Bundesliga

2022-08-13T08:25:00Z

Zurück ins Tor-Glück! Werner ist wieder Leipziger

Zwei Jahre und drei Titel nach seinem Wechsel zum FC Chelsea ist Timo Werner zurück in der Bundesliga! Die Rückkehr zu RB soll das zweite Kapitel in seiner Leipziger Erfolgsgeschichte werden.

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Die Zahlen hallen noch nach: Mit 95 Toren in 159 Pflichtspielen ist Timo Werner auch zwei Jahre nach seinem Abgang Top-Torschütze in der kurzen Vereinsgeschichte von RB Leipzig. Die 78 Treffer auf seinem Bundesligakonto sind fast das Doppelte des zweitbesten Leipziger Bundesliga-Schützen: Yussuf Poulsen mit 40. Während der Däne aktuell mit einer Muskelverletzung ausfällt, kann Werner ab sofort wieder aufstocken. Als Gewinner der Champions League, des UEFA-Supercups und der Club-WM kehrt er aus London zurück nach Leipzig, wo er zwischen 2016 und 2020 zum Top-Knipser und Nationalspieler reifte.

Titel nach der Trennung - jetzt auch gemeinsam?

Trotz des Gewinns seiner ersten drei Titel im Club-Fußball verlief Werners Zeit an der Stamford Bridge nicht wie gewünscht. Seine Debütsaison auf der Achterbahn bescherte ihm von Bankplatz und Trainerwechsel bis zu Toren gegen Real Madrid und dem Triumph in der Königsklasse schon mehr denkwürdige Momente, als er für seine gesamte Vertragslaufzeit veranschlagt haben dürfte. Nach dem zweiten von fünf vereinbarten Jahren, in dem er nur noch auf etwas mehr als die Hälfte seiner Einsatzzeiten aus dem Debütjahr kam, beendet/unterbricht er seine dritte Karrierestation nun vorzeitig/erst einmal. Er kehrt zurück an den Ort, an dem man aus Erfahrung weiß, dass Werner mehr draufhat, als die 23 Tore, die ihm in 89 Spielen für die "Blues" gelangen.

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Während Domenico Tedesco und Co. darauf bauen, dass Werner immer noch der Stürmer ist, der 2019/20 28 Tore für die Sachsen schoss, ist klar: RBL selbst hat sich seit dem Abgang seines Top-Torjägers verändert. Christopher Nkunku, der Werner 2019/20 fünf Mal für Werner auflegte, wurde in der Zwischenzeit erst selbst zum Stürmer und Torjäger, und dank seiner 20 Treffer in der Vorsaison sogar zu Deutschlands Fußballer des Jahres. Andre Silva traf 2020/21 für Frankfurt 28 Mal, nachdem er am Main - wie zuletzt in Leipzig - auch eine Saison gebraucht hatte, um voll einzuschlagen. Wie also passt "der alte Werner" ins neue RB-System, das ohne ihn ja auch immerhin gerade den ersten Titel der Vereinsgeschichte holte?

Timo Werner in Zukunft wieder im Leipziger Trikot

Teamplayer Werner: Mehr als nur Tore

Spieler und Verein kommt zugute, dass der in Stuttgart geborene und auch fußballerisch groß gewordene Werner sich bei allem Erfolg eine für Torjäger seiner Klasse eher untypische Uneigennützigkeit bewahrt hat. Der Begriff "Teamplayer" manifestiert sich bei ihm unter anderem in zwölf Assists (bei sechs Toren) in seinem ersten Chelsea-Jahr. Damit lag gleichauf mit Kevin de Bruyne und Jack Grealish, vor Mohamed Salah und nur zwei Assists hinter Top-Vorbereiter Harry Kane. Wenn der Mitspieler besser steht, dann sieht und bedient Werner ihn konsequent. In seinen vier Jahren in Leipzig sind für ihn sieben, acht, neun und nochmal acht Vorlagen notiert.

In seiner ersten Zeit im Zentralstadion stürmte der pfeilschnelle Rechtsfuß in der Regel an der Seite von Poulsen, der Werner mit seiner physischen Präsenz und Qualität als Wandspieler einerseits in Szene setzte, andererseits auch von dessen Zuspielen profitierte. Poulsens nach Toren erfolgreichste Saison war die Spielzeit 2018/19, in der er und Sturmpartner Werner je 15 Mal knipsten.

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Aus der Nationalmannschaft ist Werner es zudem gewohnt, einer von vielen Offensivkünstlern zu sein und auch ohne den Status "Alleinunterhalter" auf seine Tore zu kommen. Wie beim DFB mit Serge Gnabry, Leroy Sane, Thomas Müller und Kai Havertz könnte er auch in Leipzig Teil einer dauerrotierenden Sturmhorde ohne starre Positionsvorgaben sein - ein System, das sich nach den Abgängen von Robert Lewandowski und Erling Haaland auch in München und Dortmund wachsender Beliebtheit erfreut.

Das nächste Kapitel

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Werner dürfte außerdem davon profitieren, dass er die Namen seiner meisten potenziellen Kombinationspartner schon oder noch kennt: Neben Nkunku und Poulsen spielen auch Emil Forsberg, Dani Olmo und Konrad Laimer ihre Pässe noch in der Messestadt; und mit dem gerade aus Hoffenheim gekommenen David Raum teilte er sich zuletzt den linken Flügel der Nationalelf.

Für Tedesco sollte es deshalb nicht allzu schwer werden, den richtigen Platz für Werner zu finden - zumal sein bis dato vorhandenes Personal in der Frühphase 2022/23 noch nicht die offensive Wucht entwickelte, mit der sich RB in der ersten Jahreshälfte zum inoffiziellen Titel des Rückrundenmeisters feuerte. Timo Werner und RB Leipzig, das ist bislang eine reine Erfolgsstory. Nachdem beide zuletzt auf getrennten Wegen herausgefunden haben, wie man Titel gewinnt, sollen die nächsten Entwicklungsschritte nun wieder gemeinsam vollführt werden und im Idealfall zu weiteren Finals und Pokalen führen.

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"Es war für mich damals ein würdiger Abschied, als Rekordtorschütze zu gehen. Doch das ist auch ein Stück weit Vergangenheit und nun blicke ich nach vorn, denn RB Leipzig hat sich ebenso wie ich in den vergangenen zwei Jahren weiterentwickelt", sagte Werner bei seiner Verpflichtung und fügte hinzu: "Wir haben zusammen viel vor und ich will nun natürlich auch der erste Leipziger sein, der die 100-Tore-Marke knackt." Das nächste Kapitel beginnt.

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