Bundesliga
Auch in dieser Saison verleiht die Bundesliga die offizielle Auszeichnung des Spielers des Monats. Die Wahl wird von der DFL Deutsche Fußball Liga seit 2018/19 in Kooperation mit dem offiziellen Lizenzpartner EA SPORTS durchgeführt. Für den Monat November sind Jonas Hofmann, Thomas Müller, Marco Reus, Alphonso Davies, Filip Kostic und Georginio Rutter nominiert.
Ausschlaggebend für die Berücksichtigung eines Spieltags ist, in welchem Monat der Samstag des Spieltags liegt - in diesem Fall beziehen sich alle Daten auf die Leistungen am 11., 12. und 13. Spieltag.
Wenn es in der Bundesliga einen Spieler gibt, der seinem ohnehin schon hohen Niveau Jahr für Jahr noch eins draufsetzen kann, dann ist es ohne Zweifel Jonas Hofmann. Seine Trainer schätzen ihn seit Jahren für seine Arbeit gegen den Ball. Inzwischen hat er aber auch an seinen Abschlussqualitäten gefeilt. So sehr sogar, dass er mit sieben Saisontoren aktuell der Top-Torjäger von Borussia Mönchengladbach ist. Alleine im November kommt Hofmann auf drei Treffer und ist damit Bundesliga-Top-Torschütze des Monats. "Er hat einfach einen guten Lauf und strotzt nur so vor Selbstvertrauen,“ sagt sein Trainer Adi Hütter, der bedingungslos auf seinen offensiven Mittelfeldspieler baut.
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Für Hofmann ist der Zenit aber längst noch nicht erreicht. „Meinen eigenen Torrekord habe ich jetzt schon geknackt, dabei ist erst ein Drittel der Saison vorbei. Da bleibt noch genug Zeit, um weitere Treffer nachzulegen“, sagte er nach der Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth, wo er als Doppeltorschütze in Erscheinung trat, nur, um eine Woche später im Rheinischen Derby gegen Köln noch einmal nachzulegen. Und auch in der Nationalmannschaft hat der 29-Jährige spät seine Berufung gefunden. Hansi Flick setzte ihn auch in den beiden WM-Qualifikationsspielen im November als Rechtsverteidiger ein. Einen Auftrag, den er bisher mit Bravour gemeistert hat.
Obwohl Julian Nagelsmann in der Offensive beim FC Bayern München gerne rotiert, kann man sich doch ziemlich sicher sein, dass Thomas Müller in der Startelf auftauchen wird. So war es auch bei allen drei Einsätzen im November, wo Müller in jeder Partie einen Treffer auflegte. Damit ist er ligaweit nicht nur der beste Vorbereiter des Monats, sondern war tatsächlich auch an 75 Prozent der Bayern-Tore direkt beteiligt. Das alles ist aber keine Momentaufnahme, sondern bestätigt nur den Trend der letzten Jahre. Müller steht auch 2021/22 wieder mit großem Abstand als bester Zuarbeiter der Bundesliga in der Statistik. Nach dem 13. Spieltag hatte er zehn Torvorlagen auf dem Konto.
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„Bei den Assists geht es mir darum, dranzubleiben. Es geht in einem Spiel nicht jede Chance rein, aber ich habe viele Spieler um mich herum mit enormer Qualität“, so Müller nach dem 1:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld. Zu einem ganz besonderen Jubiläum war es schon eine Woche vorher gekommen. Der 32-Jährige absolvierte sein 600. Pflichtspiel für die Bayern – als erster Feldspieler seit Gründung der Bundesliga. Und die nächste Bestmarke wartet schon: Noch in diesem Jahr könnte Müller sein 400. Bundesliga-Spiel bestreiten. Er wäre damit ligaweit der einzige noch aktive Feldspieler, der in diesen exklusiven Klub aufgenommen wird.
Auch mit 32 Jahren ist Marco Reus noch ein absoluter Schlüsselspieler bei Borussia Dortmund. Der Kapitän stand im November immer in der Dortmunder Startelf. Seine drei direkten Torbeteiligungen, verteilt auf zwei Treffer und einen Assist wurden ligaweit von keinem Spieler überboten, zusätzlich holte er gegen den VfL Wolfsburg noch einen Strafstoß heraus. Sein Trainer Marco Rose, der auch taktisch immer im Austausch mit Reus ist, hat jedenfalls nur Lob übrig: „Ich bin unglaublich froh, einen solchen Kapitän zu haben, der Verantwortung übernimmt, vorangeht und versucht, ständig fit zu sein. Er hat sich in der Mannschaft ein Standing über Leistung erarbeitet, das absolut top ist.“
Reus schreibt sich nach und nach auch immer tiefer in die Geschichtsbücher bei Borussia Dortmund. Mit seinen Bundesliga-Toren 102 und 103 im November zog er im vereinsinternen Ranking an Stephane Chapuisat vorbei und hat jetzt nur noch Manfred Burgsmüller (135 Tore), Michael Zorc (130) und Lothar Emmerich (115) vor sich. Eine weitere Bestmarke würde Reus außerdem aufstellen, sollte er diese Wahl gewinnen. Dann wäre er gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Erling Haaland der einzige Akteur, der viermal zum Spieler des Monats in der Bundesliga gekürt wurde.
