Zittersieg für lange eiskalte Freiburger

Der SC Freiburg empfing am 16. Spieltag der Bundesliga Aufsteiger Holstein Kiel im Europa-Park Stadion. Die Breisgauer wollten mit einem Sieg den Anschluss an die oberen Tabellenplätze halten, während Kiel hoffte, den Schwung aus dem 5:1-Erfolg gegen Augsburg vor der Winterpause mitzunehmen. Freiburgs Trainer Julian Schuster musste auf den erkrankten Philipp Lienhart verzichten, Kiels Coach Marcel Rapp begann mit Neuzugang David Zec in der Startelf.

Die Partie begann mit einer Schrecksekunde: Bereits nach 20 Sekunden unterlief Freiburgs Keeper Noah Atubolu beinahe ein folgenschwerer Fehler. Sein Abschlag traf Phil Harres, und nur mit Mühe konnte Atubolu den Ball vor der Torlinie klären. In der Folge entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem Kiel mutig agierte und Freiburg zunächst Probleme bereitete. Die erste nennenswerte Chance hatte Finn Porath für die Gäste, der in der zehnten Minute knapp am Tor vorbeischoss.

Die Führung für die Gastgeber fiel in der 23. Minute durch ein Eigentor. Eren Dinkçi wollte den Ball in die Mitte spielen, doch Nicolai Remberg fälschte unglücklich ins eigene Tor ab. Freiburg gewann nun zunehmend die Oberhand und erhöhte in der 38. Minute auf 2:0. Christian Günter zirkelte einen Freistoß aus rund 28 Metern mit beeindruckenden 115 km/h unhaltbar in den Winkel - sein erstes Bundesliga-Tor per direktem Freistoß überhaupt.

Nach der Pause versuchte Kiel, zurück ins Spiel zu finden. Marcel Rapp brachte in der 57. Minute Lewis Holtby für Armin Gigović, um neue Impulse zu setzen. Freiburg verteidigte geschickt und lauerte auf Konter. In der 66. Minute reagierte auch Julian Schuster und brachte Michael Gregoritsch für Lucas Höler sowie Patrick Osterhage für Merlin Röhl. Diese Wechsel zahlten sich aus, denn Freiburg gewann wieder mehr Kontrolle über das Spiel.

In der 74. Minute schien Vincenzo Grifo mit dem 3:0 alles klar zu machen. Der italienische Nationalspieler vollendete eine schöne Kombination über Ritsu Dōan. Es war Grifos fünfter Saisontreffer, ein wichtiger Beitrag zur Freiburger Offensive.

Doch die Partie war noch nicht entschieden. Phil Harres brachte mit einem Doppelpack in der 85. und 90. Minute die Spannung zurück. Plötzlich stand es nur noch 3:2, und Kiel witterte seine Chance. In der Nachspielzeit hatte Fiete Arp sogar die Gelegenheit zum Ausgleich, doch Atubolu parierte stark und sicherte Freiburg den knappen Sieg. Harres' Leistung war beeindruckend - er erzielte sein fünftes und sechstes Saisontor und zog damit mit Shuto Machino als Kiels Top-Torschütze gleich.

Christian Günter ragte in diesem Spiel besonders heraus. Sein spektakulärer Freistoßtreffer war nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern auch spielentscheidend. Der Kapitän war über die gesamte Spielzeit eine treibende Kraft in Freiburgs Offensive und zeigte auch defensiv eine solide Leistung. Mit seiner Erfahrung und Führungsqualitäten trug Günter maßgeblich zum Sieg bei und bestätigte einmal mehr seinen Wert für die Mannschaft. Kein Freiburger gab zudem mehr Torschüsse ab als Linksverteidiger Günter (drei).

Bundesliga Match Facts
xGoals: Freiburg 0,76 - Holstein Kiel 2,2
Schnellster Spieler: Max Rosenfelder (SCF), 33,0 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 2:0 von Christian Günter (SCF), 2,94 Prozent
Most Pressed Player: Ritsu Dōan (SCF), 19 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Lukas Kübler (SCF), +2,73

Fantasy Heroes: Phil Harres (Holstein Kiel, 289 Punkte), Christian Günter (SC Freiburg, 253 Punkte), Vincenzo Grifo (SC Freiburg, 245 Punkte)