich stark ist er als Zweikämpfer. Da geht er in seiner Führungsrolle voraus und bestreitet die zweitmeisten Duelle der Liga (755). Liegt Frankfurts Randal Kolo Muani beim Gesamteinsatz noch knapp vor ihm, ist Bellingham dabei erfolgreicher: Seine 423 gewonnenen Zweikämpfe sind Ligaspitze. Das ergibt eine Siegquote von 56 Prozent - ungewöhnlich stark für einen Spieler, der so oft in Duelle verwickelt ist. Doch auch mit dem Ball am Fuß ist er im Eins-gegen-Eins richtig gefährlich: Er geht ligaweit am dritthäufigsten in Dribblings und gewinnt dabei starke 70 Prozent.
Etwas seltener als Bellingham kam Kollege Raphael Guerreiro zum Einsatz - jedoch ist er ähnlich wichtig. Bei den 25 Spielen, in denen er gesund war, stand er nur drei Mal nicht in der Startelf. Bei ihm heißt es aber: "Ganz oder gar nicht!" Denn wenn er nicht in der Anfangsformation stand, spielte er auch nicht. Bei keinem seiner drei Bankspiele sah er Spielzeit. Doch der Linksverteidiger bot sich zuletzt auch im zentralen Mittelfeld an, spielte sich dort eigentlich fest und rückte nur verletzungsbedingt wieder nach links hinten, weil Julian Ryerson rechts aushalf.
Der Portugiese ist besonders im neuen Jahr extrem stark. Seine Leistungsexplosion geht nicht ohne Grund einher mit der erfolgreichen Aufholjagd der Borussia. Mit zwei Toren und neun Vorlagen im Jahr 2023 ist er in dieser Zeit Topscorer der Bundesliga. Dabei sammelte er alleine an den vergangenen fünf Spieltagen starke sieben Torbeteiligungen. Doch auch über die gesamte Saison gesehen sind seine Werte herausragend. Seine elf Saison-Assists sind Topwert der Bundesliga. Zusammen mit drei eigenen Treffern führt er die Scorerliste des BVB auch über die komplette Bundesliga-Saison alleine an.
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Mit 79 Ballaktionen pro 90 Minuten sind seine Ballfertigkeiten sogar noch häufiger gefragt als die von Aushilfs-Kapitän Bellingham. Seine herausragende Technik und ausgeprägte Spielintelligenz sorgen offensiv immer für mächtig Gefahr, wenn der Portugiese am Ball ist. Zusätzlich zu Aktionen aus dem laufenden Spiel wird er über Standards gefährlich. Ist ein Linksfuß gefragt, tritt Guerreiro an. Dabei erweist er sich auch defensiv als extrem fairer Spieler. In den 157 Bundesliga-Spielen seiner Karriere griff der Linksverteidiger nur 64 Mal zu einem Foulspiel am Gegner. Eine Sperre musste Raphael Guerreiro noch nie absitzen.
Aufgrund seiner Tumorerkrankung kam Sebastien Haller im Jahr 2022 zu keinem Pflichtspiel für Borussia Dortmund. Doch seit seiner Genesung stand er im Kalenderjahr 2023 in allen 13 Bundesliga-Spielen des BVB auf dem Platz. Seit er wieder bei 100 Prozent ist, kommt Edin Terzic an ihm nicht mehr vorbei - zuletzt startete er sieben Mal in Folge in der Bundesliga. Aufgrund der Winterpause nach Spieltag 15 kam er zudem noch in der Hinrunde zu seiner ersten Torbeteiligung - am 17. Spieltag bereitete er den 2:1-Siegtreffer in Mainz in der Nachspielzeit vor.
Sein erster eigener Treffer war dann eine ganz besondere Geschichte. Den erzielte er nämlich am 19. Spieltag gegen Freiburg - am Welt-Krebs-Tag. Insgesamt erzielte er bisher vier Tore und gab eine Vorlage für die Borussia. Dabei beweist er sich vor allem als wichtiger Faktor im Umschaltspiel und zum Befreien aus Pressing-Situationen. Wie schon zu seiner Zeit beim kommenden Gegner Frankfurt macht er immer wieder lange Bälle fest und leitet sie auf seine Kollegen weiter. In diesen Momenten ist er sogar noch wertvoller für den BVB als im gegnerischen Strafraum.