Bundesliga

2024-05-07T09:00:00Z

Tipico Blog: Der Kampf um den Klassenerhalt

Die Saison 2023/24 biegt auf die Zielgerade ein und im Tabellenkeller wird an den letzten Spieltagen wieder um jeden Punkt gekämpft. Seit dem 31. Spieltag steht der SV Darmstadt 98 als erster Absteiger fest, doch für fünf Teams könnte das Zittern um den Klassenerhalt in den nächsten Wochen noch mal zur Zerreißprobe werden. Im Tipico Blog werfen wir einen Blick auf die entscheidenden Spiele.

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Nach dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim 1846 steht fest: Der SV Darmstadt 98 ist zum vierten Mal in die 2. Bundesliga abgestiegen. Nikola Dovedan traf kurz vor Schluss mitten ins Lilien-Herz, die Südhessen verabschieden sich dennoch erhobenen Hauptes aus der Liga. 

Umso spannender wird es für die Teams über dem Tabellenletzten. Nachdem der VfL Wolfsburg am 32. Spieltag 3:0 gegen Darmstadt gewinnen konnte, haben die "Wölfe" nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Dafür sind weiterhin noch fünf Mannschaften im Tabellenkeller betroffen, die noch zittern müssen.

Hertha als mahnendes Beispiel

Gladbach, die "Fohlen", liegen vier Punkte vor Rang 16 - doch Vorsicht! Hertha BSC dient hier als warnendes Beispiel: Vor zwei Jahren lagen die Berliner drei Spieltage vor Saisonende auch vier Zähler vor Rang 16 und musste am Ende dann trotzdem noch in die Relegation (dort gelang die Rettung gegen den HSV). 

Die Borussia gewann nur eins der letzten neun Bundesliga-Spiele (fünf Remis, drei Niederlagen). Am 28. Spieltag gab es einen 3:1-Sieg beim VfL Wolfsburg. Mit 33 Punkten nach 32 Spieltagen haben die Fohlen die schwächste Zwischenbilanz seit 13 Jahren und müssen weiterhin um den Klassenerhalt bangen. Am 32. Spieltag lagen die "Fohlen" zunächst in Führung, doch verspielten zum zwölften Mal in dieser Saison eine Führung - das ist Ligahöchstwert und nie passierte das den Borussen häufiger in einer Saison. Immerhin retteten sie in der Nachspielzeit in Bremen einen Punkt, der in den letzten Spielen wichtig werden könnte. "Der späte Ausgleichstreffer gibt uns nochmal zusätzlich Selbstvertrauen für die beiden kommenden Aufgaben", erklärte Sportdirektor Roland Virkus mit Blick auf das Restprogramm. Ein großer Rettungsanker könnte das deutlich bessere Torverhältnis der Borussia werden (-7), im Gegensatz zum punktgleichen VfL Bochum 1848 (-24).

Drei Punkte für ein Halleluja

Der VfL Bochum 1848 zählt zu den Teams, die den Abstiegskampf richtig angenommen haben. Die Bochumer sendeten am 31. Spieltag ein beeindruckendes Lebenszeichen, gewannen 3:2 gegen die TSG Hoffenheim und legten am 32. Spieltag mit Big Points durch den 4:3-Sieg bei Union Berlin nach. Durch den kleinen Lauf überholte der VfL die Köpenicker und kann zudem nicht mehr direkt absteigen.

"Es war ein großer Schritt, aber längst nicht der letzte - das ist uns klar", gab VfL-Trainer Heiko Butscher nach dem Spektakel an der Alten Försterei zu verstehen. Die letzten beiden Spiele muss Bochum gegen den Meister aus Leverkusen und bei SV Werder Bremen bestreiten. Auch wenn die Werkself am 33. Spieltag der klare Favorit sein wird, war der VfL das Team, gegen das Leverkusen zuletzt verloren hat. 

Beim 1. FC Union Berlin sieht es nach der Niederlage nun etwas brenzliger aus. Vor wenigen Wochen hatten die Eisernen noch ein komfortables Polster (neun Punkte auf Rang 16), doch jetzt geht es um jeden Zähler. 

Union kassierte die 18. Niederlage in dieser Saison, haben damit jetzt schon mehr Pleiten hinnehmen müssen als je zuvor in einer kompletten Bundesliga-Spielzeit und auch die Bilanz von 30 Punkten ist zu diesem Zeitpunkt die schwächste der Köpenicker Bundesliga-Historie. In der vergangenen Spielzeit waren es zum gleichen Zeitpunkt 29 Zähler mehr. Gegen Bochum lag Union zur Pause 0:3 hinten, kam aber im zweiten Durchgang noch auf ein 3:4 heran, was sie als Mutmacher in die letzten beiden Spiele gegen Köln und Freiburg nehmen. Bei diesen Schicksalsspielen wird U19-Trainer Marco Grote als Interimstrainer auf der Bank sitzen. Nenad Bjelica und sein Trainerteam wurden freigestellt. "Ich freue mich auf die Aufgabe und bin überzeugt, dass uns der Klassenerhalt gelingen wird", ist Grote von einer erfolgreichen Mission überzeugt.

Auf und Ab im Keller

Im Tabellenkeller wird es noch mal richtig spannend! Mainz ist seit sieben Spielen ungeschlagen (drei Siege, vier Remis), allerdings endeten die letzten drei Spiele mit einem Unentschieden - der FSV verpasste es dadurch, den Relegationsrang zu verlassen. Die Bilanz unter Bo Henriksen ist weiterhin stark, von elf Bundesliga-Spielen wurden lediglich zwei verloren und vier gewonnen. "Wir bleiben auf der Jagd, schauen nach vorne auf die Finals, die wir noch haben", gibt der Däne zu verstehen. Die Mainzer stehen fünf Punkte vor dem direkten Abstiegsplatz und einen Punkt hinter dem rettenden Rang 15. Die letzten beiden Spiele gegen Dortmund und in Wolfsburg werden zu einer schweren Aufgabe, bei der jeder Zähler helfen würde. 

Am schwierigsten hat es der 1. FC Köln, um den Klassenerhalt noch irgendwie zu schaffen. Der FC hat nur eines der letzten zwölf Spiele gewonnen und nach 32 Bundesliga-Spieltagen nur vier Saisonsiege auf dem Konto. So wenige waren es zuvor nie für die Rheinländer. Der FC stieg erst in seiner 35. Bundesliga-Saison (1997/98) erstmals aus der Bundesliga ab und entwickelte sich zwischenzeitlich zu einer Fahrstuhlmannschaft (sechs Abstiege und sechs Aufstiege). Derzeit befinden sich die Kölner in ihrer fünften Bundesliga-Saison in Folge, nun droht der erneute Gang in die 2. Bundesliga.

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Beim 0:0 gegen den SC Freiburg stimmte zwar die Einstellung, doch der FC scheiterte einmal mehr an der Durchschlagskraft in der Offensive, kam trotz eines klaren Chancenübergewichts (20:4 Torschüsse) nicht über ein torloses Remis hinaus. "Wir hatten 20 Torschüsse, viele davon auch im Sechzehner. Wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, dass wir kein Tor machen. Wir müssen kaltschnäuziger sein", sagte Trainer Timo Schultz und versprach: "Die Mannschaft wollte den Fans unbedingt einen Sieg schenken. Ich kann versprechen, dass wir nächste Woche gegen Union Berlin wieder alles geben werden, um den Fans einen Heimsieg zu schenken." Im Restprogramm könnte Köln noch rettende Punkte holen, denn es geht noch zuhause gegen Union Berlin und am letzten Spiel zum 1. FC Heidenheim.

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