Bundesliga

"Eine große Chance für mich"

Angekommen beim SVW: Horst Steffen stellt sich vor
Angekommen beim SVW: Horst Steffen stellt sich vor

Erst vor wenigen Tagen wurde Horst Steffen als neuer Coach des SV Werder Bremen bestätigt. Nun zeigt sich der 56-jährige auch erstmals im Weserstadion, spricht über Beweggründe des Wechsels und seine Ziele mit dem neuen Verein.

Manchmal kann es im Fußball schon verdammt schnell gehen. Horst Steffen weiß ein Lied davon zu singen. Durch die Last-Minute-Niederlage in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim Ende Mai hatte der 56-Jährige den Sprung mit seiner SV Elversberg in die Bundesliga knapp verpasst, nur um drei Tage später dann doch noch im Oberhaus des deutschen Fußballs aufzuschlagen: als Nachfolger von Ole Werner und neuer Trainer des SV Werder Bremen

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Für den gebürtigen Meerbuscher ist es ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter, die als Trainer einst in der Landesliga begann und ihn nun schon ziemlich weit nach oben geführt hat. "Ich habe fast alles trainiert, außer in der Bundesliga. Wenn dann Werder Bremen anfragt, muss man nicht lange überlegen. Es ist eine große Chance für mich, Werder ist was wert", sagt Steffen auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz bei den Grün-Weißen, wobei er sich an die veränderte Umgebung erst noch gewöhnen müsse: "Stadt, Stadion, Umkleide – alles ist neu. Das macht es für mich spannend und herausfordernd."

Steffen war Bremens Wunschkandidat

Bei den Hansestädtern sind sie sich aber sicher, dass das dem ehemaligen Bundesligaprofi (Bayer 05 Uerdingen, Borussia Mönchengladbach und MSV Duisburg) relativ schnell gelingen wird und er die Norddeutschen weiter voranbringen kann.

"Wir wollen mutigen Fußball spielen. Offensiven Fußball. Die Art und Weise, wie Horst Fußballspielen lässt, wie auch seine menschlichen Fähigkeiten haben ihn zu unserem Wunschkandidaten gemacht", sagt Clemens Fritz, Geschäftsführer Fußball bei den Bremern über die Entscheidung pro Steffen, der am Osterdeich auch wieder eine neue Philosophie verfolgen soll.

Junge Spieler und Talente erkennen, fördern und entwickeln, um somit auch neue Werte für den Verein zu schaffen. Das ging in der Vergangenheit ein wenig unter an der Weser, soll nun aber wieder vermehrt in den Vordergrund rücken.

In Elversberg hat Steffen junge Spieler wie den ehemaligen Bremer Nick Woltemade entwickelt

"Ich sehe hier in der U19 schon Spieler, wo man etwas entwickeln kann"

Dass Steffen das kann, hat er zuletzt eindrucksvoll bei der SVE bewiesen, die er anfänglich in der Regionalliga übernahm und mit überschaubaren Mitteln fast bis in die Bundesliga führte. Auch mit der Hilfe von Nachwuchsspielern.

"Es ist immer so, dass ich gerne junge Spieler einbaue, wenn sie Qualität haben. Qualität ist die Voraussetzung. Ich sehe hier in der U19 schon Spieler, wo man etwas entwickeln kann", sagt Steffen und hat mit der angesprochenen Nachwuchmannschaft des SVW bereits ein Faustpfand in der Hinterhand, wurde doch gerade erst der Juniorenpokal gewonnen und die Deutsche Meisterschaft mit dem Aus im Halbfinale nur knapp verpasst.

Für seine neue Station im hohen Norden des Landes gibt der Chefcoach aber noch ganz andere Ziele aus, insbesondere die Art des Auftretens betreffend. "Ich will Werte transportieren, Klarheit haben, Spiele mit einer Lust und Laune gewinnen, so dass es auf die Tribüne und die Bildschirme herüberreicht. Dreckig Spiele gewinnen – das ist nicht unbedingt das, wofür ich stehe", sagt der 56-Jährige.

Mit Trikot: Steffen hält das Event-Shirt der Bremer hoch

Hoffnungen auf den Europapokal

Um seinen Worten auch Taten folgen zu lassen, gilt es für ihn nun, möglichst schnell den eigenen Kader zu analysieren, der in der anstehenden Transferperiode zudem noch bestmöglich ergänzt werden soll. "Ich werde in die Tiefe gehen und will herausfinden, wo wir besser werden und Positionen im Detail verändern können. Dafür werde ich in den nächsten Tagen und Wochen viel Zeit verwenden", so die Ankündigung von Steffen.

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Gemessen werden dürfte der neue Coach schließlich aber vor allem an den Ergebnissen. Haben die Grün-Weißen in der abgelaufenen Saison nur denkbar knapp die Qualifikation für das europäische Geschäft verpasst, ist in der Stadt nun auch eine grundlegende Hoffnung erkennbar, bald wieder Flutlichnächte im Europapokal am Osterdeich erleben zu dürfen.

"Generell kann man eine Richtung erst einschätzen, wenn die ersten Trainingseinheiten, die Vorbereitung und vielleicht sogar die ersten Bundesligaspiele absolviert sind. Man könnte jetzt etwas herausposaunen, das wäre jedoch nicht ich", gibt sich Steffen angesprochen auf die gesteigerten Erwartungen zunächst zurückhaltend, lässt bei seiner Vorstellung dann aber doch noch ein wenig Träumerei zu: "Mein erster Eindruck zum Europapokal ist: Ja, das kann passen."

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