Tipico Blog: Alles zum Klassiker

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Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München – in Germany we call it a Klassiker! Das Aufeinandertreffen der beiden Bundesliga-Giganten am Samstag (18:30 Uhr) ist bereits das 109. Duell zwischen BVB und FCB. In der Geschichte der Bundesliga gab es bislang nur zwei Spiele häufiger: Bayern spielte schon 113 Mal gegen Bremen und 111 Mal gegen Gladbach.

Die Bilanz des Klassikers spricht indes deutlich für die Roten: 53 Siege, 30 Remis und 25 Niederlagen aus der Sicht des Rekordmeisters. Zudem wurden von den letzten 18 Bundesliga-Aufeinandertreffen mit den Schwarz-Gelben nur zwei Partien, 2016/17 und 2018/19 jeweils in Dortmund, verloren. 14 Siege und zwei Unentschieden gab es in den letzten 18 Bundesliga-Partien zwischen diesen beiden Kontrahenten also für die Bayern. Die letzten neun (!) Bundesliga-Duelle der beiden Teams hat der Rekordmeister nicht verloren (acht Siege, ein Remis)! 

Inklusive der beiden Supercups 2020 und 2021 hat der FCB elf Pflichtspiele in Folge nicht mehr gegen den BVB verloren. Den letzten schwarz-gelben Sieg gab es im August 2019 im Supercup. Was der Mannschaft von Trainer Edin Terzic aber Mut machen dürfte: Samstag spielt Dortmund daheim, seine letzten acht Bundesliga-Punkte holte der BVB vor heimischen Publikum. Auch in der Vorsaison wurde gepunktet: Am 9. Spieltag gab es nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2. Und: In der Bundesliga verloren die Bayern nur häufiger gegen Gladbach (28 Mal) und Bremen (26 Mal) als gegen den BVB (25 Mal). Zur Wahrheit gehört aber auch: Dortmund holte nur gegen Bayern schon 53 Niederlagen und kassierte 219 Gegentreffer.

Klar, der Rekordmeister ist auch die Nummer eins in der ewigen Bundesliga-Tabelle: Insgesamt fuhr der FCB bereits 3465 Punkte ein. Auf Rang zwei befinden sich aber schon die Dortmunder, die es auf 2719 Zähler schaffen. Die beiden Clubs sind die einzigen, die mehr als 850 Erfolge in der Bundesliga bejubeln konnten. Sage und schreibe 1196 Dreier fuhr der FCB bislang ein, 875 der BVB.

In den letzten 14 Jahren konnte kein anderes Team als Bayern oder Dortmund Deutscher Meister werden. Der letzte Bundesliga-Titel, der weder von München, noch von der Borussia geholt wurde, war 2009: Der VfL Wolfsburg, damals gecoacht von Felix Magath, holte die Schale erstmals in die Autostadt. Bayern ist mit Abstand der Deutsche Rekordmeister: Im Bundesliga-Zeitalter (seit 1963/64) holte der FCB 32 Titel, insgesamt wurde München 33 Mal Deutscher Meister. Auf insgesamt acht Meisterschaften, fünf davon seit der Gründung der Bundesliga, kommt hingegen der BVB.

In der Vorsaison lieferten sich beide Teams bis zum letzten Bundesliga-Spieltag einen spannenden Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft. Erst zum zweiten Mal entschied im Drei-Punkte-Zeitalter die Tordifferenz den Kampf um die Deutsche Meisterschaft (wieder zugunsten des FC Bayern, wie schon 1999/2000 im Duell mit Bayer Leverkusen).

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Seit den 2010er-Jahren hat die Rivalität zwischen Dortmund und Bayern wieder Fahrt aufgenommen. In den Jahren zuvor, nämlich zwischen 2003 und 2010, landete der BVB nie in den Top-4 der Bundesliga. Spitzenspiele zwischen den beiden Vereinen gab es deswegen kaum, Mitte der Neunziger und Anfang der Nullerjahre war dies noch anders.

Der Mann, der aus den Duellen zwischen BVB und FCB wieder richtige Gipfeltreffen machte, ist Jürgen Klopp: 2010/11 und 2011/12 führte der Coach den schlafenden Riesen Dortmund an die Spitze der Bundesliga. In den beiden Meisterjahren gewann die Borussia alle vier direkten Duelle mit dem FCB. Im DFB-Pokalfinale 2012 setzte Klopp sich und seinen Farben zudem die Double-Krone auf: Die Dortmunder überrollten die Münchner und schlugen sie im Berliner Olympiastadion mit 5:2!

Die Bayern holten angestachelt von den Dortmunder Erfolgen 2013 das erste Triple der Vereinsgeschichte, dem BVB blieb blieb seitdem sieben Mal der Zweite Platz in der Bundesliga. Seit Sommer 2012 holten außer München (288) nur die Schwarz-Gelben (225) über 200 Siege in der Bundesliga. Seit Beginn der jüngeren "Klassiker-Ära" 2010/11 gewann Bayern 15 der 26 Bundesliga-Duelle gegen Dortmund, zudem gab es vier Remis und sieben Siege des BVB.

