Bundesliga
Auch in dieser Saison verleiht die Bundesliga die offizielle Auszeichnung des Spielers des Monats. Die DFL Deutsche Fußball Liga führt diese Wahl seit 2018/19 in Kooperation mit ihrem offiziellen Lizenzpartner EA SPORTS durch. Für den November sind Nathaniel Brown und Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt, Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen, Jamal Musiala und Dayot Upamecano vom FC Bayern München sowie Anthony Caci vom 1. FSV Mainz 05 nominiert.
Ausschlaggebend für die Berücksichtigung eines Spieltages ist, in welchem Monat sein Samstag datiert war – für den November beziehen sich die Daten also auf den 9., 10., 11. und 12. Spieltag.
Die Vergabe erfolgt durch ein zweistufiges Auswahlverfahren, in dem sowohl die individuellen Leistungsdaten der Spieler als auch das Votum der Fans und Experten berücksichtigt wird.
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Nathaniel Brown von Eintracht Frankfurt ist derzeit der Shootingstar der Liga! Erst am 9. Spieltag Anfang November mit seinem Startelfdebüt in der Bundesliga, hat der U21-Nationalakteur seine Chance seitdem beeindruckend genutzt und sich festgespielt – unter anderem mit vier Scorerpunkten in vier Partien. So erzielte er, als Linksverteidiger in einer Viererkette, gleich in seinem ersten Spiel in Deutschlands höchster Fußballliga beim furiosen 7:2 gegen den VfL Bochum – mit seinem ersten Abschluss – sein erstes Tor und ließ nur ein Wochenende später beim 3:2 bei Vizemeister VfB Stuttgart als linker Mittelfeldspieler sein zweites folgen. Beim 4:0 am 12. Spieltag beim 1. FC Heidenheim schnürte Brown dann einen Vorlagen-Doppelpack.
In der letzten Rückrunde lief Brown nach seinem Wintertransfer zur Eintracht noch auf Leihbasis weiter in der 2. Bundesliga für den 1. FC Nürnberg auf, jetzt überzeugt er voll in der Bundesliga. "Nene Brown spielt seit Wochen überragend", erklärte auch Frankfurts Trainer Dino Toppmöller nach dem Sieg in Heidenheim. Und Brown sagte: "Ich spreche ungern über meine eigene Leistung, aber zurzeit läuft es sehr gut. Das liegt aber auch an der Mannschaft, wir haben einen super Flow, es macht unglaublich Spaß."
Mit dem Flow von Eintracht Frankfurt kennt sich Omar Marmoush ebenfalls bestens aus, zeichnet sich für einen großen Teil davon sogar zweifelsohne verantwortlich. Vier Treffer markierte der Starstürmer zwischen dem 9. und 12. Spieltag, gab zudem drei Assists – und war damit alleiniger Topscorer der Liga. In diesem Zeitraum kam er in der Bundesliga auf die meisten Schüsse (18) und die beste Abschlusseffizienz (+2,1).
Daran, dass die Eintracht als Tabellenzweiter mit lediglich vier Punkten Rückstand auf Bayern vor dem 13. Spieltag vom ganz großen Wurf zumindest träumen darf, hat Marmoush entscheidenden Anteil. Weniger – nach seinen beständigen Klasse-Leistungen mittlerweile nicht mal allzu sehr – würde es überraschen, wenn dem ägyptischen Nationalakteur individuell ein solcher gelingt, indem er sich gegen Münchens Superstar Harry Kane im Rennen um die Torjägerkrone durchsetzt...
Wie sehr Florian Wirtz selbst in einem Team wie Meister Bayer 04 Leverkusen heraussticht, verdeutlichte der 12. Spieltag. Beim Duell beim 1. FC Union Berlin nahm der Staroffensivspieler zum ersten Mal in dieser Ligaspielzeit aus Gründen der Belastungssteuerung zunächst lediglich auf der Bank Platz. Als es nach fast einer Stunde jedoch weiter nur remis stand, brachte Coach Xabi Alonso seinen Schützling – und der brauchte in einem für Leverkusen verhältnismäßig chancenarmen Spiel gerade einmal zwölf Minuten, um mit einer tollen Flanke aus dem Halbfeld das 2:1 durch Patrik Schick vorzubereiten. Von einer "Weltklasse-Aktion" sprach der gegnerische Trainer Bo Svensson und Alonso davon, dass Wirtz "natürlich ein Gamechanger" sei.
