Bundesliga

2021-10-06T11:00:00Z

Wer wird der Spieler des Monats September?

Auch in dieser Saison verleiht die Bundesliga die offizielle Auszeichnung des Spielers des Monats. Die Wahl wird von der DFL Deutsche Fußball Liga seit 2018/19 in Kooperation mit dem offiziellen Lizenzpartner EA SPORTS durchgeführt. Für den Monat September sind Florian Wirtz, Joshua Kimmich, Christopher Nkunku, Erling Haaland, Leroy Sane und Christian Günter nominiert.

Die Vergabe beruht auf einem zweistufigen Auswahlverfahren, in dem sowohl die individuellen Leistungsdaten der Spieler als auch das Votum von Fans und Experten berücksichtigt werden.

Ausschlaggebend für die Berücksichtigung eines Spieltags ist, in welchem Monat der Samstag des Spieltags liegt - in diesem Fall beziehen sich alle Daten auf die Leistungen am 4., 5. und 6. Spieltag.

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Florian Wirtz (Bayer 04 Leverkusen)

Shootingstar? Nein, dieses Attribut passt so ganz und gar nicht zu Florian Wirtz und dessen Leistungen für Bayer 04 Leverkusen im abgelaufenen Monat. Ganz im Gegenteil: Der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler, den die "Werkself" im Winter 2020 aus dem Nachwuchs des 1. FC Köln abgeworben hatte, ist längst eine feste Größe bei den Rheinländern. Und noch viel mehr, denn im September zeigte Wirtz, dass er das Zeug hat, einer der ganz großen Stars der Bundesliga zu werden. Der Leverkusener erzielte in allen drei Partien im September jeweils einen Treffer für sein Team und brach durch jedes seiner Tore einen Jugend-Rekord. Der 18-Jährige ist nun der historisch jüngste Spieler bei seinem 8., 9. und 10. Bundesliga-Treffer - mit dem zehnten löste er übrigens Lukas Podolski ab.

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Kaum verwunderlich, dass selbst erfahrene Teamkollegen vom umjubelten Youngster schwärmen: "Florian ist ein geiler Zocker“, sagte Leverkusens Keeper Lukas Hradecky und stellt vor allem die Bescheidenheit seines jungen Mitspielers heraus: "Er macht es überragend und arbeitet hart an sich“, so der finnische Torwart. Denn Wirtz ist nicht nur torgefährlich, sondern versteht es auch seine Mannschaftskameraden perfekt in Szene zu setzen: Im September gab es über seine drei Treffer hinaus noch zwei Torvorlagen und war damit gemeinsam mit Erling Haaland Topscorer der Bundesliga im September. Wirtz hatte somit seine Füße bei fünf der sieben Bundesliga-Treffer der „Werkself“ im zurückliegenden Monat im Spiel, dazu ist der 18-Jährige zusammen mit Andrej Kramaric Top-Vorbereiter der noch jungen Spielzeit. Nein, ein Shootingstar ist Florian Wirtz längst nicht mehr.

Joshua Kimmich (FC Bayern München)

Auch wenn Zufriedenheit ein Wort ist, das vermutlich im Sprachgebrauch eines Joshua Kimmich kaum bis gar nicht vorkommen dürfte: Auf den September wird der Mittelfeldmotor des FC Bayern München sicherlich mit guten Gefühlen zurückblicken. Denn dem 26-Jährigen ist im zurückliegenden Monat etwas gelungen, das gefühlt noch seltener geschieht als eine Sonnenfinsternis: Kimmich war im September der Top-Torschütze der Münchener in der Bundesliga, ließ mit seinen drei Treffern in den drei Partien doch glatt Robert Lewandowski hinter sich. Das hatte sich der deutsche Nationalspieler mit einer Premiere verdient: Beim 7:0 gegen den VfL Bochum am 5. Spieltag gelang Kimmich im 178. Bundesliga-Einsatz sein erster Bundesliga-Doppelpack überhaupt.

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Zudem legte der FCB-Antreiber auch noch den Choupo-Moting-Treffer am 4. Spieltag zum 4:1-Endstand in Leipzig vor. Er war daher mit vier Torbeteiligungen (wie auch Leroy Sane) Bundesliga-Topscorer seines Teams im September. Doch nicht nur offensiv ist Kimmich, der seinen Vertrag in München vor kurzem bis 2025 verlängert hat, wichtiger denn je zuvor beim FC Bayern: Als Führungsspieler und Leistungsträger ist der Nationalspieler nicht mehr aus dem Mittelfeldzentrum des Rekordmeisters wegzudenken. "Ich bin 26 und denke, dass ich fußballerisch die besten Jahre noch vor mir habe. Wir können hier alle noch einen Schritt gehen", erklärte der 26-Jährige anlässlich seiner Vertragsverlängerung. Es klang wie eine Ansage an Mitspieler und Konkurrenz zugleich. Und wer sich Kimmichs Leistungen im September anschaut, der wird einmal mehr feststellen: Der Leader des FC Bayern meint es extrem ernst. Und ist noch längst nicht zufrieden.

