Bundesliga

Radio Müller: Ein letztes Mal München

Thomas Müller läuft ein letztes Mal für den FC Bayern in der Allianz Arena auf
Thomas Müller läuft ein letztes Mal für den FC Bayern in der Allianz Arena auf

Am Samstagabend geht in der Allianz Arena eine Ära zu Ende. Zum letzten Mal bestreitet Thomas Müller ein Heimspiel für den FC Bayern München. Es wird ein emotionaler Abschied.

354 Mal Allianz Arena

Am Samstag dürfte es in der Allianz Arena noch mal so richtig laut werden. Nicht nur aufgrund der Meisterfeier, die nach dem Spiel des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach anberaumt ist. Wenn man so will, ist es so etwas wie der Sturm vor der Ruhe. Zum letzten Mal geht Radio Müller im eigenen Studio, bzw. Stadion auf Sendung. Nur noch am Samstagabend steht Thomas Müller in seinem Wohnzimmer für den Rekordmeister (als Spieler) auf dem Platz. Ironischerweise im Bayern-Auswärtstrikot der kommenden Saison, das der Offensivspieler dann aber nicht mehr tragen wird.

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Die Abschiedstournee hat für den 35-Jährigen längst begonnen. Am Dienstag nahm sich Müller beim öffentlichen Training besonders viel Zeit für seine Fans. Autogramme, natürlich das breite Müller-Lächeln auf zahlreichen Selfies und den einen oder anderen flotten Spruch. Anders wird es auch am Samstag nicht werden. Nur, dass sich vermutlich auch die eine oder andere Träne in das Gesicht des Weltmeisters von 2014 verirren wird. Denn für und mit Müller endet eine Ära in München. Ein Vierteljahrhundert war die Säbener Straße das zu Hause, die Allianz Arena das ausgelagerte Wohnzimmer des Rekordspielers. Das 354. Heimspiel wird das letzte sein.

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Debüt im August 2008

Und das 17 Jahre nach seinem ersten Auftritt in der Spielstätte des Rekordmeisters. Der FCB-Trainer hieß im August 2008 Jürgen Klinsmann, der seinen damaligen Debütanten mittlerweile zu gerne in den USA begrüßen würde. Elf Minuten stand Müller auf dem Platz. Keine vier Wochen später folgte das Champions-League-Debüt, inklusive dem ersten Pflichtspiel-Treffer gegen Sporting Lissabon.

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Die Karriereschritte sind auch im eigenen Stadion beeindruckend: 2010 der erste Hattrick, 2012 die späte Führung im "Finale dahoam", das bekanntlich bitter endete, 2017 das erste Mal als Kapitän, 2024 wird Müller Rekordspieler der Bayern – alles in der Allianz Arena. Mit 13 Meisterschaften ist er Rekordmeister unter den Spielern. 34 Titel fuhr der 35-Jährige in seiner Karriere ein. "Es gibt wenige Spieler, von denen die Fans noch Jahrzehnte nach ihrer Karriere schwärmen", sagte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen jüngst. "Thomas Müller wird einer von ihnen sein."

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Müller empfindet "sehr viel Freude und auch Dankbarkeit"

Und das ganz sicher nicht nur aufgrund der beeindruckenden Vielzahl seiner Erfolge oder der zahlreichen Rekorde. Müller ist ein Leader, war über Jahre ein Leistungträger, Motivator und mit seinem cleveren Witz, Schmäh und Charme ein absoluter Unterhalter. Nicht umsonst bekam der 35-Jährige den Spitznamen "Radio Müller" verpasst. Gerade während der Pandemie vor leeren Rängen war das Ausmaß seiner Kommunikation besonders gut vernehmbar. Müller redete, spaßte, dirigierte und kommentierte und wird damit seine Gegner, aber vermutlich auch seine eigene Mannschaft nicht immer erfreut haben. "Wenn ich viel spreche und in den Aktionen dabei bin, dann bin ich auch wach. Dann bin ich auch bereit, wenn der Ball zu mir kommt", sagte der ehemalige Nationalspieler einst. 

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Am Wochenende geht Müller im eigenen Stadion voraussichtlich ein letztes Mal auf Sendung. "Ich empfinde sehr viel Freude und auch Dankbarkeit. Gerade jetzt in den letzten Wochen merkt man ja schon ein bisschen, was in den Stadien los ist. Den Leuten ist das natürlich auch bewusst", sagt Müller mit Demut, vielleicht aber auch einer Spur Wehmut. Davon wiederum aber ganz sicher nicht zu viel: "Ich bin nicht so der Typ, der sich wirklich anstrengt, negative Sachen in der Zukunft zu finden, die vielleicht kommen werden, aber noch gar nicht da sind. Also wenn, dann will ich mich schlecht fühlen in der Zukunft, an dem Tag, an dem sich dann auch lohnt und nicht schon vorher."

Die letzte Sendung aus München wird für den 35-Jährigen also noch einmal ein fröhlicher Abschied. Ein lauter. Und damit vielleicht der Sturm vor einem Hauch Ruhe.

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