Bundesliga

2019-12-18T10:20:00Z

"Faulpelz" Werner stößt in neue Dimensionen vor

Timo Werner stellt im Dortmunder Regen seinen großen Torinstinkt unter Beweis
Timo Werner stellt im Dortmunder Regen seinen großen Torinstinkt unter Beweis

Oft werden Fußball-Profis für die weiten Wege gelobt, die sie auf dem Feld zurücklegen. Nur selten hingegen für die Meter, die nicht gemacht wurden.

Beim 3:3-Spektakel im Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig war das anders. Eventuell hätte der BVB die Partie sogar gewonnen, wenn Timo Werner ein wenig fleißiger gewesen wäre.

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Es lief die 53. Minute im Signal Iduna Park, als Timo Werner scheinbar mit dem Spielgeschehen abgeschlossen hatte. Dortmund war im Ballbesitz, Werner stand meilenweit im Abseits und wäre bei einem schnellen Leipziger Ballgewinn nicht anspielbar gewesen. Kurz gesagt: Der Leipziger Angreifer stand in einem Raum, in dem eigentlich niemand stehen sollte. Davon ging sicherlich auch Julian Brandt aus, der seinen Nationalmannschaftskollegen mit einem verunglückten Rückpass auf Roman Bürki unfreiwillig das 2:2 auflegte.

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Timo Werner: "faul" und clever

"Weil er nicht aus dem Abseits kommen wollte, stand er da halt goldrichtig. In dem Fall war das sehr positiv für uns", analysierte Julian Nagelsmann öffentlich. Gegenüber seinem Torjäger spitzte der Leipziger Coach die Formulierung ein wenig zu und gratulierte Werner mit den Worten "Zum Glück bist du manchmal so faul", wie der 23-jährige Stürmer nach der Partie verriet.

Natürlich steckte hinter der Faulheit aber durchaus Kalkül: "Beim zweiten Tor habe ich schon ein bisschen darauf spekuliert. Ich habe gesehen, dass Jule Brandt den Kopf nicht oben hatte und mich nicht im Blick hatte", schilderte Werner die Szene, der damit einmal mehr seinen Torinstinkt unter Beweis stellte. Die Partie in Dortmund war das siebte Bundesliga-Spiel in Serie, in dem der Nationalstürmer erfolgreich war. Mit 18 Treffern hat er schon jetzt seine Quote aus dem Vorjahr (16) übertroffen.

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Werner kommt aus der Tiefe des Raumes

Werner profitiert dabei besonders von seinem neuen Trainer. "Unter Julian Nagelsmann bin ich insgesamt sehr variabel geworden und habe schon ganz verschiedene Positionen gespielt. Ich habe nicht nur Links- und Rechtsaußen gespielt wie heute gegen den BVB, sondern auch schon als Zehner oder vordere Spitz", beschreibt er seine Rolle in dieser Spielzeit. Nagelsmann versucht, seinen pfeilschnellen Trumpf im Sturm möglichst oft in Situationen zu bringen, in denen er sein Tempo voll ausspielen kann.

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Damit ist es Werner am 16. Spieltag auch endlich gelungen, gegen Borussia Dortmund ein Tor zu erzielen. Der Rechtsfuß hat nun gegen alle aktuellen Bundesligisten außer RB Leipzig mindestens einen Treffer erzielt. Auch in dieser Hinsicht stößt er in dieser Saison in Dimensionen vor, die in den vergangenen Jahren eigentlich Robert Lewandowski vorbehalten waren. So könnten die Münchner möglicherweise nicht nur den Titel, sondern der Bayern-Star auch die Torjägerkrone an die Sachsen verlieren. Zumindest, wenn Werner auch weiterhin nicht alle Wege macht.

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