Christopher Nkunku (RB Leipzig)

Der Knoten ist endlich geplatzt: Das dürfte sich Christopher Nkunku nach RB Leipzigs 6:0-Kantersieg gegen Hertha BSC gedacht haben. Nach schon vorher ordentlichen Leistungen konnte sich der Franzose im Duell mit den Berlinern auch endlich mit Scorerpunkten belohnen: Zwei Treffer und eine Torvorlage - Nkunku lieferte wie auch sein gesamtes Team offensiv ab, schoss sich den Frust eines gerade in der Offensive mittelmäßig verlaufenen Saisonstarts von der Seele. Erst ein technisch anspruchsvoller Heber über Berlins Torwart Alexander Schwolow, dann ein gefühlvoller Freistoß, den er direkt verwandelte: Für den 23 Jahre alten Außenstürmer war es im 66. Bundesliga-Spiel sein erster Doppelpack. Verwundert zeigte er sich im Anschluss von seiner aktuellen Glanzform nicht: "Es überrascht mich nicht, dass es bei mir vor dem Tor zurzeit so gut läuft", so Nkunku und lieferte die Begründung für diese selbstbewusste Aussage gleich mit: "Weil es harte Arbeit ist. Schließlich tue ich auch sehr viel dafür."

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Harte Arbeit im Training, aber auch harte Arbeit auf dem Platz: Nkunku gab im zurückliegenden Monat die meisten Torschüsse aller Leipziger ab (10), ligaweit zogen nur zwei Spieler häufiger ab. Schon beim rasanten 1:1-Unentschieden beim 1. FC Köln war der Franzose einem Torerfolg ganz nah, doch sein wuchtiger Distanzschuss klatschte an den Pfosten. Auch deshalb blieb man bei den Sachsen ruhig - die Qualität der Mannschaft war zu sehen, sie schlug sich nur noch nicht in Ergebnissen und Erfolgserlebnissen nieder. "Ich habe immer an die Mannschaft geglaubt und bin optimistisch geblieben“, betonte Leipzigs Coach Jesse Marsch nach dem Kantersieg gegen Hertha BSC und fügte an: "Aber es ist auch leicht, optimistisch zu bleiben, wenn man so viel Qualität in einer Mannschaft hat. Es lief zwar zu Beginn der Saison nicht optimal, aber wir haben einfach immer weitergearbeitet", so der US-Amerikaner. Und wenn sich Arbeit so auszahlt wie im Falle Christopher Nkunkus: Dann sind sowohl Trainer als auch Fans hochzufrieden.

Erling Haaland (Borussia Dortmund)

Manchmal gibt es sie, diese magischen Momente, in denen die Zeit still zu stehen oder zumindest etwas langsamer zu verlaufen scheint. Die 83. Minute im Duell zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Union Berlin war so ein Slow-Motion-Moment: Nach einem langen Ball setzt sich BVB-Stürmer Erling Haaland im Laufduell durch und hebt das Spielgerät gefühlvoll über Berlins Torwart Andreas Luthe ins Tor der "Eisernen". Ein magischer Moment des Norwegers, der im September nicht nur in dieser Szene wieder einmal seine ganze Klasse unter Beweis stellte. Insgesamt erzielte Haaland im zurückliegenden Monat vier Tore (die meisten in der Bundesliga) und legte zudem einen weiteren Treffer auf - damit ist der 21-Jährige neben Florian Wirtz Topscorer im September. Kaum zu glauben: Für diese Bestmarken im September reichten Haaland zwei Bundesliga-Spiele. Am 6. Spieltag in Mönchengladbach fehlte der Norweger verletzt.

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Haalands Höhenflug kommt nicht von ungefähr, arbeitet der BVB-Stürmer doch extrem hart an seinen Stärken und an seinen Schwächen. So hat er sein Kopfballspiel enorm verbessert, traf sowohl beim spektakulären 4:3 in Leverkusen als auch gegen Union Berlin nach einem Luftzweikampf. "Wenn er die Qualität jetzt auch noch hat, dann Ui-Ui. Viel Spaß an alle anderen, die noch auf uns warten", zeigte sich auch Dortmunds Trainer Marco Rose von seinem Schützling beeindruckt. Wie wichtig Haaland für den BVB ist, zeigte sich dann auch in Mönchengladbach, als der Norweger verletzt passen musste und es den Schwarzgelben beim 0:1 im Borussen-Duell an Durchschlagskraft fehlte. Da war dann niemand in vorderster Front, um für diesen einen magischen Moment zu sorgen. Oder um es mit Marco Rose zu sagen: "Das ist Wille, Qualität, das ist Einsatz" - das komplette Paket also. Jetzt sogar mit Kopfballspiel!

