Bundesliga
Das Samstagabend-Topspiel des 13. Spieltag bestreiten zwei Aufsteiger: Der SV Werder Bremen empfängt um 18.30 Uhr den FC Schalke 04. Die Stimmungslage könnte bei den beiden Bundesliga-Rückkehreren vor dem direkten Duell kaum unterschiedlicher sein.
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Lange Zeit ähnelten sich der SV Werder Bremen und der FC Schalke 04 in ihrer Entwicklung. Gemeinsam stiegen die beiden langjährigen Bundesliga-Stammgäste im Sommer 2021 aus der deutschen Eliteklasse ab, gemeinsam kehrten sie ein Jahr später wieder zurück. Doch seit dem großen Aufstiegsjubel im Mai ist es vorbei mit der Einigkeit. Eine Statistik genügt, um auf den Punkt zu bringen, wie unterschiedlich die Saison 2022/23 bisher für die beiden Clubs verlaufen ist: Werder-Angreifer Niclas Füllkrug hat bereits genauso viele Scorer-Punkte gesammelt (neun Tore, zwei Torvorlagen) wie alle Schalker zusammen Tore erzielt haben (elf).
Und während in Bremen und dem Rest von Fußballdeutschland vor allem darüber diskutiert wird, ob Bundestrainer Hansi Flick auf einen Füllkrug in dieser Form nicht auch bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft setzen sollte, geht in Gelsenkirchen die Angst vor dem nächsten Abstieg um. Bremen hat bisher 18 Punkte gesammelt, hält damit sogar den Anschluss an die Europapokal-Plätze. Mit einer solchen Ausbeute nach zwölf Spieltagen ist erst einmal eine Mannschaft abgestiegen (2010/11 Eintracht Frankfurt). Schalke hingegen hat erst sechs Zähler gesammelt und ist das Tabellen-Schlusslicht.
Werder geht also als Favorit in dieses Duell, sollte sich seiner Sache aber nicht zu sicher sein. Die Königsblauen haben gerade erst den Trainer gewechselt, um der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben. Thomas Reis ist nun der Mann, der an der Seitenlinie das Sagen hat. Zwar musste er zum Auftakt eine 0:2-Niederlage gegen Freiburg hinnehmen, doch mit jeder Trainingseinheit sollten sich die Spieler besser an das von ihm geforderte Spiel gewöhnen. "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die alles investiert hat", hatte der 49-Jährige nach seinem ersten Spiel als Schalke-Trainer gesagt. Und die Bremer sollten davon ausgehen, dass Schalke auch im Duell mit ihnen alles investieren wird.
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Die Vergangenheit zeigt, dass in dieser Paarung alles passieren kann. Beide Clubs feierten jeweils gegen den anderen die meisten Bundesliga-Siege: Werder gewann 45 Mal gegen Schalke, die Königsblauen 38 Mal gegen die Grün-Weißen. Und Bremens Trainer Ole Werner warnt vor dem Duell mit den Schalkern vor zu großer Euphorie angesichts des bisherigen Saisonverlauf: "Wichtig ist für uns, dass wir die Dinge richtig einordnen und auf uns schauen. Intern gelingt uns das sehr gut."
Der psychologische Vorteil liegt eindeutig aufseiten der Hanseaten. Füllkrug, der zusammen mit Leipzigs Christopher Nkunku die Torjägerliste anführt, sagte nach dem 1:0-Sieg gegen Hertha BSC: "Wir wissen, was wir können. Wir drehen nicht durch, wenn es lange gut läuft, verfallen aber auch nicht in Selbstzweifel, wenn es mal nicht läuft." Diese innere Ruhe und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist ein Faustpfand für Bremen. Und auf Schalke würde man sich wünschen, diese Fähigkeiten ebenfalls für sich zu entdecken.
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Das direkte Duell der beiden Aufsteiger bietet den Gästen eine gute Gelegenheit, das Ruder endlich herumzureißen. Denn S04 möchte sicherlich nur ungern in die Geschichte eingehen: Schalke hat keins der letzten 34 Bundesliga-Auswärtsspiele gewonnen und kann nun den historischen Negativrekord des KSC einstellen, wenn auch in Bremen kein Sieg gelingt. Am Samstagabend werden die Königsblauen alles dafür tun, die Negativserie endlich hinter sich zu lassen.