Bundesliga
Der FC Bayern München spielte die "beste Halbzeit der Saison", Bayer 04 Leverkusens Topstürmer Victor Boniface begeistert die Liga und der 1. FC Heidenheim 1846 holt den ersten Bundesliga-Punkt der Vereinsgeschichte. Das sind die Themen des 3. Spieltags der Saison 2023/24.
Drei Spiele, drei Siege, neun Punkte: Der FC Bayern München hat den perfekten Saisonstart hingelegt. Doch danach sah es lange Zeit bei Borussia Mönchengladbach, dem "Angstgegner" der vergangenen Jahre, nicht aus: Die "Fohlen" boten eine gute und mutige erste Halbzeit, führten zur Pause mit 1:0. Eine Führung, die auch höher hätte ausfallen können. "In der ersten Halbzeit nach dem Gegentor waren wir etwas wild", gestand auch Thomas Müller, der sein Startelf-Debüt in dieser Saison gab.
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Auch sein Coach sah die ersten 45 Minuten kritisch, nannte sie "zäh" und lobte aber direkt die Comeback-Qualitäten seiner Schützlinge: "In der zweiten Halbzeit war es flüssiger, aggressiver und dominant. Dazu waren wir sehr gefährlich im gegnerischen Sechzehner", sagte Thomas Tuchel, der Spaß an der Darbietung seiner Mannschaft hatte: Gladbach kam kaum über die Mittellinie, wurde von den Bayern in den eigenen Strafraum gedrückt. "Wir haben die beste Halbzeit in dieser Saison gezeigt", stellte Tuchel fest.
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Der Dosenöffner und Matchwinner: Joshua Kimmich, der beide Treffer beim 2:1-Sieg vorbereitete. Das 1:1 mit einem gefühlvollen Chipball für Leroy Sané und das erlösende 2:1 per präzisem Eckball auf Mathys Tel. "Es war wichtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben", sagte der Nationalspieler und hat bestimmt das Topspiel in zwei Wochen im Sinn: Der 4. Spieltag wird mit dem Kracher Bayern gegen Bayer 04 Leverkusen, die ebenfalls mit drei Siegen gestartet sind, eingeläutet.
Der Traumstart für Bayer 04 Leverkusen ist perfekt: Die "Werkself" schoss den SV Darmstadt 98 mit 5:1 (1:1) aus der BayArena und feierte durch den Kantersieg gegen den Aufsteiger den dritten Erfolg im dritten Saisonspiel. Wieder einmal überragte bei den Rheinländern ihr neuer Torjäger: Victor Boniface, bereits in der Vorwoche mit zwei Treffern Derbyheld beim 3:0 in Mönchengladbach, schnürte erneut einen Doppelpack (21./61.) und begeisterte die Zuschauer nicht nur ob seiner Tore. Wucht, Dynamik, Abschlussstärke: Der Nigerianer ist aus dem Stand eine der Attraktionen der Bundesliga!
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"Victor ist nicht nur ein guter Stürmer, er ist ein kompletter Spieler. Und man sieht, dass er sich auf und neben dem Platz sehr gut mit seinen Mannschaftskollegen versteht", lobt Trainer Xabi Alonso seinen neuen Torgaranten, der selbst nach seinem erneuten Gala-Auftritt bescheiden blieb: "Wir sind sehr glücklich über den Sieg. Wir harmonieren gut miteinander und wenn wir so weiter machen, dann werden wir noch viel Freude zusammen haben", resümierte Boniface über diesen erneut berauschenden Nachmittag in der BayArena. Viel Freude macht die "Werkself" derzeit tatsächlich.
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Denn die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso ist mehr als "nur" ihr Neuzugang in vorderster Front: Jeremie Frimpong glänzte mit zwei Vorlagen, Florian Wirtz brillierte mit herausragendem Passspiel und Granit Xhaka diktierte das Geschehen in der Schaltzentrale nach Belieben. Die "Werkself" - sie mausert sich mehr und mehr zu einem ernsthaften Herausforderer im Titelrennen. Wie weit die Rheinländer bei diesem Vorhaben sind, dürfte sich schon nach der Länderspielpause zeigen: Dann geht es für Leverkusen zum Start des 4. Spieltags am Freitagabend beim FC Bayern München in der Allianz Arena zur Sache.
RB Leipzig hat sich im Topspiel gegen einen Champions-League-Konkurrenten beeindruckend mit 3:0 durchgesetzt und dabei eine echte Festung erklommen. Beim 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei hat es 24 Bundesliga-Spiele in Folge keinen Auswärtssieg mehr gegeben. Doch die Sachsen haben im Königsklassen-Duell die Oberhand behalten und diese Serie gebrochen.
Grund dafür war einer der neuen Topstars bei Leipzig: Xavi bewies, wie er im Vorjahr in der niederländischen Eredivisie Toptorschütze geworden ist, und donnerte einen Schuss aus 17 Metern perfekt und absolut unhaltbar rechts oben in den Winkel. Bereits sein zweiter Treffer für RBL, damit ist er geteilter Toptorschütze zusammen mit Neuzugangs-Kollege Lois Openda und Spanien-Star Dani Olmo.
