Bundesliga

Der SV Werder im Check: Optimismus an der Weser

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Der Saisonstart rückt näher, am 18. September beginnt die neue Saison! bundesliga.de nimmt bis dahin alle Clubs unter die Lupe - hier der SV Werder Bremen.

Kader

Der große Kahlschlag blieb nach der enttäuschenden Saison 2019/20 aus. Aus der Stammelf, die im Endspurt nach der Bundesliga-Pause doch noch den Klassenerhalt schaffte, hat lediglich Kevin Vogt (nach Leihe zurück nach Hoffenheim) den Club verlassen. Aber auch altgediente Spieler wie Claudio Pizarro, Philipp Bargfrede oder Fin Bartels sind nicht mehr da. Für die Sechserposition haben die Bremer dafür Patrick Erras vom 1. FC Nürnberg verpflichtet. Außerdem sind mit Tahith Chong (Manchester United, Leihe), Felix Agu (VfL Osnabrück) und Romano Schmid (war zuletzt 1,5 Jahre an den Wolfsberger AC ausgeliehen) drei vielversprechende junge Spieler neu an Bord. Insgesamt ist der Kader deutlich verjüngt und hat vor allem Kopfballstärke (Erras) und Tempo (Chong) hinzugewonnen.

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Schlüsselspieler: Davy Klaassen

Davy Klaassen war der Bremer Königstransfer vor der Saison 2018/19 und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil des Teams, ohne komplett herauszuragen. Nach der coronabedingten Bundesliga-Pause zeigte der Niederländer aber, dass er das Herz dieser Mannschaft sein kann. Nachdem er die 1:4-Niederlage am 26. Spieltag wegen einer Gelbsperre verpasst hatte, sorgte er auch mit seinen drei Treffern und zwei Vorlagen für ein Bremer Happy End. Der 27-Jährige marschierte mit unermüdlichem Einsatz voran und setze mit der einen oder anderen rustikaleren Grätsche auch einmal ein Zeichen. Vor allem trumpfte er aber auch fußballerisch auf - und das soll er in der kommenden Saison von Anfang an tun.

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Überraschung der Vorbereitung: Josh Sargent

Der US-Amerikaner gilt schon lange als großes Talent, aber konstant konnte er das bislang nicht in der Bundesliga abrufen. Immerhin vier Mal traf er in der vergangenen Saison und verdoppelte so seine Bilanz aus 2018/19. Dennoch wähnte man Sargent im Kampf um einen Stammplatz nur in einer Außenseiterrolle, denn Niclas Füllkrug, Davie Selke und Yuya Osako sind allesamt namhafte Bundesliga-Spieler. Der 20-Jährige arbeitet aber extrem hart an seinen Schwächen und zeigte sich in der Vorbereitung in der Form seines Lebens. Seinen Trainer Florian Kohfeldt bewog das sogar zu einer bemerkenswerten Aussage: "Ich kann mir momentan keine Startaufstellung am 1. Spieltag ohne Josh vorstellen." Die Saison 2020/21 könnte die des Josh Sargent werden.

Trainer Florian Kohfeldt mit Neuzugang Tahith Chong
Trainer Florian Kohfeldt mit Neuzugang Tahith Chong

Trainer und Taktik

Florian Kohfeldt erhielt auch in schweren Zeiten das Vertrauen der Bremer Verantwortlichen und zahlte das mit dem geglückten Klassenerhalt zurück. Die Bremer konnten sich in der Spielpause sammeln und belegten in der post-Bundesliga-Pause-Tabelle einen ordentlichen neunten Platz. Dabei blieb die taktische Flexibilität das Markenzeichen des Werder-Coachs. 3-5-2, 3-4-3, 4-4-2 mit Raute oder 4-3-3 - alle diese taktischen Grundformationen wählte der 37-Jährige in der abgelaufenen Saison regelmäßig. In dieser Spielzeit wird die Viererkette wohl die bevorzugte Defensivfunktion. Davor könnten die Bremer entweder mit einer Raute und zwei Spitzen agieren, oder in einem 4-3-3 auf die pfeilschnellen Außenstürmer Chong und Rashica setzen. Beide Varianten werden sicherlich häufig zum Einsatz kommen - auch während eines Spiels, denn Kohfeldt verändert auch häufig während den Partien die Grundformation.

Topfakt

Werder Bremen bleibt nach der erfolgreichen Relegation gegen den 1. FC Heidenheim weiterhin der Dino der Bundesliga. Die Bremer bestreiten am 1. Spieltag ihr 1901. Bundesliga-Spiel und liegen damit im ewigen Ranking weiterhin 26 Spiele vor dem FC Bayern München.

>>> Der Spielplan des SV Werder Bremen

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Saisonziel

In der vergangenen Saison hatten die Bremer mutig die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb als Ziel ausgerufen. "Wir werden nach der letzten Saison sicherlich nicht von Europa reden", stellte Führungsspieler Maximilian Eggestein im Kicker klar, sagt aber auch: "Ich fände es auch nicht richtig, jetzt Platz 15 als neuen Anspruch auszurufen." In der vergangenen Saison lief aus Werder-Sicht fast alles schief, aber diese Erfahrungen könnten auch lehrreich sein. Mittelfristig soll es aber an der Weser wieder nach oben gehen, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Marco Bode erklärt. "Ich unterscheide zwischen Saisonziel und mittelfristiger Ambition. Die bleibt nach der letzten Saison für mich unverändert: einstelliger Tabellenplatz mit dem Kampf um Europa", so der ehemalige Nationalspieler. Eines ist aber klar: Mehr als nur Abstiegskampf soll es auch in dieser Saison schon sein - und das erscheint nach den bisherigen Eindrücken des Sommers auch absolut realistisch.

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