Bundesliga
Am 18. August startet die Bundesliga-Saison 2023/24. Vor dem Start nimmt bundesliga.de alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Diesmal: Der VfB Stuttgart. Sebastian Hoeneß will mit Demut in die Saison gehen - wichtig wird das Funktionieren als Mannschaft.
Der VfB Stuttgart hat eine neue Nummer Eins im Tor. Florian Müller duellierte sich zuletzt mit Fabian Bredlow, wechselte nun aber nach Freiburg. Deshalb verstärkte sich der VfB mit Alexander Nübel (FC Bayern, Leihe) als Stammkraft, zudem rückte mit Dennis Seimen ein Top-Talent in die Torwartgruppe der Profis. Davor blieb die Mannschaft weitestgehend unverändert. Mit Maximilian Mittelstädt wurde ein Backup für Linksverteidiger Borna Sosa geholt, zuletzt musste MIttelfeldspieler Nikolas Nartey hier mehrfach aushelfen
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Im Offensivbereich ist die Festverpflichtung von Serhou Guirassy (Rennes) die vielleicht wichtigste Personalie des Sommers. Zudem wurde mit Deniz Undav (Brighton, Leihe) ein echter Hochkaräter als Ergänzung sowie Alternative für Guirassy geholt. Wegen einer Verletzung am Außenband im Knie fällt Undav jedoch einige Wochen aus. Mit Stürmer Jovan Milosevic gehen die Schwaben zudem ihren Talente-orientierten Weg weiter - der 17-Jährige überzeugte auch direkt in der Vorbereitung. Sebastian Hoeneß konnte weiterhin seinen alten Schützling (bei Bayern II) Wooyeong Jeong aus Freiburg verpflichten, der Zehner ist auf der Position hinter Guirassy eine spannende Alternative. Jamie Leweling (Union, Leihe) stellt zudem noch eine weitere Option auf den Flügel- oder Halbpositionen dar. Hier hatten die Stuttgarter durch die Wechsel von Tiago Tomas (Sporting, Leihe beendet, jetzt bei Wolfsburg) und Juan Jose Perea (Rostock, Leihe) zwei Kaderstellen offen.
In der ganzen Bundesliga-Saison 2022/23 stand Wataru Endo nur 15 Spielminuten, die er gesund war, nicht auf dem Feld (Auswechslung gegen Bayern am 6. Spieltag). Ansonsten verpasste er nur acht Minuten gegen Hertha sowie das Folgespiel am 15. Spieltag gegen Leverkusen mit einer Gehirnerschütterung. Der Kapitän der Schwaben ist der Dauerbrenner der Mannschaft. Kein anderer Spieler absolvierte so viel Einsatzzeit wie er (3.523 Spielminuten). Besonders im Saisonfinale drehte Endo komplett auf. Eine indirekte Torvorlage am 32. Spieltag und ein direkter Assist am 34. Spieltag Endos brachten dem VfB jeweils ein Unentschieden - und am 33. Spieltag gegen Mainz sorgte Endo mit dem Treffer zum 1:1 und später einem Assist zum 3:1 für den sicheren Sieg und drei weitere Punkte, die am Ende zur Teilnahme an der Relegation und somit zum Klassenerhalt führten. Endo ist nicht nur der Kapitän, sondern ein echter Leitwolf der Schwaben und zudem Stuttgarts Spielmacher in der Schaltzentrale.
In der Vorsaison agierte Stuttgart noch hauptsächlich aus einer Dreierkette, in der Sommervorbereitung schickte Hoeneß seinen VfB aber vermehrt mit einer Viererkette auf den Platz, die vor Nübel verteidigen soll. Hier wird Josha Vagnoman voraussichtlich rechts einen Stammplatz besetzen, doch nach verspätetem Einstieg wegen der U21-EM verletzte sich der Rechtsverteidiger, sodass wohl Pascal Stenzel zum Saisonbeginn starten wird. In der Innenverteidigung ist Mavropanos ein Startelf-Kandidat, fehlte zuletzt aber mehrfach in den Testspielen, könnte zu Saisonbeginn also zunächst hintenanstehen. Zentral starten vermutlich Waldemar Anton und Zagadou. Weil Sosa in der Vorbereitung mehrfach fehlte, unter anderem bei der Generalprobe gegen Sheffield United, wird wohl Hiroki Ito zunächst links hinten verteidigen. Die Schaltzentrale bilden Kapitän Endo und Defensiv-Anker Atakan Karazor. Davor agierten bei der Generalprobe Silas Katompa Mvumpa, Enzo Millot und Chris Führich. Neuzugang Jeong könnte sowohl zentral als auch links ebenfalls eine Option für die erste Elf sein. In der Spitze ist Guirassy gesetzt, aber Neuzugang Undav ist eine echte Alternative.
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Die mögliche Startelf
Nübel - Stenzel, Anton, Zagadou, Ito - Endo, Karazor - Silas, Millot, Führich - Guirassy
Bereits früh in der Sommervorbereitung hat Sebastian Hoeneß die Mission erneuter Klassenerhalt als Ziel für die kommende Saison ausgegeben. "Wir sollten aufgrund der jüngsten Vergangenheit eine gewisse Demut an den Tag legen", betonte der Stuttgart Cheftrainer im Interview mit dem kicker, "wir wollen nicht unsere Ambitionen verlieren, aber erst einmal darauf achten, so früh wie möglich Planungssicherheit hinsichtlich der Bundesligazugehörigkeit zu haben." Die Mannschaft benötigt nach dem anstrengenden Abstiegskampf Zeit - und das weiß Hoeneß auch.
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Beim VfB steht ein kleiner Umbruch an. Dabei sollen zwar nicht groß Leistungsträger gehen, jedoch muss Hoeneß die alte Mannschaft stabilisieren - eine Ausrichtung auf seinen Spielstil, nachdem dieser erst im April übernommen hatte, hat bereits stattgefunden. Nun geht es darum, die Muster zu etablieren und die individuellen Qualitäten im Stuttgarter Kader auch als Mannschaft auf den Platz zu bringen. Schafft Hoeneß es, eine Mannschaftsleistung hervorzubringen, die mindestens so gut - oder besser - als die Summe seiner Einzelspieler ist, könnte auch das Thema Abstiegskampf in dieser Saison hinter sich gelassen und trotz aller Demut ein Platz im Tabellenmittelfeld angestrebt werden.