Bundesliga
Hazard und Plea: Die Trümpfe von Mönchengladbach
Köln – Es gibt Momente, in denen ein Fußballspiel kippen kann. Wie erfolgreich eine Mannschaft ist, hängt immer auch davon ab, wie ein Team auf solche Situationen reagiert. Die Art und Weise, wie Borussia Mönchengladbach – und vor allem Thorgan Hazard – nach dem verschossenen Elfmeter gegen den 1. FC Nürnberg agierte, war beeindruckend. Und lässt die Fans am Niederrhein völlig zu Recht von der Rückkehr auf die europäische Bühne träumen.
Beim Heimsieg gegen Nürnberg war Thorgan Hazard mal wieder der entscheidende Mann bei der Borussia. An zwölf der 15 Torschüsse war der Belgier direkt beteiligt. Einen dieser zwölf würde der 25-Jährige wahrscheinlich am liebsten vergessen. Der Plan, den Elfmeter kurz vor der Pause lässig in die Mitte zu lupfen, misslang gehörig. Wer Hazard deswegen Überheblichkeit attestiert, hat den Rest der Partie nicht gesehen. 17 Zweikämpfe gewann der Rechtsfuß – mehr als jeder andere Spieler auf dem Feld. Der Fehlschuss stachelte ihn nur noch mehr an und letztlich belohnte er sich mit seinem neunten Saisontor.
Hazard vor persönlichem Rekord
Hazards bisheriger Bestwert für eine komplette Spielzeit steht bei zehn Treffern. Diese Marke wird er dieses Jahr wahrscheinlich pulverisieren. Aber nicht nur wegen dieser Ausbeute spielt Hazard die stärkste Serie seiner Karriere. Wirkte sein Spiel in der Vergangenheit ab und zu noch ein wenig zu verspielt, ist er extrem zielstrebig geworden. Er schlägt zwar auch in dieser Saison einige Haken, aber nur ganz selten einen zu viel.
Der belgische Nationalspieler steht damit exemplarisch für die Weiterentwicklung der Borussia in dieser Spielzeit. Auch 2017/18 war das spielerisch häufig schön anzusehen, aber der Ertrag passte am Ende nicht. Das ist in dieser Spielzeit anders. Auch, weil Mittelstürmer Alassane Plea gegen Nürnberg wieder den Dienst angetreten hat. Nach zuvor vier Partien ohne Treffer erzielte der Franzose das 2:0 und zog damit in der internen Torschützenliste wieder mit Hazard gleich.
Gladbach mit Selbstvertrauen ins Spitzenspiel
Mönchengladbach geht nun mit viel Selbstvertrauen ins Borussen-Duell am Freitagabend. Mit einem Sieg könnte die Hecking-Elf sogar bis auf drei Zähler auf den BVB heranrücken und würde so in Schlagdistanz zu Dortmund überwintern. "Erster gegen Zweiter, ein Spiel in einem tollen Stadion gegen eine sehr gute Mannschaft", blickte Yann Sommer nach der Nürnberg-Partie auf das Spitzenspiel voraus uns stellte direkt klar: "Wir wollen das Jahr positiv abschließen." Hazard und Plea werden bei diesem Vorhaben wieder eine Schlüsselrolle spielen.
Florian Reinecke