Bundesliga
Der FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen zeigen sich bereit für den anstehenden Gipfel, Werder Bremen, der VfB Stuttgart und der 1. FC Köln feiern umjubelte Siege – das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!
Vor dem von ganz Fußball-Deutschland heiß erwarteten Gigantenduell zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem FC Bayern München hat das Tuchel-Team den Angstgegner der letzten Jahre bezwungen und ist der Werkself weiter auf den Fersen. Am Ende des 3:1-Erfolges gegen Borussia Mönchengladbach standen der jüngste und der älteste Münchner Feldspieler im Blickpunkt.
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Der Youngster Aleksandar Pavlovic entwickelt sich immer mehr zum wichtigen Anker im Münchner Spiel - und ist zudem auch torgefährlich. Der gebürtige Münchner erzielte nicht nur selbst das wichtige 1:1, sondern brachte auch 97 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, lief auf dem Platz am meisten (13,0 Kilometer) und gewann starke 59 Prozent seiner Zweikämpfe. Ein fantastischer Auftritt des 19-Jährigen, der ein echter Gewinnertyp ist: Alle seine bisherigen neun Bundesliga-Partien hat der Mittelfeldspieler gewonnen.
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Ein perfektes Startelf-Debüt in der Bundesliga – das gelang Nathan Tella am Samstag: Der Flügelstürmer schoss seine Werkself beim SV Darmstadt 98 zum 2:0-Sieg, schnürte seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga. Bayer 04 Leverkusen agierte beim 16. Dreier der Saison, nach 20 Spielen ist die Elf von Xabi Alonso noch immer ungeschlagen in der Bundesliga, wie eine echte Spitzenmannschaft: Darmstadt verdichtete das Zentrum und stellte Passwege erfolgreich zu, nahm so den Spielbeschleuniger Florian Wirtz in vielen Szenen aus dem Spiel. Dadurch machten es die Südhessen den Rheinländern extrem schwer, mit Tempo in die Tiefe zu kommen.
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Doch Alonsos Mannen blieben ruhig, im Wissen, dass die Chancen aufgrund der eigenen fußballerischen Qualität früher oder später kommen müssen. Wie gut dieses Team kleinste Lücken zu nutzen weiß, bewies es vor allem bei den Treffern: Alejandro Grimaldo hatte nur ein bisschen Platz auf links, nutzte diesen zu einer perfekt getimten Flanke für Tella, der aus kurzer Distanz einnickte – 1:0 (33.). Beim zweiten Tor des Rechtsaußen spielte Granit Xhaka einen überragenden öffnenden Pass auf Wirtz, der dann Tella rechts in den Strafraum schickte (52.) – ein Gedicht.
Leverkusen hat in dieser Saison noch kein einziges Pflichtspiel verloren, die Serie von 20 ungeschlagenen Partien in einer Bundesliga-Saison toppte die Werkself erst ein Mal: 2009/10 unter Jupp Heynckes verlor man an den ersten 24 Spieltagen nicht. Dieser technisch und taktisch so hervorragend agierenden Mannschaft ist zuzutrauen, dass sie in dieser Saison diesen Rekord einstellen oder sogar ausbauen könnte. Dass die aktuelle Serie überhaupt weitergeht, obwohl man in Jonas Hofmann, Jeremie Frimpong, Edmond Tapsoba und Patrik Schick mehrere Stammspieler schonte, verdeutlicht: Leverkusen ist bereit für das Topspiel am 21. Spieltag. Die Rheinländer empfangen die Bayern, die weiterhin zwei Zähler hinter der Werkself liegen.
Zweiter Sieg in Folge, auch das zweite Baden-Württemberg-Derby in dieser Saison gegen den Sport-Club Freiburg mit 3:1 gewonnen, dritten Tabellenplatz gesichert. Der VfB Stuttgart ist wieder auf Kurs Höhenflug zurückgekehrt und darf immer mehr auf eine Teilnahme am Europapokal in der kommenden Saison hoffen.
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Für den VfB war es bereits der 13. Sieg im 20. Saisonspiel. So gut standen die Schwaben in ihrer langen Bundesliga-Historie noch nie zu diesem Zeitpunkt da. Tatsächlich hat das Team von Coach Sebastian Hoeneß jetzt schon fast so viele Siege, wie in den beiden vorherigen Spielzeiten zusammen (jeweils sieben). Und die Stuttgarter beweisen, dass sie auch ohne ihren Überflieger Serhou Guirassy, der derzeit beim Afrika-Cup aktiv ist, stark spielen und wie am Fließband treffen können.
