Bundesliga
Während der FC St. Pauli und die TSG Hoffenheim noch ein schönes Pölsterchen haben, tobt dahinter der Klassenkampf um den Relegationsplatz. Der Tipico Blog liefert den Überblick zur aktuellen Lage – und zu den Teams, die jetzt liefern müssen.
Zwei Spieltage vor dem Ende der Bundesliga-Saison 2024/25 gibt es für einige Teams im Keller nur noch ein Ziel: drinbleiben in der Bundesliga – egal wie! Die besten Karten auf den Klassenverbleib, ohne den Umweg Relegation, haben der FC St. Pauli (Tordifferenz: -11) und die TSG Hoffenheim (-18): Beide Clubs haben momentan 31 Zähler und damit fünf Punkte mehr als der 1. FC Heidenheim 1846 (-27) auf dem Relegationsplatz.
>>> Das Restprogramm der Bundesliga
Da die Elf von Trainer Frank Schmidt bis zum Saisonende auf maximal 32 Zähler kommen kann und die Tordifferenz der Kiezkicker sowie der Kraichgauer deutlich besser ist, würde den beiden Mannschaften auf den Rängen 14 und 15 aller Voraussicht nach ein Pünktchen aus den letzten beiden Spielen für den direkten Verbleib in der Bundesliga reichen.
FCH-Coach Schmidt weiß selbst, dass es eher darum gehen wird, Platz 16 zu verteidigen: "Wenn jeder aus der Mannschaft bereit ist, die Grenze in jedem Spiel nach oben zu verschieben, dann glaubt jeder in der Stadt dran, dass wir den Relegationsplatz verteidigen."
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Doch der Glaube, sich über die Relegation noch in der Bundesliga halten zu können, ist in den vergangenen Wochen auch im hohen Norden gewachsen: Holstein Kiel hat in den vergangenen fünf Partien vier Zähler auf den FCH aufgeholt.
Der Aufsteiger holte acht Punkte, ist seit drei Spielen ungeschlagen – namhafte Gegner wie Leipzig (1:1), Gladbach (4:3) und die 2025 starken Augsburger (3:1) bissen sich allesamt die Zähne an den erstarkten Störchen aus.
Mit den beiden Erfolgen in Serie schrieb Kiel Vereinsgeschichte: Erstmals konnten die Schleswig-Holsteiner zwei Bundesliga-Siege in Folge einfahren. Diese kleine, aber dennoch für Kieler Verhältnisse historische Bestmarke setzte es vor allem dank ihrer Effizienz.
Aus sieben Torschüssen sowie einem xGoals-Wert von 2,0 machten die Störche am 32. Spieltag in Augsburg drei Tore. Durchschnittlich benötigte Kiel auch in der kompletten Saison nur sieben Torschüsse für ein Tor – kein Team war effizienter.
Zudem traf nur der Aufsteiger in all seinen Bundesliga-Auswärtsspielen in dieser Saison – doppelter Bundesliga-Rekord: Als erste Mannschaft blieben die Störche in ihren historisch ersten 16 Auswärtsspielen nie torlos und auch einem Aufsteiger war dies zuvor nie gelungen.
Auf den KSV wartet aber ein Hammer-Restprogramm: Zwei Champions-League-Aspiranten fordern die Störche noch hinaus. Am 33. Spieltag kommt der Sport-Club Freiburg an die Förde, zum Saisonabschluss müssen die Kieler bei der erstarkten Borussia aus Dortmund ran. Aber: In der Hinrunde war der Aufsteiger in Freiburg einem Punkt ganz nahe, den BVB schlug man zudem am 17. Spieltag.
Heidenheim bekommt es derweil mit zwei Lieblingsgegnern zu tun: Für den FCH geht es zum 1. FC Union Berlin und dann kommt noch der SV Werder Bremen an die Brenz. Es sind die einzigen beiden aktuellen Erstligisten, gegen die der FCH in der Bundesliga noch nie verlor (jeweils zwei Siege und ein Unentschieden).
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Ein Faustpfand der Schwaben: die stabilisierte Defensive. In den vergangenen beiden Spielen – in Stuttgart (1:0) und gegen Bochum (0:0) holte man vier Punkte – gab es keinen Gegentreffer für den FCH. Erstmals könnte Heidenheim in seiner Bundesliga-Geschichte drei Mal in Folge zu null spielen.
Zudem hat FCH-Coach Schmidt immer noch ein Ass im Ärmel: Die zehn Jokertore der Schwaben sind die viertmeisten der Bundesliga. Im Saisonendspurt kann Heidenheim zudem wieder auf die genesenen Angreifer Mathias Honsak und Budu Zivzivadze zurückgreifen.
Bei den Kielern verletzte sich in Augsburg in Shuto Machino ein Leistungsträger. Der Japaner traf zuletzt erstmals in der Bundesliga in drei Spielen in Folge (vier Tore) und kommt nun auf beachtliche elf Saisontreffer.
>>> Bernhardsson ballert – Kiel klettert!
Im packenden Fernduell um den Relegationsrang mit Heidenheim kommt es nun wohl vermehrt auf Alexander Bernhardsson an: Der Schwede schnürte beim FCA seinen ersten Bundesliga-Doppelpack und traf an den vergangenen fünf Spieltagen insgesamt fünf Mal – nur Dortmunds Serhou Guirassy knipste auch so oft.
Während sich Heidenheim und Kiel ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, hofft ein Verein sehnlichst auf ein Schneckenrennen: der VfL Bochum 1848. Mit 22 Zählern ist der Club aus dem Pott abgeschlagener Letzter.
Der Relegationsrang wäre für die Mannschaft von Dieter Hecking wohl nur möglich, wenn gegen Mainz und auf St. Pauli sechs Zähler geholt werden würden – während weder Kiel noch Heidenheim nochmal dreifach punkten dürften. Holen Hecking und Co. vier Zähler, müsste der FCH zwei Spiele verlieren und Kiel dürfte maximal ein Pünktchen ergattern. In diesem Fall müsste der VfL sein um sechs Tore schlechteres Torverhältnis aber noch geradebügeln, um irgendwie an Heidenheim und/oder Kiel vorbeizukommen.
Eine gute Nachricht aus Bochumer Sicht: Hecking würde Bochum im Abstiegsfall erhalten bleiben. So wie Rapp den Störchen und wohl auch Urgestein Schmidt seinem FCH, bei dem er bereits seit fast 18 Jahren den Ton angibt. Egal, wie der Keller-Krimi ausgehen wird.