Dann half Xavi auch seinem neuen Mitspieler Benjamin Sesko zu seinem Debüt-Treffer: Mit einer traumhaften Ballannahme und einem perfekten Steckpass in die Spitze leitete er dessen Treffer ein - der Slowene verwandelte dann mit einem starken Abschluss aus linkshalber Position rechts ins Netz. Sesko hatte dann Gefallen am Toreschießen gefunden und legte nach einem tollen Doppelpass mit Olmo nur zwei Minuten später einen zweiten Treffer nach. Damit reihte er sich in die Gruppe der Leipziger Toptorschützen ein. Xavi gab seine dritte Torvorlage und ist somit alleiniger Topscorer (5) der Sachsen. Die Abgänge von Christopher Nkunku, Dominik Szoboszlai und Josko Gvardiol? Durch Xavi, Sesko - der übrigens bereits das 100. Tor der neuen Bundesliga-Saison erzielte, was es erst zum zweiten Mal nach 1984/85 zu diesem Zeitpunkt gegeben hatte -, Openda und Co. längst vergessen!
Der 1. FC Heidenheim hat am Freitag Geschichte geschrieben: Der Aufsteiger holte seinen ersten Bundesliga-Punkt der Vereinsgeschichte. Nach 0:2-Rückstand – und das auch noch bei Vizemeister Borussia Dortmund! "Ich glaube, nach einer Viertelstunde haben alle gedacht, dass es nur noch um die Höhe des Ergebnisses geht", sagte FCH-Coach Frank Schmidt nach dem 2:2 im Signal Iduna Park.
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Bereits in der siebten Minute hatte Julian Brandt die Führung für den BVB erzielt, Emre Can legte per Elfmeter nach (15.). Doch die Heidenheimer steckten nicht auf: "In der Halbzeit haben wir umgestellt und sind volles Risiko gegangen. Je länger das Spiel gegangen ist, desto stärker wurden wir." Durch Treffer von Eren Dinkci (61.) und Tim Kleindienst (82.) glich der Außenseiter aus und hätte die Partie beinahe noch gedreht.
"Hinten raus - finde ich - haben wir den Sieg liegen lassen, wir haben genügend Chancen gehabt", sagte Schmidt und meinte damit die zahlreichen Konter, die die Heidenheimer aufgrund von zahlreichen BVB-Abspielfehlern fahren konnten. Sauer ob der liegengelassenen Möglichkeiten war der Aufsteiger aber nicht: "Aber wir haben einen Punkt geholt - mega!", freute sich Frank Schmidt.
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Der VfB Stuttgart hat beim Baden-Württemberg-Duell ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Dabei geht es für die Schwaben diese Saison wohl nur spektakulär. Auf einen 5:0-Heimsieg folgte eine 1:5-Klatsche in Leipzig, jetzt ließ der VfB einen weiteren 5:0-Triumph zuhause folgen - und das ausgerechnet gegen den Rivalen vom Sport-Club Freiburg. Dabei kamen die Badener eigentlich etwas besser ins Spiel, doch schon in der achten Minute zog Chris Führich mit einem tollen Solo gefolgt von einem Flachschuss ins rechte untere Toreck den Stecker – 1:0 für den VfB.
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Nach einer kurzen Ruhephase ballerte Serhou Guirassy nicht nur einen, sondern gleich zwei Bälle ins Netz. Erst erzielte der Stürmer ein Traumtor aus 16 Metern links flach (17.), dann schob er eine perfekte Flanke von Hiroki Ito freistehend ins Netz (19.). Weil die Schwaben in der zweiten Hälfte immer noch nicht genug hatten, legten sie nochmal nach. Führich war bereits am Ballgewinn beteiligt, stieß dann sofort links in die Tiefe, wurde von Ex-Freiburger Wooyeong Jeong perfekt geschickt, umkurvte im Strafraum noch einen Freiburger und schob erneut flach ein – diesmal auf der linken Seite (62.). Damit machte er auch den Doppelpack perfekt.
Später setzte zwar Enzo Millot (75.) den Schlusspunkt zum 5:0, doch die große Ehre gebührte an diesem Samstag dem Doppelpacker-Duo Führich und Guirassy. "Wir sind happy über diesen Saisonstart und können uns heute freuen", war VfB-Coach Sebastian Hoeneß nach dem deutlichen Erfolg über den Rivalen zufrieden. Und auch Chris Führich war die Freude nach der Partie anzumerken: "Es war ein super Spiel, eine super Stimmung. Wir sind direkt gut reingekommen und haben direkt unsere Chancen genutzt. Danach spielen wir die Partie konsequent zu Ende. Ich bin stolz auf diese Teamleistung, darauf lässt sich aufbauen.“