Mainz 05 im Teamcheck: Mit "Dynamik und Power" zum Erfolg

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Bo Henriksen hat die Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 erst im Februar diesen Jahres übernommen - und trotzdem wirkt es, als wäre er immer schon da gewesen. Diese Energie, die er auch durch seine Anfeuerungs-Läufe für die Fans im Stadion entfacht, ist etwas ganz Besonderes. Nach der ersten Sommervorbereitung gilt es jetzt aber für den Dänen, diese neu gewonnene Kraft beizubehalten.

"Wir hoffen natürlich, dass wir weiter an diese Erlebnisse und die gute Stimmung anknüpfen können, das ist das wichtigste für uns", erzählte der Coach der 05er. "Die Bundesliga ist schwierig, jedes Spiel ist ein Kampf. Wir hoffen, dass wir diese Dynamik und Power haben. Wenn wir das hinkriegen, haben wir eine gute Chance auf Erfolg in den nächsten Jahren."

Der wichtigste Neuzugang ist nicht wirklich neu in Mainz - Paul Nebel ist ein waschechtes Eigengewächs aus der Nachwuchsakademie der 05er. Bereits im Alter von 13 Jahren schloss sich der beidfüßige Wirbelwind dem FSV an, doch zuletzt war er zwei Saisons an den Karlsruher SC ausgeliehen - und sorgte dort für mächtig Trubel. Mit neun Treffern und 14 Torvorlagen mischte er in 65 Spielen die 2. Bundesliga auf.

Nun soll Nebel sich in das Bundesliga-Team der Mainzer integrieren und dort für Wirbel sorgen. Mit seinem ungestoppten Kreativgeist und vor allem seiner Vielseitigkeit bringt er Coach Henriksen einen riesigen Mehrwert. Denn Nebel kann vor der Abwehr eigentlich überall spielen - im Zentrum, auf den Flügeln oder in der Sturmspitze. Eine Stammplatz-Möglichkeit ergab sich für Nebel in der Vorbereitung vor allem auf der linken Flügelverteidiger-Position.

"Er kann laufen, er hat Tempo, er will kämpfen und er kann Fußball spielen. Seine Leistung war hervorragend", lobte der FSV-Trainer seinen Schützling nach dem ersten Einsatz in der neuen Rolle gegen Kiel. "Diese Position passt besser zu ihm, weil er die Gegner vor sich und nicht im Rücken hat, wenn er den Ball bekommt. Das ist wichtig für einen Spieler wie ihn, weil er ein sehr guter Fußballer ist", erklärte Henriksen die Umstellung.

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Kaum ein Spieler hatte bei seinem Verein so einen Impact wie Nadiem Amiri bei den Mainzern, als er im Winter vom späteren Meister Bayer 04 Leverkusen in die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz kam. Mit positiver Energie und absoluten Top-Leistungen stieg der frühere deutsche Nationalspieler sofort zum Führungsspieler auf und ist nach nur einem halben Jahr einer der Co-Kapitäne von Chef Silvan Widmer.

Am Ende standen bei Amiri "nur" ein Tor und vier Torvorlagen in 15 Einsätzen für die 05er zu Buche, doch sein Einfluss geht über die reinen Scorer hinaus. Immer wieder trieb er in der vergangenen Rückrunde die Mannschaft an, organisierte das Offensivspiel und gab seinen Mitspielern das Selbstvertrauen, sich aus der misslichen Lage herauszukämpfen. Denn als der 27-Jährige im Winter nach Mainz kam, stand der FSV mit gerade einmal elf Punkten auf Rang 17 der Tabelle. Am später sicheren Klassenerhalt als Tabellen-13. hatte der "halbjährige" Deutsche Meister einen großen Anteil.

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Bo Henriksen hat seit seiner Ankunft nichts an der gespielten Formation geändert - er setzt wie Vorgänger Bo Svensson (jetzt Union Berlin) auf ein 3-4-3, wobei meist zwei Halbstürmer hinter einer echten Spitze agieren. Das blieb auch über den gesamten Sommer so. Spannend wird allerdings sein, wie sich die Dynamik im Spiel verändert, wenn mit Nebel ein klarer Offensivspieler auf dem linken Flügel agiert - bisher startete hier meist ein Außenverteidiger.

Durch Nebels linke Positionierung müssen rechts Kapitän Widmer, Neuzugang Nikolas Veratschnig, Phillipp Mwene und Anthony Caci, die alle Rechtsfuß sind, aber teilweise viel links agierten, um einen Platz kämpfen. Tendenziell hat der Franzose hier die Nase vorn, könnte aber - wie Widmer - auch als Innenverteidiger aushelfen. Die Angriffsreihe könnte aus Sturmspitze Jonathan Burkardt, Bayern-Leihspieler Armindo Sieb und Linksaußen Jae-sung Lee bestehen. Neben Amiri in der Schaltzentrale scheint Neuzugang Kaishu Sano erste Wahl zu sein, könnte aber zu Saisonbeginn aufgrund seiner späten Ankunft zunächst auf der Bank sitzen. Mittelfeld-Routinier Dominik Kohr überzeugte Henriksen langfristig in der Abwehr und wird wohl eine der defensiven Stützen sein. Auch Andreas Hanche-Olsen ist offenbar gesetzt. Die Defensivzentrale bespielte in der Vorbereitung vor allem Maxim Leitsch. Im Tor steht der langjährige Keeper Robin Zentner.

So könnte Mainz spielen

Zentner - Kohr, Leitsch, Hanche-Olsen - Caci, Sano, Amiri, Nebel - Sieb, Burkardt, Lee