Alphonso Davies, genannt „Phonzie“, hat sich mit seinen erst 21 Jahren ohne Zweifel zu einem der besten Linksverteidiger der Welt entwickelt. Der Kanadier steht defensiv stabil, gleichwohl ist seine große Kernkompetenz der Drang nach vorne. Kein Wunder, schließlich kam Davies einst als nomineller Außenstürmer zum FC Bayern München. Und dieser Vorwärtsdrang lässt sich sehr eindeutig in den Zahlen ablesen. Um etwas präziser zu sein: In Torschussbeteiligungen. In seinen drei Einsätzen im November war er an 16 Torabschlüssen seiner Mannschaft direkt beteiligt. Das ist ungewöhnlich hoch für einen Verteidiger. Kein Abwehrspieler gab in diesem Monat mehr Torschüsse ab (8).
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Die Sprint-Fähigkeiten des Bayern-Verteidigers sind natürlich hinlänglich bekannt. Er ist einer der vier Spieler ligaweit, die in dieser Saison die Schallmauer von 36 km/h durchbrochen haben. Stand er im November in der Startelf, gab es auf dem Platz keinen Akteur, der häufiger zum Sprint ansetzte. „Ich bin sehr glücklich, auf diesem Level spielen zu dürfen“, sagt Davies, dessen Voraussetzungen, Profi zu werden, nicht die besten waren: Er wurde in einem Flüchtlingslager in Ghana geboren, ehe er mit seinen Eltern nach Kanada auswanderte. Dort ist er inzwischen auch ein großer Hoffnungsträger: Angeführt von Davies gewannen die Kanadier in diesem November 2:1 gegen Mexiko und haben nun beste Chancen, sich erstmals seit 1986 für eine WM zu qualifizieren.
Am jüngsten Aufschwung von Eintracht Frankfurt mit drei Siegen aus drei Spielen im November hat Filip Kostic einen großen Anteil. Der Dauerläufer auf der linken Seite steuerte beim 2:0 gegen den SC Freiburg ein Tor bei und lieferte beim 2:1 gegen den 1. FC Union Berlin die Flanke zum späten Siegtreffer in der Nachspielzeit von Evan Ndicka. Speziell bei dieser Partie war der Serbe wieder einmal nicht aufzuhalten: An acht Torschüssen seiner Mannschaft war er direkt beteiligt und lieferte 13 Flanken – Saisonrekord! Hier kann ihm ligaweit ohnehin seit Jahren keiner das Wasser reichen. Bis Ende November hatte Kostic 70 Mal geflankt. Mehr als jeder andere Spieler.
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Keine Frage: Das Frankfurter Spiel ist nahezu auf die Stärken des 29-Jährigen zugeschnitten. Die meisten Angriffe laufen über den linken Flügel und den Mann mit der Rückennummer 10. Das muss seinem Trainer aber nicht zwangsweise gefallen: „Wir müssen andere Lösungen finden, als den Ball zur Eckfahne zu spielen und Filip Kostic bringt die Flanke“, so Trainer Oliver Glasner jüngst über die Abhängigkeit von seinem Schlüsselspieler. Dennoch lohnt sich das Erfolgsrezept: Kostic ist mit nunmehr fünf Assists nicht nur der beste Vorlagengeber bei Frankfurt, sondern mit drei Treffern auch der beste Torschütze.
Mit Georginio Rutter von der TSG 1899 Hoffenheim steht zu guter Letzt noch ein Youngster zur Wahl, der sich aktuell mit großen Schritten auf der Überholspur befindet. Der 19-Jährige war zu Saisonbeginn noch hauptsächlich als Joker zu Kurzeinsätzen gekommen, stand bei den beiden Siegen gegen RB Leipzig und die SpVgg Greuther Fürth Ende November aber in der Startelf und wusste sofort zu überzeugen. Seine absolute Glanzleistung lieferte er dabei am 13. Spieltag, als ihm gegen des „Kleeblatt“ ein Doppelpack und eine Torvorlage gelang. Mehr als diese drei Torbeteiligungen schaffte im November ligaweit kein anderer Spieler.
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Der schnelle Franzose, aktueller U20-Nationalspieler für sein Land, gab in diesem Monat außerdem elf Torschüsse ab und wurde dabei nur noch von Robert Lewandowski und Anthony Modeste übertroffen. Es wird in den kommenden Monaten und Jahren also noch einiges von diesem Sturm-Talent, das sowohl zentral als auch über die Flügel angreifen kann, zu sehen sein. Sein Sturmpartner Ihlas Bebou gab nach der Gala gegen Fürth bereits eine erste Prognose ab: „Vor ihm liegt eine sehr große Zukunft.“