Leroy Sane (FC Bayern München)

Endlich angekommen: Unter diesem Motto könnte der September für Leroy Sane stehen. Beim FC Bayern kam der hochveranlagte Außenstürmer im zurückliegenden Monat so richtig in Fahrt und strafte all seine Kritiker Lügen. Erstmals seit Anfang März 2021 stand der 25-Jährige wieder in drei Bundesliga-Spielen des Rekordmeisters hintereinander in der Anfangsformation. Sane zahlte das von FCB-Coach Julian Nagelsmann in ihn gesetzte Vertrauen mit Leistung zurück: Er erzielte zwei Tore und legte zwei weitere Treffer vor, war damit gemeinsam mit Joshua Kimmich Topscorer der Bayern im September. Sane war in jedem Bundesliga-Spiel seines Teams im September an mindestens einem Treffer beteiligt. Das können außer ihm und Teamkollege Kimmich nur noch der Leverkusener Florian Wirtz und Filip Kostic (Eintracht Frankfurt) von sich behaupten. Ein rasanter Formanstieg des Nationalspielers, der sich auch in den Zahlen niederschlägt.

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Erst ein schwieriger Start, nun der gefeierte Held. Wie ist diese Entwicklung zu erklären? "Ich fühle mich sehr gut", sagt Sane selbst. "Ich bin sehr froh, dass die letzten Spiele so gut liefen", wirkt der 25-Jährige erleichtert dank seiner starken Auftritten, die ihn in die Herzen der Bayern-Anhänger gebracht haben. Einen Fan hatte er auf jeden Fall stets auf der Trainerbank des Rekordmeisters. "Ich habe ja schon oft betont, dass er herausragend gut ist und wir noch viel Freude an ihm haben werden - das zeigt er in den letzten Wochen", sagt FCB-Coach Julian Nagelsmann zur Leistungssteigerung seines Schützlings, den er nun vermehrt über die linke Seite angreifen lässt. Ein Positionswechsel hat also gereicht, um Sane wieder auf Kurs zu bringen. Nun zeigt der Nationalspieler die Weltklasse-Leistungen, für die man ihn einst aus Manchester nach München geholt hat. Leroy Sane - er ist endlich angekommen beim FC Bayern.

Christian Günter (Sport-Club Freiburg)

Sag zum Abschied leise Servus? Das Motto des bekannten Peter-Alexander-Schlagers wollte sich der Sport-Club Freiburg um Kapitän Christian Günter für das letzte Bundesliga-Spiel im legendären Dreisamstadion nicht zu eigen machen. Gegen den FC Augsburg sorgten die Breisgauer für eine emotionale Abschiedsfete, gewannen ihr abschließendes Heimspiel in der alten Heimat mit 3:0. "Ich habe knapp 14 Jahre hier gespielt und werde das Stadion natürlich vermissen", erklärte Günter vor seinem 300. Pflichtspieleinsatz im SC-Trikot und sprach von Gänsehaut, die er zum Abschied noch einmal verspüren wird. Von Sentimentalitäten war dann auf dem Platz wenig zu spüren, denn die Freiburger präsentierten sich einmal mehr erfolgreich - auch dank ihres formstarken Linksverteidigers, der als Spielführer mit bestem Beispiel vorangeht. Alle drei Partien im September absolvierte der 28-Jährige über die komplette Spielzeit.

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Damit ist Günter ein enorm wichtiger Faktor für den historischen Höhenflug des Sport-Clubs, der wie der FC Bayern München nach sechs Partien immer noch ungeschlagen ist - neuer Freiburger Vereinsrekord. Ebenfalls ein Bestwert in der Clubhistorie: vier Gegentore nach sechs Partien. Im September war es sogar nur ein einziger Gegentreffer, weil vor allem die Abwehrreihe um Kapitän Günter stabil steht und darüber hinaus Akzente nach vorn setzt. Der Linksverteidiger, im Sommer im deutschen EM-Kader, blieb zwar im zurückliegenden Monat ohne direkte Torbeteiligung, gab aber im September die zweitmeisten Torschussvorlagen ligaweit (9). Und gegen Augsburg zeichnete Günter vor allem für die Entstehung des Führungstreffers maßgeblich verantwortlich, Lukas Kübler staubte nach dem Schuss des Kapitäns zum 1:0 ab. Der Startschuss für die Abschiedsfete im Dreisamstadion. Und nun? "Jetzt gehen wir rüber ins neue Stadion - um dort wieder Geschichte zu schreiben."

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