Bundesliga

2023-10-21T13:05:00Z

Tipico Blog: Alles zum Rheinischen Derby

Wer behält im Rheinischen Derby die Oberhand?
Wer behält im Rheinischen Derby die Oberhand?

Der 8. Spieltag verspricht Brisanz im Rheinland, denn der 1. FC Köln hat Borussia Mönchengladbach zu Gast. Beide Teams sind durchwachsen in die neue Spielzeit gestartet und wollen im Derby Mut für die nächsten Aufgaben sammeln. Im Tipico Blog blicken wir auf die Historie und die spektakulärsten Partien des rheinischen Traditionsduells zurück.

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1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach. "Geißböcke" gegen "Fohlen". Das 97. Duell der beiden Traditionsclubs vom Rhein verspricht Spannung pur, auch wenn Gladbach in der Bilanz klar die Nase vorn hat. Die Borussia siegte in ihrer Bundesliga-Historie gegen Köln am häufigsten (52 Mal) und schoss gegen den FC auch die meisten Tore (188). Köln wiederum kassierte gegen Mönchengladbach die meisten Niederlagen – selbst gewann der FC nur 27 Mal. Auch in Sachen Tore mussten die "Geißböcke" schon einige Treffer einstecken: 188 Gegentore gab es für Köln gegen die "Fohlen" – einzig gegen die Bayern mehr (201).

Die jüngste Vergangenheit zeigt aber, dass die Kölner sich gegen die Konkurrenz aus Gladbach behaupten können: Von den letzten fünf Bundesliga-Duellen verlor der FC nur eins (in der Hinrunde 2022/23 auswärts mit 2:5). Zudem gab es drei Siege und ein Remis. In der Vorsaison blieb die Borussia gegen Köln ungeschlagen (zu Hause 5:2, auswärts 0:0).

In dieser Spielzeit sind beide Traditionsvereine nicht besonders glücklich gestartet: Köln wartet auch nach sieben Spieltagen auf den ersten Sieg, während die Borussia am 6. Spieltag ihren ersten und bis dahin einzigen Dreier einfahren konnte (3:1 in Bochum). Das Derby kommt also jetzt genau richtig, um sich mit einem Sieg das nötige Selbstvertrauen zu holen.

Weisweiler-Ära prägte das Traditionsderby

Das Duell Köln gegen Gladbach reicht zurück bis in die Zeit vor Gründung der Bundesliga. Bereits in den 50er Jahren trafen die beiden heutigen Rivalen in der Oberliga West aufeinander. Von einer echten Rivalität war damals aber nicht zu reden. Der FC war der große Verein aus der Domstadt, Gladbach meist der Punktelieferant aus der Provinz. Das alles änderte sich mit dem Aufstieg der Gladbacher unter dem ehemaligen und auch späteren Kölner Trainer Hennes Weisweiler in die Bundesliga 1965. Bereits im ersten Bundesliga-Duell der beiden Vereine kam es nur zu einem denkbar knappen 3:2-Erfolg der Kölner.

Weisweiler prägte bei beiden Vereinen eine Ära. Zwischen 1964 und 1975 trainierte er die "Fohlen" und wurde mit Gladbach dreimal Deutscher Meister und 1975 DFB-Pokal- sowie UEFA-Cup-Sieger. 1976 kehrte der Ur-Kölner Weisweiler zum FC zurück und war auch hier erfolgreich. 1976/77 gewann Köln unter Weisweiler den DFB-Pokal und 1977/78 sogar das Double aus Pokal und Deutscher Meisterschaft.

Im Endspurt um die Deutsche Meisterschaft 1977/78 kam es zwischen den beiden Clubs zu einem der spannendsten Rennen um die Deutsche Meisterschaft in der Geschichte der Bundesliga. Vor dem letzten Spieltag waren beide Teams punktgleich, der FC wies allerdings die um zehn Tore bessere Tordifferenz auf. Im Normalfall hätte dem FC also jeder Sieg zur Deutschen Meisterschaft reichen müssen. Aber "normal" stand an diesem 34. Spieltag 1977/78 nicht auf dem Speiseplan: Mönchengladbach feierte beim 12:0 gegen den BVB den bis heute höchsten Sieg eines Teams in der Bundesliga-Geschichte. Plötzlich geriet also auch der FC wieder unter Zugzwang. Doch die "Geißböcke" erledigten auch ihre Aufgabe beim FC St. Pauli souverän, gewannen mit 5:0 und wurden schlussendlich zum dritten Mal Deutscher Meister.

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Traumtore und Höhepunkte

In den bisherigen 96 Bundesliga-Begegnungen zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach fielen 316 Tore. Vier davon wurden von den Zuschauern der ARD-Sportschau zum Tor des Monats gewählt. Das erste erzielte der Gladbacher Harald Nickel, der am 18. April 1981 zum 3:2-Endstand traf. Gegen den traumhaften Volleyschuss war Kölns Keeper Toni Schumacher absolut machtlos – Tor des Monats April 1981.

Und natürlich erzielte auch Lukas Podolski eines (genauer gesagt das erste) seiner mittlerweile zwölf Tore des Monats gegen den Erzrivalen. Am 31. Januar 2004 machte der damals 18-jährige Podolski nach einem Solo den Treffer zum 1:0-Endstand und führte den FC damit zum ersten Sieg gegen die Fohlen seit Januar 1998.

Im Rheinischen Derby ging es in der Vergangenheit nicht nur oft hitzig zur Sache, auch viele historische Szenen ereigneten sich bei diesem Duell. So erzielte 1967 beim 3:0 am Gladbacher Bökelberg der spätere Welt- und Europameister Berti Vogts sein erstes Bundesliga-Tor (zum 2:0).

2011 absolvierte Marc-André ter Stegen unter Lucien Favre sein erstes Bundesliga-Spiel. Für ihn als Gladbacher Eigengewächs war es etwas ganz Besonderes im Derby sein Bundesliga-Debüt zu feiern. Es war der höchste Bundesliga-Heimsieg der Borussen gegen die Kölner.

Im September 2015 feierte Köln durch ein Kopfballtor von Anthony Modeste den ersten Derbysieg nach sieben Jahren – für Gladbach war es im fünften Saisonspiel die fünfte Niederlage. Zugleich war es die letzte Partie unter Lucien Favre, der einen Tag später zurücktrat. Mahmoud Dahoud stand erstmals in Mönchengladbachs Startelf.

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Im Oktober letzten Jahres gewann Gladbach 5:2 gegen Köln, es war das torreichste Rheinische Derby seit 43 Jahren. Nun stehen sich die "Geißböcke" und die "Fohlen" wieder im Oktober gegenüber und benötigen beide den so wichtigen Sieg für das Selbstvertrauen. Das Derby ist also wie gemacht, um wieder zu einem historischen Moment zu werden und könnte für beide Teams richtungsweisend werden.

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