Während an der Seitenlinie Jürgen Klopp die Bedeutung des Klassikers zu ungeahnten Höhen hievte und nebenbei für Brisanz im Titelrennen sorgte, tat dies sein Schützling Robert Lewandowski auf dem Feld: Zwischen 2010 und 2014 spielte der Pole bei den Dortmundern, schoss in 131 Bundesliga-Spielen 74 Treffer. Danach folgte der Wechsel an die Isar, wo "Lewa" acht Jahre auf Torjagd ging: In 253 Partien gelangen dem Neuner sagenhafte 238 Buden.

Der Pole prägte den Klassiker während seiner gesamten Zeit in der Bundesliga. Kein Spieler traf auch nur annähernd so oft bei dieser Paarung wie Lewandowski (insgesamt 24 Mal, es folgt Gerd Müller mit 14 Treffern). Danach sah es zunächst aber gar nicht aus, hatte er zwar in seinen Dortmunder Jahren eine glänzende Bilanz gegen den FCB (fünf Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage), traf in den acht Partien im BVB-Dress aber nur ein Mal gegen die Münchner. Bester Dortmunder Torschütze gegen den FCB ist übrigens Lothar Emmerich mit acht Treffern.

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Für die Bayern erzielte der Pole dann in 16 Bundesliga-Spielen gegen seinen Ex-Verein 23 Tore (kein anderer Bundesliga-Spieler traf gegen den BVB so oft), in acht Heimspielen traf er 16 Mal und es sprangen dabei acht Siege heraus! Acht Mal traf Lewandowski in der Bundesliga gegen den BVB mehrfach – das gelang ihm gegen keinen anderen Club so oft. Lewandowski gewann 18 seiner 24 Bundesliga-Klassiker. In der Bundesliga-Historie feierte kein anderer Spieler so viele Siege in diesem Duell.

Thomas Müller spielte bislang in 25 Bundesliga-Duellen gegen Borussia Dortmund mit, historisch kam nur Oliver Kahn (27 Mal) öfter für den FCB gegen den BVB zum Einsatz. 15 Mal gewann Müller bislang mit den Bayern gegen den Rivalen – FCB-Rekord. In der Bundesliga-Geschichte gewann wie beschrieben nur Robert Lewandowski mehr Klassiker (18), davon aber nur 13 mit den Bayern.

Am 12. September 2009 erzielte Müller gegen den BVB seine ersten beiden Bundesliga-Tore. Unter dem damaligen Bayern-Coach Louis van Gaal galt das Motto: "Müller spielt immer!" Und das gilt bei seiner Bilanz von 15 Siegen, drei Remis und sieben Niederlagen auch im Klassiker – er ist dort ein bayerischer Erfolgsgarant für die Roten.

Der zweite, aktuell noch spielende, "Mister Klassiker" ist Mats Hummels: Der Innenverteidiger wechselte 2019 zum zweiten Mal aus München zum BVB, für die Bayern absolvierte er 75 Bundesliga-Spiele (drei Tore). Hummels, mittlerweile 34 Jahre alt, steht vor seinem 28. Bundesliga-Klassiker. Damit würde er mit Rekordhalter Michael Zorc gleichziehen, der in der Bundesliga ebenfalls 28 Mal im Duell Bayern gegen Dortmund zum Zug kam. In der Rückrunde konnte der bei Coach Edin Terzic gesetzte Routinier zum alleinigen Rekordspieler des Klassikers aufsteigen.

Beim höchsten Sieg des FCB gegen den BVB fielen sagenhafte zwölf Treffer! Die Bayern schlugen die Dortmunder Borussia am 27. November 1971 mit 11:1. Es ist der höchste Sieg der Bayern in der Bundesliga überhaupt. Vier Mal netzte damals Gerd Müller ein, zudem schnürten der spätere Macher der Bayern, Uli Hoeneß, und Franz "Bulle" Roth je einen Doppelpack. Den höchsten Auswärtssieg fuhr Bayern 2009 ein: Es war das bereits angesprochene Spiel, in dem Müller seine ersten beiden Treffer für den FCB erzielte.

Den höchsten BVB-Sieg gab es am 3. Juni 1967, als die Bayern im Stadion Rote Erde mit 4:0 geschlagen wurden. Die höchsten schwarz-gelben Auswärtssiege waren zwei 3:0, letztmals gelang dem BVB dies am 12. April 2014. Henrikh Mkhitaryan, Marco Reus und der jetzige Leverkusener Jonas Hofmann erzielten die Tore.

Egal wie viele Treffer am Samstag fallen: Das Spiel verspricht Spannung pur! Nicht nur, was das reine Ergebnis angeht, sondern auch dessen Auswirkungen auf das Titelrennen in dieser Saison. Es wird ein wahres Samstags-Topspiel – ein Klassiker eben.