Im November bedeutete die Vorlage zum entscheidenden Treffer gegen Union Wirtz' dritten Bundesliga-Assist, was kein Akteur übertraf. Bei der Werkself verbuchte der 21-Jährige mit 18 Abschlussbeteiligungen und zehn aufgelegten Schüssen in der Liga außerdem je die Höchstwerte.
Dass Jamal Musiala vom FC Bayern München wegen seiner in dieser Saison ungewöhnlich vielen Kopfballtore teilweise etwas scherzhaft als "Kopfballungeheuer" bezeichnet wurde, zeigt eigentlich nur, um was für einen kompletten Offensivakteur es sich bei ihm heute handelt. Genauso wie die von ihm kürzlich angepeilten "einfacheren Tore" hat der ebenfalls erst 21-Jährige, dessen Paradedisziplin das Dribbling ist, sein Kopfballspiel maßgeblich verbessert – im übertragenen Sinne so maßgeblich, dass Gregor Kobel die Führung von Borussia Dortmund im Klassiker gegen seinen Kopfball zum 1:1-Endstand absolut nicht bewahren konnte. "Jamal macht es schon so, wie ich es damals gemacht habe", äußerte kein Geringerer als Bundesliga-Legende, unter anderem als Kopfballungeheuer, Horst Hrubesch. "Er hat eine natürliche Gabe, die Flugkurve des Balles zu antizipieren. Beeindruckend für mich ist, dass er die Bälle perfekt setzen kann."
Es gibt vorne einfach nichts, was Musiala nicht kann. Im zurückliegenden Monat war ligaweit kein Spieler an so vielen Abschlüssen beteiligt wie der 1,84-Meter-Mann (28), der selbst die meisten Schüsse abgab (18) und dabei zweimal traf sowie beim FC Bayern die meisten Abschlüsse vorlegte.
Dass der zu Beginn des Spieljahres offensiv auftrumpfende Rekordmeister mittlerweile auch defensiv überragt, liegt vor allem an Dayot Upamecano. Der französische Nationalverteidiger verpasste neben Kapitän Joshua Kimmich als einziger Münchener Akteur im November keine Bundesliga-Minute, verbuchte dabei ebenso hinter Kimmich bei den Bayern die zweitmeisten Ballkontakte (492), brachte ligaweit durchschnittlich die meisten Pässe an (95 Prozent) und entschied sehr gute 66 Prozent seiner vielen Zweikämpfe für sich.
Zwischen dem 8. und 11. Spieltag hielt der seit dieser Saison vom einstigen Weltklasse-Abwehrspieler Vincent Kompany gecoachte FC Bayern immer die Null, währenddessen genauso im DFB-Pokal und zweimal der Champions League. Upamecanos kongenialer Nebenmann in der Innenverteidigung Minjae Kim macht kein Geheimnis daraus, dass er weiß, was er an seinem Partner hat: "Ich liebe ihn. Früher hätte ich es geliebt, mit ihm zu spielen – und jetzt spiele ich mit ihm. Darüber bin sehr, sehr glücklich."
Dass die Topmannschaften Frankfurt, Leverkusen und Bayern den zurückliegenden Monat ohne Liganiederlage überstanden haben, beeindruckt – dass dies hingegen auch dem 1. FSV Mainz 05 gelungen ist, überrascht, ging es den in vier Begegnungen doch gegen drei Europapokalteilnehmer. Einer, der in einem starken Kollektiv gar noch herausragte, ist dabei Anthony Caci. Auf dem rechten Flügel vor einer Dreierkette gesetzt, kam der Franzose am 10., 11. und 12. Spieltag bei den ebenfalls überraschend souveränen Erfolgen gegen Borussia Dortmund (3:1), bei Holstein Kiel (3:0) und gegen die TSG Hoffenheim (2:0) immer auf je eine Vorlage, was in diesem Zeitraum den Bundesliga-Bestwert ausmacht.
Der FSV, Ende Oktober noch 13., darf nach seinem starken November berechtigt darauf hoffen, mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben – und vielleicht sogar, eine Rolle im Rennen um Europa zu spielen...