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Vor allem, weil Deniz Undav immer besser wird. Ein Tor, zwei Vorlagen steuerte der Stürmer zum Sieg gegen Freiburg frei. Vergangene Woche hatte er drei Tore gegen RB Leipzig erzielt. Insgesamt ist Undav mit 13 Toren drittbester Goalgetter der Bundesliga, seit Horst Hrubesch in den 70er Jahren ist kein Deutscher besser in seine erste Bundesliga-Saison gestartet. „Es hat alles gepasst“, meinte der Stürmer zufrieden zu seinem frühen Treffer zum 1:0 in der dritten Minute. "Annahme, Mitnahme, Abschluss, so kann man das machen."
Der SV Werder Bremen hat einen Lauf. Sieben Spiele in Serie sind die Bremer mittlerweile ungeschlagen, die letzten drei Partien wurden sogar allesamt gewonnen. Damit ist das Werner-Team Spitzenreiter - wenn auch nur in der Rückrundentabelle. Und die Werder-Fans können erstmals seit März 2019 wieder drei Dreier in Serie feiern.
Nach zwei richtig starken Auftritten in München und gegen Freiburg war es in Mainz ein Sieg des Willens und nicht der Spielfreude. Immer wieder segelten Hereingaben der Mainzer in den Bremer Strafraum - und immer wieder konnten die Bremer die Situation mit vereinten Kräften klären. "Riesenkompliment an die Jungs, was sie da hinten alles wegverteidigt haben", wusste Siegtorschütze Marvin Ducksch, was an diesem Tag das Erfolgsgeheimnis war. "Wir haben als Mannschaft überragend verteidigt", pflichtete Ole Werner seinem Top-Torjäger bei.
Der kaum für möglich gehaltene Zwischenspurt hat die Hanseaten in die obere Tabellenhälfte katapultiert. Die Abstiegszone ist weit weg, die Plätze fürs internationale Geschäft deutlich näher. Für einen Blick in diese Regionen ist es aus Bremer Sicht aber noch viel zu früh - zu schwer taten sich die Hanseaten in Mainz und auch zum Jahresauftakt in Bochum. Die nächsten Gegner heißen nun Heidenheim, Köln und Darmstadt. Spätestens dann werden sie an der Weser wissen, in welche Richtung der Blick in der restlichen Saison geht.
Pünktlich zu Karneval gibt der 1. FC Köln seinen Fans etwas zu feiern: Gegen Eintracht Frankfurt gewinnen die "Geißböcke" dank Treffern von Faride Alidou (68.) und Jan Thielmann (80.) mit 2:0 (0:0) und feierten den ersten Erfolg unter dem neuen Trainer Timo Schultz. "Mich freut der Erfolg für die Stadt, für den ganzen Verein. Aber es sind nur drei Punkte", beschwichtigte Schultz im Anschluss an den erst dritten Saisonsieg der Kölner, die ab der 66. Minute (Gelb-Rot gegen SGE-Abwehrspieler Niels Nkounkou) in Überzahl agierten. "Das war der Schlüsselmoment", war sich auch Schultz sicher, hatte der FC doch direkt bei der aus dem Platzverweis resultierenden Standardsituation getroffen.
Allzu große Euphorie wollten die Kölner allerdings nach den wichtigen drei Punkten nicht aufkommen lassen. "Der Sieg tut uns allen gut. Wir müssen jetzt aber weiter dranbleiben", gibt Kapitän Florian Kainz die Marschroute für den Tabellen-16. vor. Das sah auch Torschütze Thielmann so: "Der Sieg soll uns Aufschwung geben für die nächsten Wochen. Wir können uns heute Abend freuen – und uns danach vorbereiten auf das Spiel in Hoffenheim", betonte das FC-Eigengewächs. Angesichts der Niederlagen der Konkurrenz im Abstiegskampf haben die "Geißböcke" den Relegationsrang gefestigt und sich mit 15 Punkten näher ans rettende Ufer, das derzeit beim 1. FC Union Berlin (17) anfängt, herangerobbt.
Neun Tage vor Rosenmontag belohnte sich das Schultz-Team gegen die SGE endlich einmal für einen erneut engagierten Auftritt und bescherte den Fans jecke Hochgefühle. "Wir wissen aber, dass wir die Fans hinter uns haben", erklärte Schultz und nahm damit das Abschlussfoto der Kölner Mannschaft mit der rot-weißen Südkurve im Rücken vorweg. Auch Thielmann widmete den Sieg dem eigenen Anhang: "Sie sind immer für uns da, unterstützen uns auch in den schweren Zeiten. Heute konnten wir zum Glück etwas zurückgeben", betonte der U21-Nationalspieler. Das will der FC auch an Karnevalssonntag bei der TSG Hoffenheim - gelingt das, dann dürfte die Stimmung am Rande des Rosenmontagszug nicht nur bei den Jecken bestens sein.